Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

die Zufuhr und treiben Mühlen, Stampfen
und Hämmer von verschiedener Art.

Die Wohnhäuser in München sind meist
in einem guten Geschmack und bequem erbaut,
drey bis vier Stock hoch, von außen und in-
nen gut unterhalten. Sie sind häufig mit
Gyps, und einige darunter mit Freskomalerey,
verziert. Die Kirchen und Klöster fallen statt-
lich in die Augen, und unter ihnen zeichnen
sich die Frauenkirche, die ehemalige Je-
suiten-
und die Theatiner-Kirche, erstre
im ältern deutschen, letztre im neuern Italie-
nischen, Geschmack besonders aus.

Die landesherrlichen Palläste sind, wo nicht
von außem prächtig in die Augen fallend, doch
von innem sehr kostbar und reich, und die öf-
fentlichen Gebäude sehr ansehnlich.

Der Grund zu der Frauenkirche wurde
im Jahre 1468 von Herzog Siegmund dem
Vierten gelegt. Der Baumeister war Georg
zu Hasselbach
, der seinem Namen durch
diesen Bau ein ehrenvolles Denkmal gestiftet

die Zufuhr und treiben Muͤhlen, Stampfen
und Haͤmmer von verſchiedener Art.

Die Wohnhaͤuſer in Muͤnchen ſind meiſt
in einem guten Geſchmack und bequem erbaut,
drey bis vier Stock hoch, von außen und in-
nen gut unterhalten. Sie ſind haͤufig mit
Gyps, und einige darunter mit Freskomalerey,
verziert. Die Kirchen und Kloͤſter fallen ſtatt-
lich in die Augen, und unter ihnen zeichnen
ſich die Frauenkirche, die ehemalige Je-
ſuiten-
und die Theatiner-Kirche, erſtre
im aͤltern deutſchen, letztre im neuern Italie-
niſchen, Geſchmack beſonders aus.

Die landesherrlichen Pallaͤſte ſind, wo nicht
von außem praͤchtig in die Augen fallend, doch
von innem ſehr koſtbar und reich, und die oͤf-
fentlichen Gebaͤude ſehr anſehnlich.

Der Grund zu der Frauenkirche wurde
im Jahre 1468 von Herzog Siegmund dem
Vierten gelegt. Der Baumeiſter war Georg
zu Haſſelbach
, der ſeinem Namen durch
dieſen Bau ein ehrenvolles Denkmal geſtiftet

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <p><pb facs="#f0206" n="198"/>
die Zufuhr und treiben Mu&#x0364;hlen, Stampfen<lb/>
und Ha&#x0364;mmer von ver&#x017F;chiedener Art.</p><lb/>
              <p>Die Wohnha&#x0364;u&#x017F;er in Mu&#x0364;nchen &#x017F;ind mei&#x017F;t<lb/>
in einem guten Ge&#x017F;chmack und bequem erbaut,<lb/>
drey bis vier Stock hoch, von außen und in-<lb/>
nen gut unterhalten. Sie &#x017F;ind ha&#x0364;ufig mit<lb/>
Gyps, und einige darunter mit Freskomalerey,<lb/>
verziert. Die Kirchen und Klo&#x0364;&#x017F;ter fallen &#x017F;tatt-<lb/>
lich in die Augen, und unter ihnen zeichnen<lb/>
&#x017F;ich die <hi rendition="#g">Frauenkirche</hi>, die ehemalige <hi rendition="#g">Je-<lb/>
&#x017F;uiten-</hi> und die <hi rendition="#g">Theatiner-</hi>Kirche, er&#x017F;tre<lb/>
im a&#x0364;ltern deut&#x017F;chen, letztre im neuern Italie-<lb/>
ni&#x017F;chen, Ge&#x017F;chmack be&#x017F;onders aus.</p><lb/>
              <p>Die landesherrlichen Palla&#x0364;&#x017F;te &#x017F;ind, wo nicht<lb/>
von außem pra&#x0364;chtig in die Augen fallend, doch<lb/>
von innem &#x017F;ehr ko&#x017F;tbar und reich, und die o&#x0364;f-<lb/>
fentlichen Geba&#x0364;ude &#x017F;ehr an&#x017F;ehnlich.</p><lb/>
              <p>Der Grund zu der <hi rendition="#g">Frauenkirche</hi> wurde<lb/>
im Jahre 1468 von Herzog Siegmund dem<lb/>
Vierten gelegt. Der Baumei&#x017F;ter war <hi rendition="#g">Georg<lb/>
zu Ha&#x017F;&#x017F;elbach</hi>, der &#x017F;einem Namen durch<lb/>
die&#x017F;en Bau ein ehrenvolles Denkmal ge&#x017F;tiftet<lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[198/0206] die Zufuhr und treiben Muͤhlen, Stampfen und Haͤmmer von verſchiedener Art. Die Wohnhaͤuſer in Muͤnchen ſind meiſt in einem guten Geſchmack und bequem erbaut, drey bis vier Stock hoch, von außen und in- nen gut unterhalten. Sie ſind haͤufig mit Gyps, und einige darunter mit Freskomalerey, verziert. Die Kirchen und Kloͤſter fallen ſtatt- lich in die Augen, und unter ihnen zeichnen ſich die Frauenkirche, die ehemalige Je- ſuiten- und die Theatiner-Kirche, erſtre im aͤltern deutſchen, letztre im neuern Italie- niſchen, Geſchmack beſonders aus. Die landesherrlichen Pallaͤſte ſind, wo nicht von außem praͤchtig in die Augen fallend, doch von innem ſehr koſtbar und reich, und die oͤf- fentlichen Gebaͤude ſehr anſehnlich. Der Grund zu der Frauenkirche wurde im Jahre 1468 von Herzog Siegmund dem Vierten gelegt. Der Baumeiſter war Georg zu Haſſelbach, der ſeinem Namen durch dieſen Bau ein ehrenvolles Denkmal geſtiftet

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/206
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/206>, abgerufen am 04.12.2024.