Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.älterer Freund, der Artillerieofficier, lehnte Denselben Mittag, als die Tischgesellschaft Sie waren kaum weg, so fuhr eine be- aͤlterer Freund, der Artillerieofficier, lehnte Denſelben Mittag, als die Tiſchgeſellſchaft Sie waren kaum weg, ſo fuhr eine be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0028" n="18"/> aͤlterer Freund, der Artillerieofficier, lehnte<lb/> dicht neben ihm, und hatte theilnehmend ſei-<lb/> nen Arm um ihn geſchlungen.</p><lb/> <p>Denſelben Mittag, als die Tiſchgeſellſchaft<lb/> ſchon verſammelt war, fuhr ein Fiaker vor,<lb/> und der Artillerieofficier ſprang eilig heraus.<lb/> So wie er hereintrat, ging er auf die drey<lb/> erwaͤhnten Geſellſchafter ſeines Freundes zu,<lb/> und zog ſie ſchnell bey Seite. Nach einigen<lb/> Worten, die er ihnen ins Ohr ſagte, griffen<lb/> ſie, ſichtbar verlegen, nach ihren Muͤtzen und<lb/> Saͤbeln und gingen, ohne ſich zu empfehlen,<lb/> ſingend und pfeifend und mit einer gezwungnen<lb/> Langſamkeit, zur Thuͤr hinaus.</p><lb/> <p>Sie waren kaum weg, ſo fuhr eine be-<lb/> ſcheidene Remiſe vor und ein bejahrter Pole,<lb/> ein ſchoͤner Mann, mit einem ſehr ſprechenden<lb/> Geſichte, ſtieg heraus. Er hatte ſeine Muͤtze<lb/> in der Hand, und trocknete ſich Stirn und<lb/> Vorkopf mit einem Schnupftuche. Der Ar-<lb/> tillerieofficier lief ihm entgegen und fuͤhrte ihn<lb/> herein.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [18/0028]
aͤlterer Freund, der Artillerieofficier, lehnte
dicht neben ihm, und hatte theilnehmend ſei-
nen Arm um ihn geſchlungen.
Denſelben Mittag, als die Tiſchgeſellſchaft
ſchon verſammelt war, fuhr ein Fiaker vor,
und der Artillerieofficier ſprang eilig heraus.
So wie er hereintrat, ging er auf die drey
erwaͤhnten Geſellſchafter ſeines Freundes zu,
und zog ſie ſchnell bey Seite. Nach einigen
Worten, die er ihnen ins Ohr ſagte, griffen
ſie, ſichtbar verlegen, nach ihren Muͤtzen und
Saͤbeln und gingen, ohne ſich zu empfehlen,
ſingend und pfeifend und mit einer gezwungnen
Langſamkeit, zur Thuͤr hinaus.
Sie waren kaum weg, ſo fuhr eine be-
ſcheidene Remiſe vor und ein bejahrter Pole,
ein ſchoͤner Mann, mit einem ſehr ſprechenden
Geſichte, ſtieg heraus. Er hatte ſeine Muͤtze
in der Hand, und trocknete ſich Stirn und
Vorkopf mit einem Schnupftuche. Der Ar-
tillerieofficier lief ihm entgegen und fuͤhrte ihn
herein.
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