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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Sieben böse Geister.
wenn ihr gottlosen Herren und Frauen dienet/ und was ihr vor Nutz
davon habet/ wenn ihr frommen Leuten dienet. Es bezeuget die heilige
Schrifft/ und es bekennen es auch die Heyden in ihren Büchern/ daß
man bey frommen Leuten/ Frömmigkeit/ Gottesfurcht/ Tugend
und Erbarkeit/ bey den Gottlosen aber Sünde/ Schande und Laster
lerne. Wer mit Weisen umbgehet/ der wird weise/ wer aber
der Narren Gesell ist/ der wird Unglück haben/
Prov. 12.
Wisset ihr nicht/ daß ein wenig Sauerteig den gantzen
Teig versäuret/
saget Paulus 1. Cor. 15. und Gen. 6. lesen wir/
daß die Kinder Gottes/ das ist die Kinder der Patriarchen und Ertz-
Väter/ haben nach den Töchtern der Menschen/ das ist/ nach den
Nachkömmlingen Cains gefreyet/ und sich zu ihnen gesellet und ge-
nommen/ welche sie gewolt haben. Von denselbigen haben sie Abgöt-
terey und ein gottloses Wesen gelernet/ welches Gott zur Sündflut
verursachet hat. Seneca sagt:

Sumuntur a conversantibus mores.

Einer lernet die Sitten derer/ mit welchen er umbgehet. Wann man
mit gottlosen Leuten umbgehet/ und schon offtmals meynet/ man
wolle sich für ihren Lastern hüten/ so geschiehet es doch/ daß wenn
man solche Dinge täglich siehet/ man derselben allgemach gewohnet/
biß man es endlich selbst thut. Nach der That fället man auß einer
Sünde in die andere/ auß der Sünde in Verzweifflung/ auß der Ver-
zweiflung ins ewige Verdamnus. Bey den gottlosen Herren und
Frauen siehet das Gesinde kein gut Exempel/ dadurch sie erbauet
würden in der Gottseligkeit und Erbarkeit. Wie oft geschiehet es an de-
nen Orten/ da man täglich frist und säufft/ daß einer ehrlichen Mut-
terkind umb ihren Ehrenkrantz bracht wird/ entweder durch die
muthwilligen Knechte oder durch frembde Gäste? Aber bey gottseli-
gen/ stillen und eingezogenen Herren und Frauen/ kan das Gesinde
in der Gottesfurcht und Erbarkeit erbauet und erhalten/ und endlich
zur Seligkeit gebracht werden. Das solte ja allen Knechten und
Mägden lieber seyn als viel tausend Stück Gold und Silber. Uber
das so sind bey den gottlosen Herren und Frauen eine grosse Menge
der Teuffel. Wer sich nun zu ihnen in Dienst begibt/ und weiß/ daß
sie gottloß sind/ der begibt sich muthwillig zum Teuffel/ und wird von
demselben zu allerley Unglück deß Leibes und der Seelen gebracht.
Aber bey den gottseligen Herren und Frauen sind die heiligen Engel/
welche sie und ihre Kinder und Gesinde vor dem bösen Feinde schü-
tzen und beschirmen/ wie den Propheten Elisam und sei-
nen Knecht.

Der

Sieben boͤſe Geiſter.
wenn ihr gottloſen Herren und Frauen dienet/ und was ihr vor Nutz
davon habet/ wenn ihr frommen Leuten dienet. Es bezeuget die heilige
Schrifft/ und es bekennen es auch die Heyden in ihren Buͤchern/ daß
man bey frommen Leuten/ Froͤmmigkeit/ Gottesfurcht/ Tugend
und Erbarkeit/ bey den Gottloſen aber Suͤnde/ Schande und Laſter
lerne. Wer mit Weiſen umbgehet/ der wird weiſe/ wer aber
der Narren Geſell iſt/ der wird Ungluͤck haben/
Prov. 12.
Wiſſet ihr nicht/ daß ein wenig Sauerteig den gantzen
Teig verſaͤuret/
ſaget Paulus 1. Cor. 15. und Gen. 6. leſen wir/
daß die Kinder Gottes/ das iſt die Kinder der Patriarchen und Ertz-
Vaͤter/ haben nach den Toͤchtern der Menſchen/ das iſt/ nach den
Nachkoͤmmlingen Cains gefreyet/ und ſich zu ihnen geſellet und ge-
nommen/ welche ſie gewolt haben. Von denſelbigen haben ſie Abgoͤt-
terey und ein gottloſes Weſen gelernet/ welches Gott zur Suͤndflut
verurſachet hat. Seneca ſagt:

Sumuntur à converſantibus mores.

