und der Staub vom Sande wirbelte gen Himmel. Bald rannten weit vor den Uebrigen die Rosse des Eumelus, nach ihm kam Thoas, dann Menelaus; die beiden Andern blieben allmählig weit und immer weiter zurück: aber auch Thoas ermüdete, die Pferde des Eumelus strauchelten im allzuraschen Lauf, und als ihr Wagenlenker sie mit Gewalt zurechte bringen wollte, bäumten sie sich und war¬ fen den Wagen um, daß Eumelus in den Sand rollte. Ein Geschrei erhub sich aus dem Umkreise der Zuschauer, und nun flogen die ausdauernden Rosse des Atriden weit vor allen Andern dahin und hielten am Ziele. Der Sohn des Atreus freute sich im Herzen seines Sieges, ohne sich über die andern Helden zu überheben, und Thetis schenkte ihm den goldenen Becher, den ihr Sohn einst in Eetions Pallaste erbeutet hatte.
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und der Staub vom Sande wirbelte gen Himmel. Bald rannten weit vor den Uebrigen die Roſſe des Eumelus, nach ihm kam Thoas, dann Menelaus; die beiden Andern blieben allmählig weit und immer weiter zurück: aber auch Thoas ermüdete, die Pferde des Eumelus ſtrauchelten im allzuraſchen Lauf, und als ihr Wagenlenker ſie mit Gewalt zurechte bringen wollte, bäumten ſie ſich und war¬ fen den Wagen um, daß Eumelus in den Sand rollte. Ein Geſchrei erhub ſich aus dem Umkreiſe der Zuſchauer, und nun flogen die ausdauernden Roſſe des Atriden weit vor allen Andern dahin und hielten am Ziele. Der Sohn des Atreus freute ſich im Herzen ſeines Sieges, ohne ſich über die andern Helden zu überheben, und Thetis ſchenkte ihm den goldenen Becher, den ihr Sohn einſt in Eetions Pallaſte erbeutet hatte.
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und der Staub vom Sande wirbelte gen Himmel. Bald
rannten weit vor den Uebrigen die Roſſe des Eumelus,
nach ihm kam Thoas, dann Menelaus; die beiden Andern
blieben allmählig weit und immer weiter zurück: aber auch
Thoas ermüdete, die Pferde des Eumelus ſtrauchelten
im allzuraſchen Lauf, und als ihr Wagenlenker ſie mit
Gewalt zurechte bringen wollte, bäumten ſie ſich und war¬
fen den Wagen um, daß Eumelus in den Sand rollte.
Ein Geſchrei erhub ſich aus dem Umkreiſe der Zuſchauer,
und nun flogen die ausdauernden Roſſe des Atriden weit
vor allen Andern dahin und hielten am Ziele. Der Sohn
des Atreus freute ſich im Herzen ſeines Sieges, ohne ſich
über die andern Helden zu überheben, und Thetis ſchenkte
ihm den goldenen Becher, den ihr Sohn einſt in Eetions
Pallaſte erbeutet hatte.
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 2. Stuttgart, 1839, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen02_1839/377>, abgerufen am 21.05.2024.
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