Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Gedenck daran liche Täntz und unordentliche Zusammenkunfft ich gerne zerstören o-der reformiren wolte/ mit dieser/ und den nachfolgenden Predigten eben sol- chen Danck verdienen/ wie Paulus bey Demetrio/ als erwiderden Tempel der Göttin Dianae predigte. Allein ich hoffe/ es werde noch manches frommes Hertz seyn/ das da betrachten werde/ wann der Sabbat ge- heiliget/ und Gott das seinige geben werde/ so gebe GOtt in der nachfolgenden Woche zu aller Arbeit destomehr Glück und Segen. Und ich habe das freundliche Vertrauen zu euch/ ihr werdet als ehr- liche/ fromme und discrete Leute/ der Jugend vernünfftig zusprechen/ daß das nicht Menschen/ sondern Gottes Wort seyn: Gedenck des Sabbats/ daß du ihn heiligest. Jch hab in den zwey nach- folgenden Predigten einen und andern Stand in particulir etwas hart angeredet/ darzu hat mich die Noth und mein Ampt getrieben. Es mögen es die Leut auffnehmen wie sie wollen. Der güttge Gott/ der in sechs Tagen Himmel und Erden erschaffen/ und am siebenden Tag geruhet hat/ sey und bleibe bey euch/ Er segne euch/ wann ihr auß und eingehet/ Er segne eure Frau und Kinder/ eure Knecht und Mägde/ Er segne die Arbeit eurer Hände/ Er segne euren Korb und euer übriges/ und geb/ daß ihr am ersten trachtet nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit/ so wird euch das andre alles zu- fallen. Nehmet damit dieses geringe Praesent von mir an. Es ist zwar eine schlechte und einfältige Predigt. Allein ich wolt/ daß ich alles noch einfältiger und deutlicher hätte vorbringen können. Jch bin deßwegen nicht hier/ daß ich euch gelahrt mache/ sondern daß ich euch den Weg zur Seligkeit einfältig zeige. Es soll mir am Jüngsten Tag Ehre gnug seyn/ wenn auß der grossen Schaar meiner Zuhörer etwa ein paar Handwercks Gesellen oder Handwercks Jungen auff- treten werden/ welche dadurch frömmer worden sind. Jch bin unter- dessen und bleibe allzeit Euer aller Dienstwilliger guter Freund und Vor- bitter bey Gott. J. B. Schupp/ D. Vos Hypocritae Du Deutscher höre. Gib Gott den siebenden von deinen Tagen hin/ Das Zehnde deines Guts gib Armen zum Gewinn. Joannes
Gedenck daran liche Taͤntz und unordentliche Zuſammenkunfft ich gerne zerſtoͤren o-der reformirẽ wolte/ mit dieſer/ und dẽ nachfolgendẽ Predigtẽ ebẽ ſol- chẽ Danck verdienẽ/ wie Paulus bey Demetrio/ als erwiderdẽ Tempel der Goͤttin Dianæ predigte. Allein ich hoffe/ es werde noch manches frommes Hertz ſeyn/ das da betrachten werde/ wann der Sabbat ge- heiliget/ und Gott das ſeinige geben werde/ ſo gebe GOtt in der nachfolgenden Woche zu aller Arbeit deſtomehr Gluͤck und Segen. Und ich habe das freundliche Vertrauen zu euch/ ihr werdet als ehr- liche/ fromme und diſcrete Leute/ der Jugend vernuͤnfftig zuſprechen/ daß das nicht Menſchen/ ſondern Gottes Wort ſeyn: Gedenck des Sabbats/ daß du ihn heiligeſt. Jch hab in den zwey nach- folgenden Predigten einen und andern Stand in particulir etwas hart angeredet/ darzu hat mich die Noth und mein Ampt getrieben. Es moͤgen es die Leut auffnehmen wie ſie wollen. Der guͤttge Gott/ der in ſechs Tagen Himmel und Erden erſchaffen/ und am ſiebenden Tag geruhet hat/ ſey und bleibe bey euch/ Er ſegne euch/ wann ihr auß