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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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nachdem der Geschmack des Bauherrn oder des
Baumeisters war. Sämmtliche dazu gehörige
Gebäude, die einen großen Raum einnehmen,
bilden sonach ein unregelmäßiges Vieleck, das
aus sehr ungleichen, höhern und niedrigern,
ältern und jüngern, Theilen besteht, dem Auge
zwar keinen Ueberblick des Ganzen erlaubt,
aber ihm doch in Rücksicht der Bauart auch
keinen Anstoß giebt. Diese ist durchaus einfach,
und ziemlich leicht und gefällig.

Derjenige Theil dieses Lokals, den der Fürst
bewohnt, ist ein längliches Viereck und hat
seinen Haupteingang auf dem Hofplatze. Hier
hat dessen Vorderseite gegen hundert Schritt
in die Länge, und außer einem bäurischen,
hervorragenden Kellergeschosse zu ebener Erde
und einem Halbgeschosse unter dem Dache,
noch drey andre, von mäßiger Höhe, mit ein-
fach eingefaßten, viereckigten Fenstern, deren
Zwischenwände ohne alle Verzierungen sind.
Das Innere dieses Theiles ist geräumig und
heiter, schließt drey bis vier ansehnliche Säle,

Sechstes Heft. D

nachdem der Geſchmack des Bauherrn oder des
Baumeiſters war. Saͤmmtliche dazu gehoͤrige
Gebaͤude, die einen großen Raum einnehmen,
bilden ſonach ein unregelmaͤßiges Vieleck, das
aus ſehr ungleichen, hoͤhern und niedrigern,
aͤltern und juͤngern, Theilen beſteht, dem Auge
zwar keinen Ueberblick des Ganzen erlaubt,
aber ihm doch in Ruͤckſicht der Bauart auch
keinen Anſtoß giebt. Dieſe iſt durchaus einfach,
und ziemlich leicht und gefaͤllig.

Derjenige Theil dieſes Lokals, den der Fuͤrſt
bewohnt, iſt ein laͤngliches Viereck und hat
ſeinen Haupteingang auf dem Hofplatze. Hier
hat deſſen Vorderſeite gegen hundert Schritt
in die Laͤnge, und außer einem baͤuriſchen,
hervorragenden Kellergeſchoſſe zu ebener Erde
und einem Halbgeſchoſſe unter dem Dache,
noch drey andre, von maͤßiger Hoͤhe, mit ein-
fach eingefaßten, viereckigten Fenſtern, deren
Zwiſchenwaͤnde ohne alle Verzierungen ſind.
Das Innere dieſes Theiles iſt geraͤumig und
heiter, ſchließt drey bis vier anſehnliche Saͤle,

Sechstes Heft. D
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[49/0321] nachdem der Geſchmack des Bauherrn oder des Baumeiſters war. Saͤmmtliche dazu gehoͤrige Gebaͤude, die einen großen Raum einnehmen, bilden ſonach ein unregelmaͤßiges Vieleck, das aus ſehr ungleichen, hoͤhern und niedrigern, aͤltern und juͤngern, Theilen beſteht, dem Auge zwar keinen Ueberblick des Ganzen erlaubt, aber ihm doch in Ruͤckſicht der Bauart auch keinen Anſtoß giebt. Dieſe iſt durchaus einfach, und ziemlich leicht und gefaͤllig. Derjenige Theil dieſes Lokals, den der Fuͤrſt bewohnt, iſt ein laͤngliches Viereck und hat ſeinen Haupteingang auf dem Hofplatze. Hier hat deſſen Vorderſeite gegen hundert Schritt in die Laͤnge, und außer einem baͤuriſchen, hervorragenden Kellergeſchoſſe zu ebener Erde und einem Halbgeſchoſſe unter dem Dache, noch drey andre, von maͤßiger Hoͤhe, mit ein- fach eingefaßten, viereckigten Fenſtern, deren Zwiſchenwaͤnde ohne alle Verzierungen ſind. Das Innere dieſes Theiles iſt geraͤumig und heiter, ſchließt drey bis vier anſehnliche Saͤle, Sechstes Heft. D

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/321>, abgerufen am 21.11.2024.