Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.ein Gesetz verwandelt. Vergebens waren ei- Die Stellvertreter der polnischen Nation ein Geſetz verwandelt. Vergebens waren ei- Die Stellvertreter der polniſchen Nation <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0177" n="167"/> ein Geſetz verwandelt. Vergebens waren ei-<lb/> nige von der Gegenpartey zu ihren Anhaͤngern<lb/> herum gefahren, um ſich zu verſtaͤrken; ſie<lb/> hatten ſie theils außer Stande gefunden, auf-<lb/> zuſtehen, theils hatten ihre Erweckung vom<lb/> Schlaf und ihr Ankleiden zu viel Zeit wegge-<lb/> nommen, als daß ihre Erſcheinung noch haͤtte<lb/> wirkſam ſeyn koͤnnen. Daß uͤberdieß die Mehr-<lb/> heit nicht auf ſie gewartet haben werde, iſt<lb/> leicht zu begreifen.</p><lb/> <p>Die Stellvertreter der polniſchen Nation<lb/> haben einen entſchiedenen Abſcheu gegen alle<lb/> geſchriebene und gedruckte, ſtaatsrechtliche und<lb/> gerichtliche Ausfuͤhrungen. Kurze Entwuͤrfe<lb/> zu Beſchluͤſſen leſen ſie noch wohl, aber faſt<lb/> immer erſt in den letzten Augenblicken, wo die<lb/> Verhandlung daruͤber angehen ſoll. Es war<lb/> in der That ein wenig laͤcherlich, wenn man<lb/> ſie nach dem Reichstage fahren, und ſie im<lb/> Wagen, trotz deſſen Schlaͤgen und Stoͤßen auf<lb/> dem ſchlechten Pflaſter, ſehr aͤmſig die gedruck-<lb/> ten Entwuͤrfe durchleſen, und doch die vor-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [167/0177]
ein Geſetz verwandelt. Vergebens waren ei-
nige von der Gegenpartey zu ihren Anhaͤngern
herum gefahren, um ſich zu verſtaͤrken; ſie
hatten ſie theils außer Stande gefunden, auf-
zuſtehen, theils hatten ihre Erweckung vom
Schlaf und ihr Ankleiden zu viel Zeit wegge-
nommen, als daß ihre Erſcheinung noch haͤtte
wirkſam ſeyn koͤnnen. Daß uͤberdieß die Mehr-
heit nicht auf ſie gewartet haben werde, iſt
leicht zu begreifen.
Die Stellvertreter der polniſchen Nation
haben einen entſchiedenen Abſcheu gegen alle
geſchriebene und gedruckte, ſtaatsrechtliche und
gerichtliche Ausfuͤhrungen. Kurze Entwuͤrfe
zu Beſchluͤſſen leſen ſie noch wohl, aber faſt
immer erſt in den letzten Augenblicken, wo die
Verhandlung daruͤber angehen ſoll. Es war
in der That ein wenig laͤcherlich, wenn man
ſie nach dem Reichstage fahren, und ſie im
Wagen, trotz deſſen Schlaͤgen und Stoͤßen auf
dem ſchlechten Pflaſter, ſehr aͤmſig die gedruck-
ten Entwuͤrfe durchleſen, und doch die vor-
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