glücklich, durch mich sind sie geliebt von den Göttern, geliebt von den Freunden, geachtet vom Vaterland. Und kommt das Ende, so liegen sie nicht ruhmlos in Vergessen¬ heit begraben, sondern, gefeiert von der Nachwelt, blühen sie fort im Angedenken aller Zeiten. Zu solchem Leben, Herkules, entschließe dich, und vor dir liegt das seligste Loos."
Des Herkules erste Thaten.
Die Gestalten waren verschwunden und Herkules wieder allein. Er war entschloßen, den Weg der Tugend zu gehen. Auch fand er bald Gelegenheit, etwas Gutes zu thun. Griechenland war damals noch voll von Wäl¬ dern und Sümpfen, von grimmigen Löwen, wüthenden Ebern und andern Ungeheuern durchstreift. Das Land von diesen Unthieren zu säubern und von den Räubern zu befreien, die dem Wanderer in den Einöden auflauer¬ ten, war der alten Helden größtes Verdienst. Auch dem Herkules war dieser Beruf angewiesen. Zu den Seinigen zurückgekehrt, hörte er, daß auf dem Berge Eithäron, an dessen Fuße die Heerden des Königs Amphitruo weide¬ ten, ein entsetzlicher Löwe hause. Der junge Held war, nach den Worten, die er so eben gehört, bald entschloß sen. Er stieg bewaffnet hinauf ins wilde Waldgebirge, bezwang den Löwen, warf seine Haut um sich und setzte den Rachen als Helm auf.
Während er von dieser Jagd heimkehrte, begegneten ihm Herolde des Minyerköniges Erginus, welche einen schimpflichen und ungerechten Jahrestribut von den The¬
glücklich, durch mich ſind ſie geliebt von den Göttern, geliebt von den Freunden, geachtet vom Vaterland. Und kommt das Ende, ſo liegen ſie nicht ruhmlos in Vergeſſen¬ heit begraben, ſondern, gefeiert von der Nachwelt, blühen ſie fort im Angedenken aller Zeiten. Zu ſolchem Leben, Herkules, entſchließe dich, und vor dir liegt das ſeligſte Loos.“
Des Herkules erſte Thaten.
Die Geſtalten waren verſchwunden und Herkules wieder allein. Er war entſchloßen, den Weg der Tugend zu gehen. Auch fand er bald Gelegenheit, etwas Gutes zu thun. Griechenland war damals noch voll von Wäl¬ dern und Sümpfen, von grimmigen Löwen, wüthenden Ebern und andern Ungeheuern durchſtreift. Das Land von dieſen Unthieren zu ſäubern und von den Räubern zu befreien, die dem Wanderer in den Einöden auflauer¬ ten, war der alten Helden größtes Verdienſt. Auch dem Herkules war dieſer Beruf angewieſen. Zu den Seinigen zurückgekehrt, hörte er, daß auf dem Berge Eithäron, an deſſen Fuße die Heerden des Königs Amphitruo weide¬ ten, ein entſetzlicher Löwe hauſe. Der junge Held war, nach den Worten, die er ſo eben gehört, bald entſchloß ſen. Er ſtieg bewaffnet hinauf ins wilde Waldgebirge, bezwang den Löwen, warf ſeine Haut um ſich und ſetzte den Rachen als Helm auf.
Während er von dieſer Jagd heimkehrte, begegneten ihm Herolde des Minyerköniges Erginus, welche einen ſchimpflichen und ungerechten Jahrestribut von den The¬
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glücklich, durch mich ſind ſie geliebt von den Göttern,
geliebt von den Freunden, geachtet vom Vaterland. Und
kommt das Ende, ſo liegen ſie nicht ruhmlos in Vergeſſen¬
heit begraben, ſondern, gefeiert von der Nachwelt, blühen
ſie fort im Angedenken aller Zeiten. Zu ſolchem Leben,
Herkules, entſchließe dich, und vor dir liegt das ſeligſte
Loos.“
Des Herkules erſte Thaten .
Die Geſtalten waren verſchwunden und Herkules
wieder allein. Er war entſchloßen, den Weg der Tugend
zu gehen. Auch fand er bald Gelegenheit, etwas Gutes
zu thun. Griechenland war damals noch voll von Wäl¬
dern und Sümpfen, von grimmigen Löwen, wüthenden
Ebern und andern Ungeheuern durchſtreift. Das Land
von dieſen Unthieren zu ſäubern und von den Räubern
zu befreien, die dem Wanderer in den Einöden auflauer¬
ten, war der alten Helden größtes Verdienſt. Auch dem
Herkules war dieſer Beruf angewieſen. Zu den Seinigen
zurückgekehrt, hörte er, daß auf dem Berge Eithäron, an
deſſen Fuße die Heerden des Königs Amphitruo weide¬
ten, ein entſetzlicher Löwe hauſe. Der junge Held war,
nach den Worten, die er ſo eben gehört, bald entſchloß
ſen. Er ſtieg bewaffnet hinauf ins wilde Waldgebirge,
bezwang den Löwen, warf ſeine Haut um ſich und ſetzte
den Rachen als Helm auf.
Während er von dieſer Jagd heimkehrte, begegneten
ihm Herolde des Minyerköniges Erginus, welche einen
ſchimpflichen und ungerechten Jahrestribut von den The¬
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 1. Stuttgart, 1838, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen01_1838/234>, abgerufen am 21.11.2024.
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