Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.Unter diesen Umständen steigen gewöhn- Unter dieſen Umſtaͤnden ſteigen gewoͤhn- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0175" n="165"/> <p>Unter dieſen Umſtaͤnden ſteigen gewoͤhn-<lb/> lich bei ihnen nicht nur die unvermeidlichen<lb/> Koſten des Reiſens, ſondern auch die zufaͤlli-<lb/> gen, hoͤher. Alles, was mit ihnen zu thun<lb/> hat, betruͤgt ſie, beſonders in den Laͤndern,<lb/> deren Einwohner zum Theil auf den Beutel<lb/> der Fremden angewieſen zu ſeyn ſcheinen: in<lb/> der Schweiz, in Frankreich und vor allen<lb/> in Jtalien. Da ſie uͤberdieß den Grundſaͤtzen<lb/> einer mißverſtandenen Großmuth folgen und<lb/> Betruͤger durch Verachtung beſchaͤmen wollen:<lb/> ſo gelten ſie nicht bloß fuͤr ſehr reiche, ſondern<lb/> auch fuͤr ſehr alberne, und ſehr verſchwende-<lb/> riſche Leute, und ermuntern dadurch ſchlechte<lb/> Gemuͤther, ihre ganze Erfindungskraft an ih-<lb/> nen zu verſuchen. Es iſt unglaublich, was<lb/> einem Polen, der nach ſeiner Art in Jtalien<lb/> reiſet, fuͤr eine Summe Geldes aufgeht, und<lb/> wie ſich die Poſthalter, die Poſtknechte, die<lb/> Wirthe, die Lohnbedienten, die Kuppler, die<lb/> Bilder-, Stein- und Muͤnzenhaͤndler an ihn<lb/> ſetzen und um die Wette ausſaugen; und fuͤr<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [165/0175]
Unter dieſen Umſtaͤnden ſteigen gewoͤhn-
lich bei ihnen nicht nur die unvermeidlichen
Koſten des Reiſens, ſondern auch die zufaͤlli-
gen, hoͤher. Alles, was mit ihnen zu thun
hat, betruͤgt ſie, beſonders in den Laͤndern,
deren Einwohner zum Theil auf den Beutel
der Fremden angewieſen zu ſeyn ſcheinen: in
der Schweiz, in Frankreich und vor allen
in Jtalien. Da ſie uͤberdieß den Grundſaͤtzen
einer mißverſtandenen Großmuth folgen und
Betruͤger durch Verachtung beſchaͤmen wollen:
ſo gelten ſie nicht bloß fuͤr ſehr reiche, ſondern
auch fuͤr ſehr alberne, und ſehr verſchwende-
riſche Leute, und ermuntern dadurch ſchlechte
Gemuͤther, ihre ganze Erfindungskraft an ih-
nen zu verſuchen. Es iſt unglaublich, was
einem Polen, der nach ſeiner Art in Jtalien
reiſet, fuͤr eine Summe Geldes aufgeht, und
wie ſich die Poſthalter, die Poſtknechte, die
Wirthe, die Lohnbedienten, die Kuppler, die
Bilder-, Stein- und Muͤnzenhaͤndler an ihn
ſetzen und um die Wette ausſaugen; und fuͤr
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