Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Nasenstieber. der Studenten/ dennoch nicht bey allen desselben Gliedern/ dannsie fort nicht alle wie der Dunstreiche und ungehirnte Herr Faber ge- sinnet seyn. (5.) Weiß er nicht gnugsam zu beschimpffen deß ehrlichen Herrn (6.) Kan ihm M. Bernd auch nicht einbilden/ wie es müg- Thorgau
Naſenſtieber. der Studenten/ dennoch nicht bey allen deſſelben Gliedern/ dannſie fort nicht alle wie der Dunſtreiche und ungehirnte Herr Faber ge- ſinnet ſeyn. (5.) Weiß er nicht gnugſam zu beſchimpffen deß ehrlichen Herꝛn (6.) Kan ihm M. Bernd auch nicht einbilden/ wie es muͤg- Thorgau
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Naſenſtieber.
der Studenten/ dennoch nicht bey allen deſſelben Gliedern/ dann
ſie fort nicht alle wie der Dunſtreiche und ungehirnte Herr Faber ge-
ſinnet ſeyn.
(5.) Weiß er nicht gnugſam zu beſchimpffen deß ehrlichen Herꝛn
Schuppii Frage/ woher gelehrte Leute gekommen/ ehe ſo viel Univer-
ſitaͤten in Teutſchland entſtanden/ nennet ihn diſcurſum elumbem
und ſtutica expellendum. Nicht Scutica, ſondern mit einer Ruthen
ſoll man dich ſtreichen M. Bernd/ vor dieſe deine toͤlpiſche Conſe-
quentz, und dieſen deinen recht Elumbem und plumbeum diſcurſum,
Du Flegel nenneſt anderer ehrlichen Leute Sachen/ Diſcurſum e-
lumbem, da doch deine Schulfuͤchſerey ſo elumbis iſt/ daß wann
man nicht forma Virorum Clariſſimorum ſuccurieren muͤſte/ nicht
werth waͤre/ daß man ſie von der Preſſe auffnehmen ſolte Das kom-
met euch ſo wunderlich vor/ daß Herr Schuppius fraget/ wo die ge-
lehrte Leute hergekommen/ ehe die Academien in Teutſchland ent-
ſtanden? Du antworteſt alſo fort/ auß dem Schatz deiner Eſeley/
es ſeyen keine gelehrte Leute zuvor geweſen. Du Luͤmmel/ ſo keine
geweſen/ wer haͤtte dann auff Teutſchen Univerſitaͤten/ wie ſie ge-
ſtifftet/ dociren wollen? Meyneſt du/ daß es Außlaͤndiſche Doctores
geweſen? oder daß GOTT vom Himmel ſie habe regnen laſſen?
Lege den Donat und das Vestibulum ein wenig beyſeit/ ſtecke die
Naſe in die Hiſtorien/ ſo wirſtu befinden/ daß es Teutſche geweſen.
Meyneſt du denn auch/ daß die Teutſche Potentaten/ die die Acade-
mias geſtifftet/ ſo ungeſchickt geweſen? Warlich ſo das geweſen waͤ-
re/ wuͤrden ſie ſich ſo viel darumb nicht bekuͤmmert haben/ noch dar-
zu ſo viel legiret. Du gibſt deine Thorheit genug an Tag. Jch
ſchaͤme mich weiter hievon mit einem ungehirnten Narren zu reden.
Ein jeglicher Verſtaͤndiger wird leicht deine grobe Verleumbdung/
da du gantz Teutſchland vor Stifftung der Academien zu Eſeln ma-
chen wilt/ abſehen.
(6.) Kan ihm M. Bernd auch nicht einbilden/ wie es muͤg-
lich ſey/ daß Herr Schuppius ſaget: Er habe zuweilen mehr ge-
lernet auß eines Schippers Diſcurs, als hiebevor auß groſ-
ſen Buͤchern. Laͤſſet aber den Kauffmann auß/ und meynet un-
umbſtoͤßlich/ wahr zu ſeyn/ weil ein Schiffer oder Kauffmann nicht
wiſſe/ wie viel partes zu einer Oratoriſchen Chrie gehoͤren/ ſo
ſey es unmuͤglich/ daß man auß eines ſo unerfahrnen Mannes Diſ-
curs, welcher doch nie auff Academien geweſen/ etwas lernen koͤnne/
aber wiſſe mein lieber Bernd/ daß die Schiffer in Hamburg nicht
ſolche Leute ſeyn/ wie die/ ſo von Dreßden auff Meiſſen oder
Thorgau
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