Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.auszeichnen, und daß er, trotz seinem Gelde, Die Schweiz und Jtalien ziehen ihn weit auszeichnen, und daß er, trotz ſeinem Gelde, Die Schweiz und Jtalien ziehen ihn weit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0179" n="169"/> auszeichnen, und daß er, trotz ſeinem Gelde,<lb/> von dem dortigen gemeinen Volke doch keine<lb/> Achtung, vielweniger die gewohnte Demuth<lb/> und Unterwuͤrfigkeit, erlangen kann.</p><lb/> <p>Die Schweiz und Jtalien ziehen ihn weit<lb/> mehr an. Die Natur in dieſen beiden Laͤn-<lb/> dern, iſt der Natur ſeines vaͤterlichen Bodens<lb/> und Himmels ſo entgegengeſetzt, zeichnet ſich<lb/> auf ſo mannigfache Weiſe vor denſelben aus,<lb/> daß ſchon hierin eine große Quelle von Ver-<lb/> gnuͤgen fuͤr ihn liegt. Jn Jtalien koͤmmt<lb/> noch dies hinzu, daß er in den meiſten Staͤd-<lb/> ten Adel findet, der diejenigen Fremden ſehr<lb/> freundlich behandelt, die ihm in ihrem eigenen<lb/> Gaſthofe zu eſſen geben; an ihn im Spiele<lb/> verlieren; mit ſeinen „<hi rendition="#aq">Conversationi</hi>“, bei<lb/> bitterem Thee und matten „<hi rendition="#aq">sorbetti</hi>“, zufrie-<lb/> den ſind; bei ſeinen Kleider-, Bilder- und<lb/> Uhrenlotterien fleißig Looſe nehmen; bei den<lb/> von ihm empfohlenen Kuͤnſtlern, ohne zu han-<lb/> deln, einkaufen; und endlich bei der Abreiſe,<lb/> fuͤr alle dieſe gaſtfreundlichen Gefaͤlligkeiten,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [169/0179]
auszeichnen, und daß er, trotz ſeinem Gelde,
von dem dortigen gemeinen Volke doch keine
Achtung, vielweniger die gewohnte Demuth
und Unterwuͤrfigkeit, erlangen kann.
Die Schweiz und Jtalien ziehen ihn weit
mehr an. Die Natur in dieſen beiden Laͤn-
dern, iſt der Natur ſeines vaͤterlichen Bodens
und Himmels ſo entgegengeſetzt, zeichnet ſich
auf ſo mannigfache Weiſe vor denſelben aus,
daß ſchon hierin eine große Quelle von Ver-
gnuͤgen fuͤr ihn liegt. Jn Jtalien koͤmmt
noch dies hinzu, daß er in den meiſten Staͤd-
ten Adel findet, der diejenigen Fremden ſehr
freundlich behandelt, die ihm in ihrem eigenen
Gaſthofe zu eſſen geben; an ihn im Spiele
verlieren; mit ſeinen „Conversationi“, bei
bitterem Thee und matten „sorbetti“, zufrie-
den ſind; bei ſeinen Kleider-, Bilder- und
Uhrenlotterien fleißig Looſe nehmen; bei den
von ihm empfohlenen Kuͤnſtlern, ohne zu han-
deln, einkaufen; und endlich bei der Abreiſe,
fuͤr alle dieſe gaſtfreundlichen Gefaͤlligkeiten,
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