und eingehet/ Er ſegne eure Frau und Kinder/ eure Knecht und Maͤgde/ Er ſegne die Arbeit eurer Haͤnde/ Er ſegne euren Korb und euer uͤbriges/ und geb/ daß ihr am erſten trachtet nach dem Reich Gottes und nach ſeiner Gerechtigkeit/ ſo wird euch das andre alles zu- fallen. Nehmet damit dieſes geringe Præſent von mir an. Es iſt zwar eine ſchlechte und einfaͤltige Predigt. Allein ich wolt/ daß ich alles noch einfaͤltiger und deutlicher haͤtte vorbringen koͤnnen. Jch bin deßwegen nicht hier/ daß ich euch gelahrt mache/ ſondern daß ich euch den Weg zur Seligkeit einfaͤltig zeige. Es ſoll mir am Juͤngſten Tag Ehre gnug ſeyn/ wenn auß der groſſen Schaar meiner Zuhoͤrer etwa ein paar Handwercks Geſellen oder Handwercks Jungen auff- treten werden/ welche dadurch froͤmmer worden ſind. Jch bin unter- deſſen und bleibe allzeit Euer aller Dienſtwilliger guter Freund und Vor- bitter bey Gott. J. B. Schupp/ D. Vos Hypocritæ Du Deutſcher hoͤre. Gib Gott den ſiebenden von deinen Tagen hin/ Das Zehnde deines Guts gib Armen zum Gewinn. Joannes
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0262" n="220"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gedenck daran</hi></fw><lb/> liche Taͤntz und unordentliche Zuſammenkunfft ich gerne zerſtoͤren o-<lb/> der reformirẽ wolte/ mit dieſer/ und dẽ nachfolgendẽ Predigtẽ ebẽ ſol-<lb/> chẽ Danck verdienẽ/ wie Paulus bey Demetrio/ als erwiderdẽ Tempel<lb/> der Goͤttin Dian<hi rendition="#aq">æ</hi> predigte. Allein ich hoffe/ es werde noch manches<lb/> frommes Hertz ſeyn/ das da betrachten werde/ wann der Sabbat ge-<lb/> heiliget/ und Gott das ſeinige geben werde/ ſo gebe GOtt in der<lb/> nachfolgenden Woche zu aller Arbeit deſtomehr Gluͤck und Segen.<lb/> Und ich habe das freundliche Vertrauen zu euch/ ihr werdet als ehr-<lb/> liche/ fromme und diſcrete Leute/ der Jugend vernuͤnfftig zuſprechen/<lb/> daß das nicht Menſchen/ ſondern Gottes Wort ſeyn: <hi rendition="#fr">Gedenck<lb/> des Sabbats/ daß du ihn heiligeſt.</hi> Jch hab in den zwey nach-<lb/> folgenden Predigten einen und andern Stand in <hi rendition="#aq">particulir</hi> etwas<lb/> hart angeredet/ darzu hat mich die Noth und mein Ampt getrieben.<lb/> Es moͤgen es die Leut auffnehmen wie ſie wollen. Der guͤttge Gott/<lb/> der in ſechs Tagen Himmel und Erden erſchaffen/ und am ſiebenden<lb/> Tag geruhet hat/ ſey und bleibe bey euch/ Er ſegne euch/ wann ihr<lb/> auß und eingehet/ Er ſegne eure Frau und Kinder/ eure Knecht und<lb/> Maͤgde/ Er ſegne die Arbeit eurer Haͤnde/ Er ſegne euren Korb und<lb/> euer uͤbriges/ und geb/ daß ihr am erſten trachtet nach dem Reich<lb/> Gottes und nach ſeiner Gerechtigkeit/ ſo wird euch das andre alles zu-<lb/> fallen. Nehmet damit dieſes geringe <hi rendition="#aq">Præſent</hi> von mir an. Es iſt zwar<lb/> eine ſchlechte und einfaͤltige Predigt. Allein ich wolt/ daß ich alles<lb/> noch einfaͤltiger und deutlicher haͤtte vorbringen koͤnnen. Jch bin<lb/> deßwegen nicht hier/ daß ich euch gelahrt mache/ ſondern daß ich<lb/> euch den Weg zur Seligkeit einfaͤltig zeige. Es ſoll mir am Juͤngſten<lb/> Tag Ehre gnug ſeyn/ wenn auß der groſſen Schaar meiner Zuhoͤrer<lb/> etwa ein paar Handwercks Geſellen oder Handwercks Jungen auff-<lb/> treten werden/ welche dadurch froͤmmer worden ſind. Jch bin unter-<lb/> deſſen und bleibe allzeit</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Euer aller</hi><lb/> Dienſtwilliger guter Freund und Vor-<lb/> bitter bey Gott.