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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.

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maße und sich andre Dinge erlaube, die den
Vorschriften der Väter zuwider liefen. Bey
allen Konföderationen und an mehreren Reichs-
tagen wurden den Ständen Beschwerden dar-
über vorgetragen; aber diese fanden nicht rath-
sam, etwas Klares und Bündiges darüber fest
zu setzen; und so wurde die Eintracht unter
den Griechen nie wieder hergestellt. Da die
nichtunierten Griechen mit unter denjeni-
gen Dissidenten begriffen waren, welche die
Beschlüsse von den Jahren 1732 und 1736 ih-
rer staatsbürgerlichen Rechte beraubt hatten,
so wurden sie in diesem Punkt nicht anders
behandelt, als die Lutheraner und Kalvinisten.

Diese waren unter einander nicht weniger
uneinig, als die Griechen, und nicht weniger
unduldsam gegen diese und die Arianer, als
die Katholiken selbst. Sie hatten die Unüber-
legtheit so weit getrieben, mit letztern gemein-
schaftliche Sache zu machen, als sie den Ent-
schluß faßten, die Arianer in Polen ganz zu
vertilgen. Sie ahnten in ihrer fanatischen

G 2

maße und ſich andre Dinge erlaube, die den
Vorſchriften der Vaͤter zuwider liefen. Bey
allen Konfoͤderationen und an mehreren Reichs-
tagen wurden den Staͤnden Beſchwerden dar-
uͤber vorgetragen; aber dieſe fanden nicht rath-
ſam, etwas Klares und Buͤndiges daruͤber feſt
zu ſetzen; und ſo wurde die Eintracht unter
den Griechen nie wieder hergeſtellt. Da die
nichtunierten Griechen mit unter denjeni-
gen Diſſidenten begriffen waren, welche die
Beſchluͤſſe von den Jahren 1732 und 1736 ih-
rer ſtaatsbuͤrgerlichen Rechte beraubt hatten,
ſo wurden ſie in dieſem Punkt nicht anders
behandelt, als die Lutheraner und Kalviniſten.

Dieſe waren unter einander nicht weniger
uneinig, als die Griechen, und nicht weniger
unduldſam gegen dieſe und die Arianer, als
die Katholiken ſelbſt. Sie hatten die Unuͤber-
legtheit ſo weit getrieben, mit letztern gemein-
ſchaftliche Sache zu machen, als ſie den Ent-
ſchluß faßten, die Arianer in Polen ganz zu
vertilgen. Sie ahnten in ihrer fanatiſchen

G 2
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[99/0109] maße und ſich andre Dinge erlaube, die den Vorſchriften der Vaͤter zuwider liefen. Bey allen Konfoͤderationen und an mehreren Reichs- tagen wurden den Staͤnden Beſchwerden dar- uͤber vorgetragen; aber dieſe fanden nicht rath- ſam, etwas Klares und Buͤndiges daruͤber feſt zu ſetzen; und ſo wurde die Eintracht unter den Griechen nie wieder hergeſtellt. Da die nichtunierten Griechen mit unter denjeni- gen Diſſidenten begriffen waren, welche die Beſchluͤſſe von den Jahren 1732 und 1736 ih- rer ſtaatsbuͤrgerlichen Rechte beraubt hatten, ſo wurden ſie in dieſem Punkt nicht anders behandelt, als die Lutheraner und Kalviniſten. Dieſe waren unter einander nicht weniger uneinig, als die Griechen, und nicht weniger unduldſam gegen dieſe und die Arianer, als die Katholiken ſelbſt. Sie hatten die Unuͤber- legtheit ſo weit getrieben, mit letztern gemein- ſchaftliche Sache zu machen, als ſie den Ent- ſchluß faßten, die Arianer in Polen ganz zu vertilgen. Sie ahnten in ihrer fanatiſchen G 2

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/109>, abgerufen am 09.11.2024.