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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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durch eine waldigte Anhöhe verdeckt wird, die
bis in die Mitte des Thals sich vorwirft. Man
fährt in dies Thal hinab, um jene Anhöhe
herum und ist vor Bayreuth, das eben keine
auffallende Ansicht gewährt, weil es ihm an
Thürmen mangelt, obgleich ein paar Schlös-
ser und schloßähnliche Gebäude, wenn man
näher kommt, diesen Mangel ersetzen. Ist
man darin, so findet man eine sehr reinliche
Stadt, deren Häuser größestentheils von Werk-
stücken eines röthlichen Sandsteins aufgeführt
sind, der in der Nähe bricht. Sie sind meist
nur zwey Stock hoch und ziemlich nach einer-
ley Geschmack erbauet. Das Pflaster ist gut.
Sonst ist die Stadt mehr todt, als volkreich,
und die Spatziergänge, deren mehrere vorhan-
den, so wie der schöne Schloßgarten, sind öde
und verlassen.

Von Bayreuth nahm ich den 13ten des
Julius meinen Weg auf Erlangen. Die
nächste Post war Troppach. (3 M.) Man
fährt von Bayreuth aus anfangs durch das

durch eine waldigte Anhoͤhe verdeckt wird, die
bis in die Mitte des Thals ſich vorwirft. Man
faͤhrt in dies Thal hinab, um jene Anhoͤhe
herum und iſt vor Bayreuth, das eben keine
auffallende Anſicht gewaͤhrt, weil es ihm an
Thuͤrmen mangelt, obgleich ein paar Schloͤſ-
ſer und ſchloßaͤhnliche Gebaͤude, wenn man
naͤher kommt, dieſen Mangel erſetzen. Iſt
man darin, ſo findet man eine ſehr reinliche
Stadt, deren Haͤuſer groͤßeſtentheils von Werk-
ſtuͤcken eines roͤthlichen Sandſteins aufgefuͤhrt
ſind, der in der Naͤhe bricht. Sie ſind meiſt
nur zwey Stock hoch und ziemlich nach einer-
ley Geſchmack erbauet. Das Pflaſter iſt gut.
Sonſt iſt die Stadt mehr todt, als volkreich,
und die Spatziergaͤnge, deren mehrere vorhan-
den, ſo wie der ſchoͤne Schloßgarten, ſind oͤde
und verlaſſen.

Von Bayreuth nahm ich den 13ten des
Julius meinen Weg auf Erlangen. Die
naͤchſte Poſt war Troppach. (3 M.) Man
faͤhrt von Bayreuth aus anfangs durch das

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[111/0119] durch eine waldigte Anhoͤhe verdeckt wird, die bis in die Mitte des Thals ſich vorwirft. Man faͤhrt in dies Thal hinab, um jene Anhoͤhe herum und iſt vor Bayreuth, das eben keine auffallende Anſicht gewaͤhrt, weil es ihm an Thuͤrmen mangelt, obgleich ein paar Schloͤſ- ſer und ſchloßaͤhnliche Gebaͤude, wenn man naͤher kommt, dieſen Mangel erſetzen. Iſt man darin, ſo findet man eine ſehr reinliche Stadt, deren Haͤuſer groͤßeſtentheils von Werk- ſtuͤcken eines roͤthlichen Sandſteins aufgefuͤhrt ſind, der in der Naͤhe bricht. Sie ſind meiſt nur zwey Stock hoch und ziemlich nach einer- ley Geſchmack erbauet. Das Pflaſter iſt gut. Sonſt iſt die Stadt mehr todt, als volkreich, und die Spatziergaͤnge, deren mehrere vorhan- den, ſo wie der ſchoͤne Schloßgarten, ſind oͤde und verlaſſen. Von Bayreuth nahm ich den 13ten des Julius meinen Weg auf Erlangen. Die naͤchſte Poſt war Troppach. (3 M.) Man faͤhrt von Bayreuth aus anfangs durch das

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/119>, abgerufen am 21.11.2024.