<lb/><hi rendition="#b">J. B. Schupp/ D.</hi></hi> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <cit> <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Vos Hypocritæ<lb/> Quid tentatis me?<lb/> Si veri eſtis Chriſtiani<lb/> Date Deo ſeptimas. &<lb/> Opum Decimas.</hi> </hi> </quote> </cit><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#fr">Du Deutſcher hoͤre.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l>Gib Gott den ſiebenden von deinen Tagen hin/<lb/> Das Zehnde deines Guts gib Armen zum Gewinn.</l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Joannes</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [220/0262]
Gedenck daran
liche Taͤntz und unordentliche Zuſammenkunfft ich gerne zerſtoͤren o-
der reformirẽ wolte/ mit dieſer/ und dẽ nachfolgendẽ Predigtẽ ebẽ ſol-
chẽ Danck verdienẽ/ wie Paulus bey Demetrio/ als erwiderdẽ Tempel
der Goͤttin Dianæ predigte. Allein ich hoffe/ es werde noch manches
frommes Hertz ſeyn/ das da betrachten werde/ wann der Sabbat ge-
heiliget/ und Gott das ſeinige geben werde/ ſo gebe GOtt in der
nachfolgenden Woche zu aller Arbeit deſtomehr Gluͤck und Segen.
Und ich habe das freundliche Vertrauen zu euch/ ihr werdet als ehr-
liche/ fromme und diſcrete Leute/ der Jugend vernuͤnfftig zuſprechen/
daß das nicht Menſchen/ ſondern Gottes Wort ſeyn: Gedenck
des Sabbats/ daß du ihn heiligeſt. Jch hab in den zwey nach-
folgenden Predigten einen und andern Stand in particulir etwas
hart angeredet/ darzu hat mich die Noth und mein Ampt getrieben.
Es moͤgen es die Leut auffnehmen wie ſie wollen. Der guͤttge Gott/
der in ſechs Tagen Himmel und Erden erſchaffen/ und am ſiebenden
Tag geruhet hat/ ſey und bleibe bey euch/ Er ſegne euch/ wann ihr
auß und eingehet/ Er ſegne eure Frau und Kinder/ eure Knecht und
Maͤgde/ Er ſegne die Arbeit eurer Haͤnde/ Er ſegne euren Korb und
euer uͤbriges/ und geb/ daß ihr am erſten trachtet nach dem Reich
Gottes und nach ſeiner Gerechtigkeit/ ſo wird euch das andre alles zu-
fallen. Nehmet damit dieſes geringe Præſent von mir an. Es iſt zwar
eine ſchlechte und einfaͤltige Predigt. Allein ich wolt/ daß ich alles
noch einfaͤltiger und deutlicher haͤtte vorbringen koͤnnen. Jch bin
deßwegen nicht hier/ daß ich euch gelahrt mache/ ſondern daß ich
euch den Weg zur Seligkeit einfaͤltig zeige. Es ſoll mir am Juͤngſten
Tag Ehre gnug ſeyn/ wenn auß der groſſen Schaar meiner Zuhoͤrer
etwa ein paar Handwercks Geſellen oder Handwercks Jungen auff-
treten werden/ welche dadurch froͤmmer worden ſind. Jch bin unter-
deſſen und bleibe allzeit
Euer aller
Dienſtwilliger guter Freund und Vor-
bitter bey Gott.
J. B. Schupp/ D.
Vos Hypocritæ
Quid tentatis me?
Si veri eſtis Chriſtiani
Date Deo ſeptimas. &
Opum Decimas.
Du Deutſcher hoͤre.
Gib Gott den ſiebenden von deinen Tagen hin/
Das Zehnde deines Guts gib Armen zum Gewinn.
Joannes
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/262 |
Zitationshilfe: | Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/262>, abgerufen am 16.06.2024. |