Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Abend-Lieder. 4. Drum opffere ich mich selber auff/Dir geb ich mich mit allen/ Mit inniglicher Seufftzer Lauff/ Mit grossem Hertzens-wallen; Verschmähe doch das Opffer nicht/ Laß dirs dieweil es ist gericht Auff deinen Sohn gefallen. 5. Auch wie du mich durch deinen GeistGetrieben und gelehret/ Wie du mich selber unterweist/ So laß/ was ich gehöret/ Mich wol gebrauchen deine Gnad Deck was dein Knecht geirret hat/ Daß dein Sohn werd geehret. 6. Ach! nim dich meiner fermer an/Ach! führ durch deine Stärcke Und Güte auß/ du Wunder-Mann Die väterliche Wercke/ Du wahre Jsraelis Huht/ Schick deinen Engel mir zu gut/ Daß er wol auff mich mercke. 7. Dann/ Vater ich befehl mich dirJn deine Gnaden-Hände; Daß meine Seel allzeit in mir Sich wachsam zu dir wende/ Deck du den Leib in sanffter Ruh Mit deinen Gnaden-Flügeln zu/ Und deine Hülffe sende. 8. Laß kein Gespenste diese NachtMir meine Ruh verstören/ Daß mich des Teuffels List und Macht Nicht mag im Schlaff versehren/ Laß deine Engel üm mich gehn/ Und stets zu meiner Seyte stehn/ Den Teuffel abzuwehren. 9. Tritt du zu mir daß deine Hand/Die alle Welt erschrecket/ Auff mich sey/ und die mir verwand/ Jn Gnaden außgestrecket. Biß freudig mich der Himmels-Geist Zur Arbeit wieder gehen heist/ Und von dem Schlaff auffwecket. Gebet
Abend-Lieder. 4. Drum opffere ich mich ſelber auff/Dir geb ich mich mit allen/ Mit inniglicher Seufftzer Lauff/ Mit groſſem Hertzens-wallen; Verſchmaͤhe doch das Opffer nicht/ Laß dirs dieweil es iſt gericht Auff deinen Sohn gefallen. 5. Auch wie du mich durch deinen GeiſtGetrieben und gelehret/ Wie du mich ſelber unterweiſt/ So laß/ was ich gehoͤret/ Mich wol gebrauchen deine Gnad Deck was dein Knecht geirꝛet hat/ Daß dein Sohn werd geehret. 6. Ach! nim dich meiner fermer an/Ach! fuͤhr durch deine Staͤrcke Und Guͤte auß/ du Wunder-Mann Die vaͤterliche Wercke/ Du wahre Jſraelis Huht/ Schick deinen Engel mir zu gut/ Daß er wol auff mich mercke. 7. Dann/ Vater ich befehl mich dirJn deine Gnaden-Haͤnde; Daß meine Seel allzeit in mir Sich wachſam zu dir wende/ Deck du den Leib in ſanffter Ruh Mit deinen Gnaden-Fluͤgeln zu/ Und deine Huͤlffe ſende. 8. Laß kein Geſpenſte dieſe NachtMir meine Ruh verſtoͤren/ Daß mich des Teuffels Liſt und Macht Nicht mag im Schlaff verſehren/ Laß deine Engel uͤm mich gehn/ Und ſtets zu meiner Seyte ſtehn/ Den Teuffel abzuwehren. 9. Tritt du zu mir daß deine Hand/Die alle Welt erſchrecket/ Auff mich ſey/ und die mir verwand/ Jn Gnaden außgeſtrecket. Biß freudig mich der Himmels-Geiſt Zur Arbeit wieder gehen heiſt/ Und von dem Schlaff auffwecket. Gebet
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Abend-Lieder.
4.Drum opffere ich mich ſelber auff/
Dir geb ich mich mit allen/
Mit inniglicher Seufftzer Lauff/
Mit groſſem Hertzens-wallen;
Verſchmaͤhe doch das Opffer nicht/
Laß dirs dieweil es iſt gericht
Auff deinen Sohn gefallen.
5.Auch wie du mich durch deinen Geiſt
Getrieben und gelehret/
Wie du mich ſelber unterweiſt/
So laß/ was ich gehoͤret/
Mich wol gebrauchen deine Gnad
Deck was dein Knecht geirꝛet hat/
Daß dein Sohn werd geehret.
6.Ach! nim dich meiner fermer an/
Ach! fuͤhr durch deine Staͤrcke
Und Guͤte auß/ du Wunder-Mann
Die vaͤterliche Wercke/
Du wahre Jſraelis Huht/
Schick deinen Engel mir zu gut/
Daß er wol auff mich mercke.
7.Dann/ Vater ich befehl mich dir
Jn deine Gnaden-Haͤnde;
Daß meine Seel allzeit in mir
Sich wachſam zu dir wende/
Deck du den Leib in ſanffter Ruh
Mit deinen Gnaden-Fluͤgeln zu/
Und deine Huͤlffe ſende.
8.Laß kein Geſpenſte dieſe Nacht
Mir meine Ruh verſtoͤren/
Daß mich des Teuffels Liſt und Macht
Nicht mag im Schlaff verſehren/
Laß deine Engel uͤm mich gehn/
Und ſtets zu meiner Seyte ſtehn/
Den Teuffel abzuwehren.
9.Tritt du zu mir daß deine Hand/
Die alle Welt erſchrecket/
Auff mich ſey/ und die mir verwand/
Jn Gnaden außgeſtrecket.
Biß freudig mich der Himmels-Geiſt
Zur Arbeit wieder gehen heiſt/
Und von dem Schlaff auffwecket.
Gebet
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