Einer lernet die Sitten derer/ mit welchen er umbgehet. Wann man
mit gottloſen Leuten umbgehet/ und ſchon offtmals meynet/ man
wolle ſich fuͤr ihren Laſtern huͤten/ ſo geſchiehet es doch/ daß wenn
man ſolche Dinge taͤglich ſiehet/ man derſelben allgemach gewohnet/
biß man es endlich ſelbſt thut. Nach der That faͤllet man auß einer
Suͤnde in die andere/ auß der Suͤnde in Verzweifflung/ auß der Ver-
zweiflung ins ewige Verdamnus. Bey den gottloſen Herren und
Frauen ſiehet das Geſinde kein gut Exempel/ dadurch ſie erbauet
wuͤrden in der Gottſeligkeit uñ Erbarkeit. Wie oft geſchiehet es an de-
nen Orten/ da man taͤglich friſt und ſaͤufft/ daß einer ehrlichen Mut-
terkind umb ihren Ehrenkrantz bracht wird/ entweder durch die
muthwilligen Knechte oder durch frembde Gaͤſte? Aber bey gottſeli-
gen/ ſtillen und eingezogenen Herren und Frauen/ kan das Geſinde
in der Gottesfurcht und Erbarkeit erbauet und erhalten/ und endlich
zur Seligkeit gebracht werden. Das ſolte ja allen Knechten und
Maͤgden lieber ſeyn als viel tauſend Stuͤck Gold und Silber. Uber
das ſo ſind bey den gottloſen Herren und Frauen eine groſſe Menge
der Teuffel. Wer ſich nun zu ihnen in Dienſt begibt/ und weiß/ daß
ſie gottloß ſind/ der begibt ſich muthwillig zum Teuffel/ und wird von
demſelben zu allerley Ungluͤck deß Leibes und der Seelen gebracht.
Aber bey den gottſeligen Herren und Frauen ſind die heiligen Engel/
welche ſie und ihre Kinder und Geſinde vor dem boͤſen Feinde ſchuͤ-
tzen und beſchirmen/ wie den Propheten Eliſam und ſei-
nen Knecht.

Der
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[344/0386] Sieben boͤſe Geiſter. wenn ihr gottloſen Herren und Frauen dienet/ und was ihr vor Nutz davon habet/ wenn ihr frommen Leuten dienet. Es bezeuget die heilige Schrifft/ und es bekennen es auch die Heyden in ihren Buͤchern/ daß man bey frommen Leuten/ Froͤmmigkeit/ Gottesfurcht/ Tugend und Erbarkeit/ bey den Gottloſen aber Suͤnde/ Schande und Laſter lerne. Wer mit Weiſen umbgehet/ der wird weiſe/ wer aber der Narren Geſell iſt/ der wird Ungluͤck haben/ Prov. 12. Wiſſet ihr nicht/ daß ein wenig Sauerteig den gantzen Teig verſaͤuret/ ſaget Paulus 1. Cor. 15. und Gen. 6. leſen wir/ daß die Kinder Gottes/ das iſt die Kinder der Patriarchen und Ertz- Vaͤter/ haben nach den Toͤchtern der Menſchen/ das iſt/ nach den Nachkoͤmmlingen Cains gefreyet/ und ſich zu ihnen geſellet und ge- nommen/ welche ſie gewolt haben. Von denſelbigen haben ſie Abgoͤt- terey und ein gottloſes Weſen gelernet/ welches Gott zur Suͤndflut verurſachet hat. Seneca ſagt: Sumuntur à converſantibus mores. Einer lernet die Sitten derer/ mit welchen er umbgehet. Wann man mit gottloſen Leuten umbgehet/ und ſchon offtmals meynet/ man wolle ſich fuͤr ihren Laſtern huͤten/ ſo geſchiehet es doch/ daß wenn man ſolche Dinge taͤglich ſiehet/ man derſelben allgemach gewohnet/ biß man es endlich ſelbſt thut. Nach der That faͤllet man auß einer Suͤnde in die andere/ auß der Suͤnde in Verzweifflung/ auß der Ver- zweiflung ins ewige Verdamnus. Bey den gottloſen Herren und Frauen ſiehet das Geſinde kein gut Exempel/ dadurch ſie erbauet wuͤrden in der Gottſeligkeit uñ Erbarkeit. Wie oft geſchiehet es an de- nen Orten/ da man taͤglich friſt und ſaͤufft/ daß einer ehrlichen Mut- terkind umb ihren Ehrenkrantz bracht wird/ entweder durch die muthwilligen Knechte oder durch frembde Gaͤſte? Aber bey gottſeli- gen/ ſtillen und eingezogenen Herren und Frauen/ kan das Geſinde in der Gottesfurcht und Erbarkeit erbauet und erhalten/ und endlich zur Seligkeit gebracht werden. Das ſolte ja allen Knechten und Maͤgden lieber ſeyn als viel tauſend Stuͤck Gold und Silber. Uber das ſo ſind bey den gottloſen Herren und Frauen eine groſſe Menge der Teuffel. Wer ſich nun zu ihnen in Dienſt begibt/ und weiß/ daß ſie gottloß ſind/ der begibt ſich muthwillig zum Teuffel/ und wird von demſelben zu allerley Ungluͤck deß Leibes und der Seelen gebracht. Aber bey den gottſeligen Herren und Frauen ſind die heiligen Engel/ welche ſie und ihre Kinder und Geſinde vor dem boͤſen Feinde ſchuͤ- tzen und beſchirmen/ wie den Propheten Eliſam und ſei- nen Knecht. Der

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/386>, abgerufen am 22.11.2024.