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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.

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Von Schmiedefeld bis Dresden (3 M.)
fährt man größesten Theils durch einen san-
digten Wald, der einen unebenen Boden hat,
aber stellenweise, wo man über Anhöhen
kömmt, eine ziemlich ausgebreitete Aussicht
ins Freye hinunter gewährt. Wenn man von
dem weißen Hirsche, einem Gasthofe, der
ungefähr anderthalb Stunde von Dresden
liegt, hinabkommt, übersieht man schon einen
großen Theil dieser Stadt. Die Frauen- und
Kreuzkirche, die Schloßkapelle, und mehrere
andre offentliche Gebäude, werden sichtbar.
Bald erblickt man die Elbe, die hier schon ein
beträchtlicher Strom ist, wie sie ihren Lauf
auf die Stadt zu nimmt. Man verliert diese
Ansicht noch einmal aus den Augen, und
kommt auf einer vortreflich angelegten und
unterhaltenen Straße, welche in weiten Krüm-
mungen einen Berg hinab führt, durch eine
Strecke Waldes, wo man abermals auf
Stellen stößt, die mehrere Aussichten, wo nicht
auf die Stadt, doch über die hinter ihr lie-

Von Schmiedefeld bis Dresden (3 M.)
faͤhrt man groͤßeſten Theils durch einen ſan-
digten Wald, der einen unebenen Boden hat,
aber ſtellenweiſe, wo man uͤber Anhoͤhen
koͤmmt, eine ziemlich ausgebreitete Ausſicht
ins Freye hinunter gewaͤhrt. Wenn man von
dem weißen Hirſche, einem Gaſthofe, der
ungefaͤhr anderthalb Stunde von Dresden
liegt, hinabkommt, uͤberſieht man ſchon einen
großen Theil dieſer Stadt. Die Frauen- und
Kreuzkirche, die Schloßkapelle, und mehrere
andre offentliche Gebaͤude, werden ſichtbar.
Bald erblickt man die Elbe, die hier ſchon ein
betraͤchtlicher Strom iſt, wie ſie ihren Lauf
auf die Stadt zu nimmt. Man verliert dieſe
Anſicht noch einmal aus den Augen, und
kommt auf einer vortreflich angelegten und
unterhaltenen Straße, welche in weiten Kruͤm-
mungen einen Berg hinab fuͤhrt, durch eine
Strecke Waldes, wo man abermals auf
Stellen ſtoͤßt, die mehrere Ausſichten, wo nicht
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[237/0247] Von Schmiedefeld bis Dresden (3 M.) faͤhrt man groͤßeſten Theils durch einen ſan- digten Wald, der einen unebenen Boden hat, aber ſtellenweiſe, wo man uͤber Anhoͤhen koͤmmt, eine ziemlich ausgebreitete Ausſicht ins Freye hinunter gewaͤhrt. Wenn man von dem weißen Hirſche, einem Gaſthofe, der ungefaͤhr anderthalb Stunde von Dresden liegt, hinabkommt, uͤberſieht man ſchon einen großen Theil dieſer Stadt. Die Frauen- und Kreuzkirche, die Schloßkapelle, und mehrere andre offentliche Gebaͤude, werden ſichtbar. Bald erblickt man die Elbe, die hier ſchon ein betraͤchtlicher Strom iſt, wie ſie ihren Lauf auf die Stadt zu nimmt. Man verliert dieſe Anſicht noch einmal aus den Augen, und kommt auf einer vortreflich angelegten und unterhaltenen Straße, welche in weiten Kruͤm- mungen einen Berg hinab fuͤhrt, durch eine Strecke Waldes, wo man abermals auf Stellen ſtoͤßt, die mehrere Ausſichten, wo nicht auf die Stadt, doch uͤber die hinter ihr lie-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/247>, abgerufen am 22.12.2024.