Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.Das herzogliche Schloß ist nicht von Be- Der Weg von Wartenberg bis Oels Das herzogliche Schloß iſt nicht von Be- Der Weg von Wartenberg bis Oels <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0224" n="214"/> <p>Das herzogliche Schloß iſt nicht von Be-<lb/> deutung, deſto geſchmackvoller die Kirche, die<lb/> dieſer Fuͤrſt, ein bekannter Liebhaber und Be-<lb/> foͤrderer der Kuͤnſte, nahe dabey hat erbauen<lb/> laſſen. Der Plan iſt quadratiſch, aber das<lb/> Jnnere dieſes kleinen Tempels ruͤndet ſich zu<lb/> einem ſchoͤnen Oval, um welches Arkaden, in<lb/> ſehr gluͤcklichen Verhaͤltniſſen, herumlaufen,<lb/> welche die Emporkirchen tragen. Keine Schnoͤr-<lb/> keley, kein Farbentand zeigt ſich irgend wo.<lb/> Das Ganze giebt einen hoͤchſt einfachen, hei-<lb/> tern, anſpruchsloſen Anblick, und macht dem<lb/> Baumeiſter, deſſen Name mir entfallen iſt,<lb/> große Ehre.</p><lb/> <p>Der Weg von <hi rendition="#g">Wartenberg</hi> bis <hi rendition="#g">Oels</hi><lb/> (4 M.) iſt ſandig, aber das Auge uͤberſieht es,<lb/> weil die Gegend ſich deſto angenehmer darſtellt.<lb/> Ueberall zeigen ſich zerſtreute, groͤßere und klei-<lb/> nere Waͤldchen und Baumgruppen, unter de-<lb/> nen haͤufig Eichen ſichtbar werden, die mir<lb/> nur zweymal, waͤhrend meiner ganzen Reiſe<lb/> von Liefland aus, vorgekommen waren. So<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [214/0224]
Das herzogliche Schloß iſt nicht von Be-
deutung, deſto geſchmackvoller die Kirche, die
dieſer Fuͤrſt, ein bekannter Liebhaber und Be-
foͤrderer der Kuͤnſte, nahe dabey hat erbauen
laſſen. Der Plan iſt quadratiſch, aber das
Jnnere dieſes kleinen Tempels ruͤndet ſich zu
einem ſchoͤnen Oval, um welches Arkaden, in
ſehr gluͤcklichen Verhaͤltniſſen, herumlaufen,
welche die Emporkirchen tragen. Keine Schnoͤr-
keley, kein Farbentand zeigt ſich irgend wo.
Das Ganze giebt einen hoͤchſt einfachen, hei-
tern, anſpruchsloſen Anblick, und macht dem
Baumeiſter, deſſen Name mir entfallen iſt,
große Ehre.
Der Weg von Wartenberg bis Oels
(4 M.) iſt ſandig, aber das Auge uͤberſieht es,
weil die Gegend ſich deſto angenehmer darſtellt.
Ueberall zeigen ſich zerſtreute, groͤßere und klei-
nere Waͤldchen und Baumgruppen, unter de-
nen haͤufig Eichen ſichtbar werden, die mir
nur zweymal, waͤhrend meiner ganzen Reiſe
von Liefland aus, vorgekommen waren. So
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