Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.Armee, ein Gerichtswesen, wenn sie einen Die Mißvergnügten, deren Zahl nicht klein Armee, ein Gerichtsweſen, wenn ſie einen Die Mißvergnuͤgten, deren Zahl nicht klein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0145" n="135"/> Armee, ein Gerichtsweſen, wenn ſie einen<lb/> Grund zur Verbeſſerung ihrer Umſtaͤnde legen<lb/> wollte; ſie verlangte, ihren einzelnen Mitglie-<lb/> dern nach, Dinge, die dieſe nur auf Koſten<lb/> des Ganzen erhalten konnten; mit einem Wor-<lb/> te, ſie forderte mit der gewoͤhnlichen Selbſt-<lb/> ſucht und ſetzte voraus, daß ihr Koͤnig, ſeine<lb/> Miniſter, ihre Bundesgenoſſen und deren Trup-<lb/> pen nur da ſeyen, ohne daß ſie ihnen freyen<lb/> Willen, Rathſchlaͤge, eigene Plane, Aufent-<lb/> halt in ihrem Lande und Zehrung zu geſtatten<lb/> ſchuldig ſey.</p><lb/> <p>Die Mißvergnuͤgten, deren Zahl nicht klein<lb/> war, und die aus den Groͤßeſten und Maͤch-<lb/> tigſten des Reichs beſtanden, forderten ganz<lb/> nach denſelben Grundſaͤtzen. Sie haßten die<lb/> Czartoryski und den Koͤnig aus Eiferſucht, ga-<lb/> ben aber vor, es geſchehe aus Vaterlandslie-<lb/> be, weil jene und dieſer fremde Truppen in<lb/> das Land gezogen und die Freyheit der Nation<lb/> nicht bloß bey der Koͤnigswahl unterdruͤckt haͤt-<lb/> ten, ſondern ſie noch ferner unterdruͤckt halten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [135/0145]
Armee, ein Gerichtsweſen, wenn ſie einen
Grund zur Verbeſſerung ihrer Umſtaͤnde legen
wollte; ſie verlangte, ihren einzelnen Mitglie-
dern nach, Dinge, die dieſe nur auf Koſten
des Ganzen erhalten konnten; mit einem Wor-
te, ſie forderte mit der gewoͤhnlichen Selbſt-
ſucht und ſetzte voraus, daß ihr Koͤnig, ſeine
Miniſter, ihre Bundesgenoſſen und deren Trup-
pen nur da ſeyen, ohne daß ſie ihnen freyen
Willen, Rathſchlaͤge, eigene Plane, Aufent-
halt in ihrem Lande und Zehrung zu geſtatten
ſchuldig ſey.
Die Mißvergnuͤgten, deren Zahl nicht klein
war, und die aus den Groͤßeſten und Maͤch-
tigſten des Reichs beſtanden, forderten ganz
nach denſelben Grundſaͤtzen. Sie haßten die
Czartoryski und den Koͤnig aus Eiferſucht, ga-
ben aber vor, es geſchehe aus Vaterlandslie-
be, weil jene und dieſer fremde Truppen in
das Land gezogen und die Freyheit der Nation
nicht bloß bey der Koͤnigswahl unterdruͤckt haͤt-
ten, ſondern ſie noch ferner unterdruͤckt halten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |