Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.als König nicht eigenwillig und zu mächtig Wenn er demnach, indem er diese seine La- als Koͤnig nicht eigenwillig und zu maͤchtig Wenn er demnach, indem er dieſe ſeine La- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0147" n="137"/> als Koͤnig nicht eigenwillig und zu maͤchtig<lb/> werden laſſen will! Man denke ſich die Lage<lb/> dieſes Koͤnigs, wenn er <hi rendition="#g">allein</hi>, wenn er nach<lb/> einem <hi rendition="#g">eigenen</hi> Plane, der ohne Ruͤckſicht nur<lb/> auf das ging, was <hi rendition="#g">wahres, allgemeines</hi><lb/> Wohl ſeines Landes war, haͤtte handeln wol-<lb/> len. Es waͤre, außer ihm, kein Weſen in und<lb/> um Polen gefunden worden, das Theil daran<lb/> genommen haͤtte! Er wuͤrde allein, ohne Geld,<lb/> ohne Heer, ohne Unterthanen, ohne Bundes-<lb/> genoſſen, ohne Land, da geſtanden haben.</p><lb/> <p>Wenn er demnach, indem er dieſe ſeine La-<lb/> ge uͤberblickte, ſich nicht entſchließen konnte,<lb/> die Krone niederzulegen, ſo mußte er erwar-<lb/> ten, daß ihm begegnete, was allen ſeinen Vor-<lb/> gaͤngern, ſelbſt den beſten, den entſchloſſenſten<lb/> und ſtaͤrkſten, den <hi rendition="#g">Siegmund Auguſt</hi>, den<lb/><hi rendition="#g">Stephan Batori</hi>, den <hi rendition="#g">Johann Kaſi-<lb/> mir</hi>, den <hi rendition="#g">Johann Sobieski</hi>, begegnet<lb/> war: er mußte darauf rechnen, von dem er-<lb/> ſten Jahre ſeiner Regierung an, bis in ſein<lb/> letztes, ein Gegenſtand des Mißtrauens und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [137/0147]
als Koͤnig nicht eigenwillig und zu maͤchtig
werden laſſen will! Man denke ſich die Lage
dieſes Koͤnigs, wenn er allein, wenn er nach
einem eigenen Plane, der ohne Ruͤckſicht nur
auf das ging, was wahres, allgemeines
Wohl ſeines Landes war, haͤtte handeln wol-
len. Es waͤre, außer ihm, kein Weſen in und
um Polen gefunden worden, das Theil daran
genommen haͤtte! Er wuͤrde allein, ohne Geld,
ohne Heer, ohne Unterthanen, ohne Bundes-
genoſſen, ohne Land, da geſtanden haben.
Wenn er demnach, indem er dieſe ſeine La-
ge uͤberblickte, ſich nicht entſchließen konnte,
die Krone niederzulegen, ſo mußte er erwar-
ten, daß ihm begegnete, was allen ſeinen Vor-
gaͤngern, ſelbſt den beſten, den entſchloſſenſten
und ſtaͤrkſten, den Siegmund Auguſt, den
Stephan Batori, den Johann Kaſi-
mir, den Johann Sobieski, begegnet
war: er mußte darauf rechnen, von dem er-
ſten Jahre ſeiner Regierung an, bis in ſein
letztes, ein Gegenſtand des Mißtrauens und
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