Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.Beysitzern zu bringen habe, um sie günstig für Beyſitzern zu bringen habe, um ſie guͤnſtig fuͤr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0196" n="186"/> Beyſitzern zu bringen habe, um ſie guͤnſtig fuͤr<lb/> ſich zu ſtimmen; ſie geben vor, dieſe Herren<lb/> ſeyen ſehr eigen und muͤßten mit großer Scho-<lb/> nung in dieſem Punkt behandelt werden; ſie<lb/> waͤren aber ſehr wohl mit ihnen bekannt und<lb/> wuͤrden dieß Geſchaͤft einleiten. Darauf ver-<lb/> langen ſie eine Summe zu Ausgaben dieſer<lb/> Art, die ſie nie verechnen, weil man freylich<lb/> uͤber Beſtechungen keine Beſcheinigung erhaͤlt.<lb/> Da ſie unter einander ſehr genau zuſammen-<lb/> hangen und eine Art fuͤr ſich beſtehender Ge-<lb/> ſellſchaft ausmachen, ſo ſchlaͤgt die genaue Be-<lb/> kanntſchaft, die daraus unter ihnen entſteht,<lb/> zum Schaden ihrer Klienten aus. Zwey, die<lb/> in einer Klagſache gegen einander wirken, be-<lb/> reden ſich daruͤber, theilen ihre Ausarbeitun-<lb/> gen einander mit; einer erfaͤhrt von dem an-<lb/> dern, wer die Goͤnner der Proceßfuͤhrer ſind;<lb/> ſie vergleichen wechſelſeitig das Gewicht der-<lb/> ſelben; vertrauen einander gegenſeitig die Huͤlfs-<lb/> mittel, den Reichthum oder die Armuth, die<lb/> Freygebigkeit oder den Geitz ihrer Klienten;<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [186/0196]
Beyſitzern zu bringen habe, um ſie guͤnſtig fuͤr
ſich zu ſtimmen; ſie geben vor, dieſe Herren
ſeyen ſehr eigen und muͤßten mit großer Scho-
nung in dieſem Punkt behandelt werden; ſie
waͤren aber ſehr wohl mit ihnen bekannt und
wuͤrden dieß Geſchaͤft einleiten. Darauf ver-
langen ſie eine Summe zu Ausgaben dieſer
Art, die ſie nie verechnen, weil man freylich
uͤber Beſtechungen keine Beſcheinigung erhaͤlt.
Da ſie unter einander ſehr genau zuſammen-
hangen und eine Art fuͤr ſich beſtehender Ge-
ſellſchaft ausmachen, ſo ſchlaͤgt die genaue Be-
kanntſchaft, die daraus unter ihnen entſteht,
zum Schaden ihrer Klienten aus. Zwey, die
in einer Klagſache gegen einander wirken, be-
reden ſich daruͤber, theilen ihre Ausarbeitun-
gen einander mit; einer erfaͤhrt von dem an-
dern, wer die Goͤnner der Proceßfuͤhrer ſind;
ſie vergleichen wechſelſeitig das Gewicht der-
ſelben; vertrauen einander gegenſeitig die Huͤlfs-
mittel, den Reichthum oder die Armuth, die
Freygebigkeit oder den Geitz ihrer Klienten;
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