zerrissenen Baumstämmen, Wurzeln und Stum- pen vermengt, herunter gestürzt waren. Der Frühling und Herbst sind beständig Zeugen solcher Verheerungen, und solche Zeiten nicht minder, wo, wie jetzt, starke Gewitter getobt haben. Ich zählte gegen dreyßig solcher Stein- ströme längs der erwähnten Kalkalpe, die zum Theil den Weg überschwemmt, zum Theil durch und durch gerissen, zum Theil Häuser dem Boden gleich gemacht und die Wiesen und Felder in Schutt verwandelt hatten. Wei- terhin auf der linken Seite, jenseits der Drau, standen ähnliche Alpen, an denen ich aber we- niger Risse bemerkte, und die noch bis zum Gipfel mit Holz besetzt waren. Das Thal, welches zwischen beyden liegt und durch wel- ches die Straße führt, ist eben, und letztre gut. Der Fruchttrieb war hier so, wie in den niedrigern Theilen dieses Thals; ich sah etwas Obst, etwas Wiesenwachs, etwas Ackerland für Haiden. Auf der Hälfte des Postlaufs erweitert es sich und man befindet sich nun in
zerriſſenen Baumſtaͤmmen, Wurzeln und Stum- pen vermengt, herunter geſtuͤrzt waren. Der Fruͤhling und Herbſt ſind beſtaͤndig Zeugen ſolcher Verheerungen, und ſolche Zeiten nicht minder, wo, wie jetzt, ſtarke Gewitter getobt haben. Ich zaͤhlte gegen dreyßig ſolcher Stein- ſtroͤme laͤngs der erwaͤhnten Kalkalpe, die zum Theil den Weg uͤberſchwemmt, zum Theil durch und durch geriſſen, zum Theil Haͤuſer dem Boden gleich gemacht und die Wieſen und Felder in Schutt verwandelt hatten. Wei- terhin auf der linken Seite, jenſeits der Drau, ſtanden aͤhnliche Alpen, an denen ich aber we- niger Riſſe bemerkte, und die noch bis zum Gipfel mit Holz beſetzt waren. Das Thal, welches zwiſchen beyden liegt und durch wel- ches die Straße fuͤhrt, iſt eben, und letztre gut. Der Fruchttrieb war hier ſo, wie in den niedrigern Theilen dieſes Thals; ich ſah etwas Obſt, etwas Wieſenwachs, etwas Ackerland fuͤr Haiden. Auf der Haͤlfte des Poſtlaufs erweitert es ſich und man befindet ſich nun in
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zerriſſenen Baumſtaͤmmen, Wurzeln und Stum-
pen vermengt, herunter geſtuͤrzt waren. Der
Fruͤhling und Herbſt ſind beſtaͤndig Zeugen
ſolcher Verheerungen, und ſolche Zeiten nicht
minder, wo, wie jetzt, ſtarke Gewitter getobt
haben. Ich zaͤhlte gegen dreyßig ſolcher Stein-
ſtroͤme laͤngs der erwaͤhnten Kalkalpe, die zum
Theil den Weg uͤberſchwemmt, zum Theil
durch und durch geriſſen, zum Theil Haͤuſer
dem Boden gleich gemacht und die Wieſen
und Felder in Schutt verwandelt hatten. Wei-
terhin auf der linken Seite, jenſeits der Drau,
ſtanden aͤhnliche Alpen, an denen ich aber we-
niger Riſſe bemerkte, und die noch bis zum
Gipfel mit Holz beſetzt waren. Das Thal,
welches zwiſchen beyden liegt und durch wel-
ches die Straße fuͤhrt, iſt eben, und letztre
gut. Der Fruchttrieb war hier ſo, wie in den
niedrigern Theilen dieſes Thals; ich ſah etwas
Obſt, etwas Wieſenwachs, etwas Ackerland
fuͤr Haiden. Auf der Haͤlfte des Poſtlaufs
erweitert es ſich und man befindet ſich nun in
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/552>, abgerufen am 24.11.2024.
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