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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.

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Diese soll auch für die freundschaftliche, höfli-
che und galante Konversation einen großen
Reichthum an zärtlichen, feinen, schmeicheln-
den Wörtern, Redensarten und Wendungen
besitzen, was sehr begreiflich wäre, da sie in
diesem Punkt bloß von der größten Welt aus-
gebildet seyn kann. Uebrigens darf ich die ge-
nannten Vorzüge weder bezweifeln, noch be-
stätigen, da ich zu wenig von dieser Sprache
verstehe, als daß ich, nach meinen eigenen
Kenntnissen und Gefühlen, ein Urtheil darü-
ber zu fällen im Stande wäre.

Der Zustand der schönen Künste in War-
schau ist nach Verhältniß günstiger, als der
Zustand der Wissenschaften. Der König hat
sich seit dem Anfange seiner Regierung, als
ein eifriger Beförderer und feiner Kenner der-
selben bewiesen, und auch in diesem Fache,
durch sein Beyspiel, den Geist der Liebhabe-
rey unter der Nation befördert. Malerey,
Bildhauerkunst, Baukunst, Musik und Thea-
ter haben seiner Freygebigkeit und Aufmunte-

Dieſe ſoll auch fuͤr die freundſchaftliche, hoͤfli-
che und galante Konverſation einen großen
Reichthum an zaͤrtlichen, feinen, ſchmeicheln-
den Woͤrtern, Redensarten und Wendungen
beſitzen, was ſehr begreiflich waͤre, da ſie in
dieſem Punkt bloß von der groͤßten Welt aus-
gebildet ſeyn kann. Uebrigens darf ich die ge-
nannten Vorzuͤge weder bezweifeln, noch be-
ſtaͤtigen, da ich zu wenig von dieſer Sprache
verſtehe, als daß ich, nach meinen eigenen
Kenntniſſen und Gefuͤhlen, ein Urtheil daruͤ-
ber zu faͤllen im Stande waͤre.

Der Zuſtand der ſchoͤnen Kuͤnſte in War-
ſchau iſt nach Verhaͤltniß guͤnſtiger, als der
Zuſtand der Wiſſenſchaften. Der Koͤnig hat
ſich ſeit dem Anfange ſeiner Regierung, als
ein eifriger Befoͤrderer und feiner Kenner der-
ſelben bewieſen, und auch in dieſem Fache,
durch ſein Beyſpiel, den Geiſt der Liebhabe-
rey unter der Nation befoͤrdert. Malerey,
Bildhauerkunſt, Baukunſt, Muſik und Thea-
ter haben ſeiner Freygebigkeit und Aufmunte-

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[55/0065] Dieſe ſoll auch fuͤr die freundſchaftliche, hoͤfli- che und galante Konverſation einen großen Reichthum an zaͤrtlichen, feinen, ſchmeicheln- den Woͤrtern, Redensarten und Wendungen beſitzen, was ſehr begreiflich waͤre, da ſie in dieſem Punkt bloß von der groͤßten Welt aus- gebildet ſeyn kann. Uebrigens darf ich die ge- nannten Vorzuͤge weder bezweifeln, noch be- ſtaͤtigen, da ich zu wenig von dieſer Sprache verſtehe, als daß ich, nach meinen eigenen Kenntniſſen und Gefuͤhlen, ein Urtheil daruͤ- ber zu faͤllen im Stande waͤre. Der Zuſtand der ſchoͤnen Kuͤnſte in War- ſchau iſt nach Verhaͤltniß guͤnſtiger, als der Zuſtand der Wiſſenſchaften. Der Koͤnig hat ſich ſeit dem Anfange ſeiner Regierung, als ein eifriger Befoͤrderer und feiner Kenner der- ſelben bewieſen, und auch in dieſem Fache, durch ſein Beyſpiel, den Geiſt der Liebhabe- rey unter der Nation befoͤrdert. Malerey, Bildhauerkunſt, Baukunſt, Muſik und Thea- ter haben ſeiner Freygebigkeit und Aufmunte-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/65>, abgerufen am 22.12.2024.