Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.Als er seine Leute frei gab, machte er einen An die Bauern schließt sich, in Absicht Als er ſeine Leute frei gab, machte er einen An die Bauern ſchließt ſich, in Abſicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0110" n="100"/> Als er ſeine Leute frei gab, machte er einen<lb/> fuͤr den andern verantwortlich in Abſicht der<lb/> Abgaben, die ſie ihm in Zukunft entrichten<lb/> ſollten. Sonach wachten ſie ſelbſt daruͤber,<lb/> daß Faulheit und Trunkenheit nicht unter ih-<lb/> nen einriſſe, damit der fleißige, nuͤchterne<lb/> Wirth nicht fuͤr den Taugenichts zu bezahlen<lb/> gezwungen waͤre. Ueberdies ermunterte Za-<lb/> moiski auch den Kunſtfleiß durch Preiſe. Wer<lb/> das feinſte Stuͤck Leinwand, das feinſte Schock<lb/> Garn lieferte, erhielt den Preis, deren jaͤhr-<lb/> lich mehrere am Joſephstage feierlich vertheilt<lb/> wurden. Jn kurzer Zeit verbeſſerten ſich dieſe<lb/> Doͤrfer und ihre Bewohner in dem Grade,<lb/> daß ſie kaum wieder zu erkennen waren.</p><lb/> <p>An die Bauern ſchließt ſich, in Abſicht<lb/> ihres politiſchen Zuſtandes, eine dritte Klaſſe<lb/> der Einwohner von Polen, die aus den <hi rendition="#g">Buͤr-<lb/> gern der adelichen und geiſtlichen<lb/> Staͤdte</hi> beſteht. Sie ſind meiſt Juden,<lb/> Freigelaſſene und Ueberlaͤufer. Mit den letztern<lb/> hat es folgende Bewandtniß. Viele Herren<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [100/0110]
Als er ſeine Leute frei gab, machte er einen
fuͤr den andern verantwortlich in Abſicht der
Abgaben, die ſie ihm in Zukunft entrichten
ſollten. Sonach wachten ſie ſelbſt daruͤber,
daß Faulheit und Trunkenheit nicht unter ih-
nen einriſſe, damit der fleißige, nuͤchterne
Wirth nicht fuͤr den Taugenichts zu bezahlen
gezwungen waͤre. Ueberdies ermunterte Za-
moiski auch den Kunſtfleiß durch Preiſe. Wer
das feinſte Stuͤck Leinwand, das feinſte Schock
Garn lieferte, erhielt den Preis, deren jaͤhr-
lich mehrere am Joſephstage feierlich vertheilt
wurden. Jn kurzer Zeit verbeſſerten ſich dieſe
Doͤrfer und ihre Bewohner in dem Grade,
daß ſie kaum wieder zu erkennen waren.
An die Bauern ſchließt ſich, in Abſicht
ihres politiſchen Zuſtandes, eine dritte Klaſſe
der Einwohner von Polen, die aus den Buͤr-
gern der adelichen und geiſtlichen
Staͤdte beſteht. Sie ſind meiſt Juden,
Freigelaſſene und Ueberlaͤufer. Mit den letztern
hat es folgende Bewandtniß. Viele Herren
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