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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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und sie so auf einem festen Fuß unterhält, wie
etwa das Soldatenwesen oder die Jagd?
Der *) Herzog von Würtemberg giebt zwar
ein Beyspiel von solch einer seltenen Liebhabe-
rey, aber die Einseitigkeit seiner Einrichtungen
verhindert den Nutzen, den sein Land von die-
sem seinem neuesten Hange ziehen könnte.

In München findet sich noch eine soge-
nannte Landesakademie, die von der
Herzogin Maria, Wittwe des Herzogs Cle-
mens, ist gestiftet worden. Man nimmt bloß
junge Adeliche, theils umsonst, theils für ein
jährliches Kostgeld, darin auf, und sie werden
von weltlichen Lehrern in der einen Klasse,
in der Schreibekunst, Mathematik, Erdbeschrei-
bung, in Sprachen, und in der andern in
der Geschichte, Philosophie, Naturlehre, Ka-
meralwissenschaft, und außerdem in der Tanz-
Zeichen- Fecht- und Reitkunst unterrichtet.
Uebrigens giebt es wenig Kadettenhäuser, in

*) jetzt verstorbene.

und ſie ſo auf einem feſten Fuß unterhaͤlt, wie
etwa das Soldatenweſen oder die Jagd?
Der *) Herzog von Wuͤrtemberg giebt zwar
ein Beyſpiel von ſolch einer ſeltenen Liebhabe-
rey, aber die Einſeitigkeit ſeiner Einrichtungen
verhindert den Nutzen, den ſein Land von die-
ſem ſeinem neueſten Hange ziehen koͤnnte.

In Muͤnchen findet ſich noch eine ſoge-
nannte Landesakademie, die von der
Herzogin Maria, Wittwe des Herzogs Cle-
mens, iſt geſtiftet worden. Man nimmt bloß
junge Adeliche, theils umſonſt, theils fuͤr ein
jaͤhrliches Koſtgeld, darin auf, und ſie werden
von weltlichen Lehrern in der einen Klaſſe,
in der Schreibekunſt, Mathematik, Erdbeſchrei-
bung, in Sprachen, und in der andern in
der Geſchichte, Philoſophie, Naturlehre, Ka-
meralwiſſenſchaft, und außerdem in der Tanz-
Zeichen- Fecht- und Reitkunſt unterrichtet.
Uebrigens giebt es wenig Kadettenhaͤuſer, in

*) jetzt verſtorbene.
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[231/0239] und ſie ſo auf einem feſten Fuß unterhaͤlt, wie etwa das Soldatenweſen oder die Jagd? Der *) Herzog von Wuͤrtemberg giebt zwar ein Beyſpiel von ſolch einer ſeltenen Liebhabe- rey, aber die Einſeitigkeit ſeiner Einrichtungen verhindert den Nutzen, den ſein Land von die- ſem ſeinem neueſten Hange ziehen koͤnnte. In Muͤnchen findet ſich noch eine ſoge- nannte Landesakademie, die von der Herzogin Maria, Wittwe des Herzogs Cle- mens, iſt geſtiftet worden. Man nimmt bloß junge Adeliche, theils umſonſt, theils fuͤr ein jaͤhrliches Koſtgeld, darin auf, und ſie werden von weltlichen Lehrern in der einen Klaſſe, in der Schreibekunſt, Mathematik, Erdbeſchrei- bung, in Sprachen, und in der andern in der Geſchichte, Philoſophie, Naturlehre, Ka- meralwiſſenſchaft, und außerdem in der Tanz- Zeichen- Fecht- und Reitkunſt unterrichtet. Uebrigens giebt es wenig Kadettenhaͤuſer, in *) jetzt verſtorbene.

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/239>, abgerufen am 27.11.2024.