Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Die Krancken Wärterin. setzen/ und wolten es gerne unterdrucken. Laß ihnen ihre Anschlägenicht gelingen. Nimb auch ein und regiere unsere Hertzen durch dei- nen Heiligen Geist. Ertödte den alten Menschen mit seinen Geschäff- ten/ und alles was deine göttliche Regierung in uns verhindern wil. Stärcke uns inwendig mit deiner himmlischen Krafft/ auff daß die Sünde nicht herrsche in unserm sterblichen Leibe. Zerstöre das Reich deß Satans je mehr und mehr/ und nimb uns endlich auß diesem elen- den Jammerthal in dein Reich/ da alle Außerwehlte mit dir werden herrschen und regieren ewiglich. Ach du gütigster HErr und Gott/ dir sey von mir armen krancken Dein Will geschehe/ wie im Himmel/ al- so auch auff Erden. WJr wissen/ O HErr/ daß du allmachtig bist. Niemand kan Außer- E e
Die Krancken Waͤrterin. ſetzen/ und wolten es gerne unterdrucken. Laß ihnen ihre Anſchlaͤgenicht gelingen. Nimb auch ein und regiere unſere Hertzen durch dei- nen Heiligen Geiſt. Ertoͤdte den alten Menſchen mit ſeinen Geſchaͤff- ten/ und alles was deine goͤttliche Regierung in uns verhindern wil. Staͤrcke uns inwendig mit deiner himmliſchen Krafft/ auff daß die Suͤnde nicht herrſche in unſerm ſterblichen Leibe. Zerſtoͤre das Reich deß Satans je mehr und mehr/ und nimb uns endlich auß dieſem elen- den Jammerthal in dein Reich/ da alle Außerwehlte mit dir werden herrſchen und regieren ewiglich. Ach du guͤtigſter HErr und Gott/ dir ſey von mir armen krancken Dein Will geſchehe/ wie im Himmel/ al- ſo auch auff Erden. WJr wiſſen/ O HErr/ daß du allmachtig biſt. Niemand kan Außer- E e
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Die Krancken Waͤrterin.
ſetzen/ und wolten es gerne unterdrucken. Laß ihnen ihre Anſchlaͤge
nicht gelingen. Nimb auch ein und regiere unſere Hertzen durch dei-
nen Heiligen Geiſt. Ertoͤdte den alten Menſchen mit ſeinen Geſchaͤff-
ten/ und alles was deine goͤttliche Regierung in uns verhindern wil.
Staͤrcke uns inwendig mit deiner himmliſchen Krafft/ auff daß die
Suͤnde nicht herrſche in unſerm ſterblichen Leibe. Zerſtoͤre das Reich
deß Satans je mehr und mehr/ und nimb uns endlich auß dieſem elen-
den Jammerthal in dein Reich/ da alle Außerwehlte mit dir werden
herrſchen und regieren ewiglich.
Ach du guͤtigſter HErr und Gott/ dir ſey von mir armen krancken
Menſchen Lob/ Ehr und Danck geſagt/ daß du mich von deß Satans
Tyranney befreyet/ und durch das Bad der Widergeburt zum Reich
deines einigen lieben Sohns JEſu Chriſti deß Ehren-Koͤnigs be-
ruffen/ auch zum Erben deß Himmelreichs angenommen haſt. Gib
daß ich demſelbigen Ehrenkoͤnig ſtarck im Glauben/ feurig in der Lie-
be/ unbeweglich in der Hoffnung anhange/ und mich durch keine Liſt
oder Gewalt von ſeinem Gnadenreich der Chriſtlichen Kirchen ver-
fuͤhren laſſe. Regiere du auch all mein Thun und Laſſen/ alle meine
Begierde/ Gedancken und inwendige Bewegungen/ und wo noch et-
was in meinem Fleiſch und Blut verborgen iſt/ das ſich deiner heilſa-
men Regierung und der ſcharffen doͤrnern Kron nicht wil unterwerf-
fen/ Ach HERR/ das toͤdte du/ und fange in mir an ein geiſtlich
Reich/ dadurch alle meine auß- und inwendige Kraͤffte dir zumal un-
terworffen werden. Laß hinfuͤro den Satan und die Suͤnde nicht
mehr in mir herꝛſchen/ ſondern dein heiliger Geiſt regiere und fuͤhre
mich auff dem rechten und ewigen Weg zur Seligkeit. Und wann ich
in dieſer Kranckheit dahin ſcheiden ſol/ ſo laß mir dieſen Todt einen
Durchgang ſeyn auß dieſem Reich der Gnaden zum ewigen Reich
der Herrligkeit/ das du deinen Außerwehlten im Himmel bereitet
haſt.
Dein Will geſchehe/ wie im Himmel/ al-
ſo auch auff Erden.
WJr wiſſen/ O HErr/ daß du allmachtig biſt. Niemand kan
deinem Willen widerſtreben. Du thuſt alles was du wilt/
im Himmel/ auff Erden/ und durchauß in allen Creaturen.
Darumb iſt derſelbige dein Wille allein heilig und gut. Aber unſer
Wille/ ſo weit er deinem Willen nicht wil unterworffen ſeyn/ iſt fleiſch-
lich/ unartig/ und zum Boͤſen geneigt. Derowegen lehre uns durch den
H. Geiſt/ unſern eigenen Willen brechen/ und deinen Goͤttlichen
Willen gantz und gar unterwerffen; gleichwie die lieben Engel und
Außer-
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Zitationshilfe: | Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/475>, abgerufen am 26.06.2024. |