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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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oder gar nur eine einzelne Wohnung (hier
Boden genannt) erblich oder käuflich an sich
gebracht hat. Wie diese vier Gränznachbarn,
die alle, jeder in seinem Stockwerk, unum-
schränkte Herren sind, sich unter einander ver-
tragen, besonders ihre Ehehälften, und ihre
Mägde, würde ich allerdings auf dem Rath-
hause erfahren haben, wenn ich bisher nicht
vergessen hätte, mich dort danach zu erkun-
digen.

Das Pflaster der Stadt ist nicht minder
unbequem für Fußgänger, als das zu Mün-
chen. Es besteht aus den gröberen Steinge-
schieben, die in dem Bette der Salza gefunden
werden, und die, bey der Zusammensetzung,
eine mannigfaltige Musterkarte der Steinarten
bilden, welche man in den umliegenden Ge-
genden antrift. Einige Stellen um das Resi-
denzschloß haben genau das Pflaster von Wien,
das aus behauenen Würfeln von Kalkstein be-
steht, und wahrscheinlich nicht zu kostbar für
Salzburg selbst seyn würde, wenn man die

oder gar nur eine einzelne Wohnung (hier
Boden genannt) erblich oder kaͤuflich an ſich
gebracht hat. Wie dieſe vier Graͤnznachbarn,
die alle, jeder in ſeinem Stockwerk, unum-
ſchraͤnkte Herren ſind, ſich unter einander ver-
tragen, beſonders ihre Ehehaͤlften, und ihre
Maͤgde, wuͤrde ich allerdings auf dem Rath-
hauſe erfahren haben, wenn ich bisher nicht
vergeſſen haͤtte, mich dort danach zu erkun-
digen.

Das Pflaſter der Stadt iſt nicht minder
unbequem fuͤr Fußgaͤnger, als das zu Muͤn-
chen. Es beſteht aus den groͤberen Steinge-
ſchieben, die in dem Bette der Salza gefunden
werden, und die, bey der Zuſammenſetzung,
eine mannigfaltige Muſterkarte der Steinarten
bilden, welche man in den umliegenden Ge-
genden antrift. Einige Stellen um das Reſi-
denzſchloß haben genau das Pflaſter von Wien,
das aus behauenen Wuͤrfeln von Kalkſtein be-
ſteht, und wahrſcheinlich nicht zu koſtbar fuͤr
Salzburg ſelbſt ſeyn wuͤrde, wenn man die

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[73/0345] oder gar nur eine einzelne Wohnung (hier Boden genannt) erblich oder kaͤuflich an ſich gebracht hat. Wie dieſe vier Graͤnznachbarn, die alle, jeder in ſeinem Stockwerk, unum- ſchraͤnkte Herren ſind, ſich unter einander ver- tragen, beſonders ihre Ehehaͤlften, und ihre Maͤgde, wuͤrde ich allerdings auf dem Rath- hauſe erfahren haben, wenn ich bisher nicht vergeſſen haͤtte, mich dort danach zu erkun- digen. Das Pflaſter der Stadt iſt nicht minder unbequem fuͤr Fußgaͤnger, als das zu Muͤn- chen. Es beſteht aus den groͤberen Steinge- ſchieben, die in dem Bette der Salza gefunden werden, und die, bey der Zuſammenſetzung, eine mannigfaltige Muſterkarte der Steinarten bilden, welche man in den umliegenden Ge- genden antrift. Einige Stellen um das Reſi- denzſchloß haben genau das Pflaſter von Wien, das aus behauenen Wuͤrfeln von Kalkſtein be- ſteht, und wahrſcheinlich nicht zu koſtbar fuͤr Salzburg ſelbſt ſeyn wuͤrde, wenn man die

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/345>, abgerufen am 21.11.2024.