Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Die Krancken Wärterin. III. Ein ander Gebet eines armen Sünders/ gerichtet auff die Worte Johannis des Täuffers/ wel- cher sahe JEsum zu ihm kommen und sprach: Siehe das ist Gottes Lamb/ welches der Welt HERR JEsu Christe/ du Lamb Gottes/ der du die Laß mich alsdenn einen kräfftigen Eintruck deiner Gnade em- IV. Noch ein Gebet eines armen Sünders auff die Gleichnüß des verlohrnen Sohns. Luc. am 15. Cap. gerichtet. ALlmächtiger/ ewiger/ barmhertziger Gott und Vater/ Kin-
Die Krancken Waͤrterin. III. Ein ander Gebet eines armen Suͤnders/ gerichtet auff die Worte Johannis des Taͤuffers/ wel- cher ſahe JEſum zu ihm kommen und ſprach: Siehe das iſt Gottes Lamb/ welches der Welt HERR JEſu Chriſte/ du Lamb Gottes/ der du die Laß mich alsdenn einen kraͤfftigen Eintruck deiner Gnade em- IV. Noch ein Gebet eines armen Suͤnders auff die Gleichnuͤß des verlohrnen Sohns. Luc. am 15. Cap. gerichtet. ALlmaͤchtiger/ ewiger/ barmhertziger Gott und Vater/ Kin-
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Die Krancken Waͤrterin.
III.
Ein ander Gebet eines armen Suͤnders/
gerichtet auff die Worte Johannis des Taͤuffers/ wel-
cher ſahe JEſum zu ihm kommen und ſprach:
Siehe das iſt Gottes Lamb/ welches der Welt
Suͤnde traͤgt/ 1. Joh. am 1. Cap.
HERR JEſu Chriſte/ du Lamb Gottes/ der du die
Suͤnde der gantzen Welt am Creutz getragen haſt/ erbarme
dich uͤber mich armen elenden Suͤnder/ und laß mich durch
die Laſt meiner Miſſethat nicht zu hart gedruckt werden. Jch erkenne
und bekenne fuͤr dir/ daß ich leider vielfaͤltig und ſchwerlich geſuͤndigt
habe. Aber verſtoß du mich darumb gleichwol nicht/ guͤtiger JEſu.
Las deinen bittern unſchuldigen Todt und Blutvergieſſen an mir
nicht verlohren ſeyn. Wende zu mir deine gnadenreiche Augen/ damit
du denheiligen Petrum bey ſeinem ſchweren Fall/ auch die Suͤnderin
Mariam Magdalenam zu deinen Fuͤſſen/ und den Schecher
am Creutz zu deiner Rechten angeſehen haſt. Mit denſelbigen Augen
ſihe mich auch an/ jetzt und in den euſſerſten Todesnoͤhten/ wenn mich
der boͤſe Geiſt mit meinen Suͤnden anfechten und beſchweren will.
Laß mich alsdenn einen kraͤfftigen Eintruck deiner Gnade em-
pfinden/ dadurch mein Hertz wieder alle Anfechtung geſtaͤrcket wer-
de/ auf daß es von den feurigen Pfeilen deß Boͤſewichts unbeſchaͤdigt
bleibe. Verhenge ja dem Ertzfeinde nicht/ daß er mich im letzten zu
ſchwerlich druͤcken moͤge mit meinen Suͤnden/ die du unſchuldiges
Laͤmlein von mir genommen/ und am Stamm des heiligen Creutzes
getragen haſt. Erkenne meine Seele in der letzten Außfahrt/ nimb ſie
zu dir/ weil ſie mit deinem theuren Blut bezeichnet iſt/ das du fuͤr die
Suͤnde der gantzen Welt vergoſſen haſt/ und laß ſie auch in Ewig-
keit auß deinen Haͤnden nicht geriſſen werden/ Amen.
IV.
Noch ein Gebet eines armen Suͤnders
auff die Gleichnuͤß des verlohrnen Sohns. Luc.
am 15. Cap. gerichtet.
ALlmaͤchtiger/ ewiger/ barmhertziger Gott und Vater/
ich bin der arme verlohrne Sohn/ der nackt/ bloß/ arm und e-
lend/ ja von aller Welt verlaſſen/ wieder zu dir kehret. Wie
darff ich dir doch immer unter Augen kommen/ weil ich mich ſo uͤbel
gehalten/ und mein Erbtheil ſo ſchaͤndlich hindurch gebracht habe?
Du haſt mich erſtlich/ da ich dein Feind war/ auß Gnaden zu deinem
Kin-
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