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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.

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putze haben sie etwas Eigenthümliches, das
zwischen den steifen Aufsätzen der französischen,
und dem zu natürlichen Haargehänge der eng-
lischen Weiber, ein glückliches Mittel hält,
und eine Art von morgenländischem Charak-
ter trägt. Jhre Erfindungs- und Verände-
rungskunst in diesem Punkt, ist unerschöpflich.
Bey feyerlichen Gelegenheiten wissen sie selbst
den Galakleidern, die überall steif und schwer-
fällig sind, einen Schwung, eine Leichtigkeit
zu geben, die sehr angenehm auf das Auge
wirken. Die Vertheilung der Brillanten zeigt
von dem feinsten Nachdenken über deren beste
Wirkung. Jch habe nichts prächtigeres und
zugleich nichts einfacheres gesehen, als ihren
Anzug bey Gelegenheit der Jahresfeyer der
neuen Konstitution. Jhrer zwey- bis drey-
hundert waren damals, alle weiß und hellroth
(die Farben des Königs) gekleidet, in der
Kreutzkirche bey einander, und zierten die für
sie bestimmten amphitheatralischen Sitze. Al-
les, was Polen in seinem ganzen Umfange,

putze haben ſie etwas Eigenthuͤmliches, das
zwiſchen den ſteifen Aufſaͤtzen der franzoͤſiſchen,
und dem zu natuͤrlichen Haargehaͤnge der eng-
liſchen Weiber, ein gluͤckliches Mittel haͤlt,
und eine Art von morgenlaͤndiſchem Charak-
ter traͤgt. Jhre Erfindungs- und Veraͤnde-
rungskunſt in dieſem Punkt, iſt unerſchoͤpflich.
Bey feyerlichen Gelegenheiten wiſſen ſie ſelbſt
den Galakleidern, die uͤberall ſteif und ſchwer-
faͤllig ſind, einen Schwung, eine Leichtigkeit
zu geben, die ſehr angenehm auf das Auge
wirken. Die Vertheilung der Brillanten zeigt
von dem feinſten Nachdenken uͤber deren beſte
Wirkung. Jch habe nichts praͤchtigeres und
zugleich nichts einfacheres geſehen, als ihren
Anzug bey Gelegenheit der Jahresfeyer der
neuen Konſtitution. Jhrer zwey- bis drey-
hundert waren damals, alle weiß und hellroth
(die Farben des Koͤnigs) gekleidet, in der
Kreutzkirche bey einander, und zierten die fuͤr
ſie beſtimmten amphitheatraliſchen Sitze. Al-
les, was Polen in ſeinem ganzen Umfange,

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[197/0207] putze haben ſie etwas Eigenthuͤmliches, das zwiſchen den ſteifen Aufſaͤtzen der franzoͤſiſchen, und dem zu natuͤrlichen Haargehaͤnge der eng- liſchen Weiber, ein gluͤckliches Mittel haͤlt, und eine Art von morgenlaͤndiſchem Charak- ter traͤgt. Jhre Erfindungs- und Veraͤnde- rungskunſt in dieſem Punkt, iſt unerſchoͤpflich. Bey feyerlichen Gelegenheiten wiſſen ſie ſelbſt den Galakleidern, die uͤberall ſteif und ſchwer- faͤllig ſind, einen Schwung, eine Leichtigkeit zu geben, die ſehr angenehm auf das Auge wirken. Die Vertheilung der Brillanten zeigt von dem feinſten Nachdenken uͤber deren beſte Wirkung. Jch habe nichts praͤchtigeres und zugleich nichts einfacheres geſehen, als ihren Anzug bey Gelegenheit der Jahresfeyer der neuen Konſtitution. Jhrer zwey- bis drey- hundert waren damals, alle weiß und hellroth (die Farben des Koͤnigs) gekleidet, in der Kreutzkirche bey einander, und zierten die fuͤr ſie beſtimmten amphitheatraliſchen Sitze. Al- les, was Polen in ſeinem ganzen Umfange,

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/207>, abgerufen am 25.11.2024.