Tab. III. Fig. 2) die Cytoblasten der Pflanzenzellen bilden. Nach Schleiden schlagen sich jene Schleimkörnchen in- nerhalb einer Mutterzelle aus einer Gummilösung nieder. Bei den Federn bilden sich die Zellen nicht in Mutterzel- len, sondern in der Nähe der organisirten Matrix. Ohne Zweifel wird aber von dieser auch nur eine Flüssigkeit ausgeschwitzt und diese dann erst in eine körnige Sub- stanz umgewandelt. Wie sich die Kerne in dem Cytobla- stem bilden, ob durch Aneinanderfügung der kleineren Kü- gelchen, ob das Kernkörperchen zuerst da ist u. s. w., habe ich nicht untersucht. Der Kern wächst noch eine Zeit lang mit der Zelle, und diese bildet sich schon um ihn, ehe er seine volle Grösse erreicht hat. Das Cytoblastem der Zellen des Federmarkes wird von der zunächst lie- genden, mit Gefässen versehenen Substanz, nämlich von der sogenannten Matrix geliefert. Zwischen diesem aber und jenem körnigen Cytoblastem fand ich bei jungen Hüh- nerfedern noch eine Schichte sehr kleiner, äusserst blas- ser, runder, kernloser Zellen, eine Art unvollkommenen Epitheliums, so dass nicht einmal eine unmittelbare Berüh- rung jenes Cytoblastems und der organisirten Substanz Statt findet.
Die Rinde des Schaftes der Feder ist von faseriger Struktur. Hier scheint auf den ersten Blick die Zellen- theorie Schiffbruch zu leiden; man wird aber bald eines Anderen belehrt, wenn man die Entstehung dieser Fasern an dem noch unvollständig gebildeten Theile der Rinde einer in der Bildung begriffenen Feder innerhalb der Scheide untersucht. Man sieht alsdann, dass die Rinde aus grossen platten Epitheliumzellen besteht, von denen jede einen schönen Kern mit einem oder zuweilen auch zwei Kernkörperchen zeigt. Diese Epitheliumtafeln sind theils lange platte Streifen, theils von einer unregelmässi- gen rhombischen Form. Sie hängen sehr fest zusammen. Aus jeder Zelle entstehen nun mehrere Fasern, und diese Uebergänge sind an verschiedenen Stellen desselben Prä- parates leicht zu erkennen und Tab. II. Fig. 13 darge-
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Tab. III. Fig. 2) die Cytoblasten der Pflanzenzellen bilden. Nach Schleiden schlagen sich jene Schleimkörnchen in- nerhalb einer Mutterzelle aus einer Gummilösung nieder. Bei den Federn bilden sich die Zellen nicht in Mutterzel- len, sondern in der Nähe der organisirten Matrix. Ohne Zweifel wird aber von dieser auch nur eine Flüssigkeit ausgeschwitzt und diese dann erst in eine körnige Sub- stanz umgewandelt. Wie sich die Kerne in dem Cytobla- stem bilden, ob durch Aneinanderfügung der kleineren Kü- gelchen, ob das Kernkörperchen zuerst da ist u. s. w., habe ich nicht untersucht. Der Kern wächst noch eine Zeit lang mit der Zelle, und diese bildet sich schon um ihn, ehe er seine volle Gröſse erreicht hat. Das Cytoblastem der Zellen des Federmarkes wird von der zunächst lie- genden, mit Gefäſsen versehenen Substanz, nämlich von der sogenannten Matrix geliefert. Zwischen diesem aber und jenem körnigen Cytoblastem fand ich bei jungen Hüh- nerfedern noch eine Schichte sehr kleiner, äuſserst blas- ser, runder, kernloser Zellen, eine Art unvollkommenen Epitheliums, so daſs nicht einmal eine unmittelbare Berüh- rung jenes Cytoblastems und der organisirten Substanz Statt findet.
Die Rinde des Schaftes der Feder ist von faseriger Struktur. Hier scheint auf den ersten Blick die Zellen- theorie Schiffbruch zu leiden; man wird aber bald eines Anderen belehrt, wenn man die Entstehung dieser Fasern an dem noch unvollständig gebildeten Theile der Rinde einer in der Bildung begriffenen Feder innerhalb der Scheide untersucht. Man sieht alsdann, daſs die Rinde aus groſsen platten Epitheliumzellen besteht, von denen jede einen schönen Kern mit einem oder zuweilen auch zwei Kernkörperchen zeigt. Diese Epitheliumtafeln sind theils lange platte Streifen, theils von einer unregelmäſsi- gen rhombischen Form. Sie hängen sehr fest zusammen. Aus jeder Zelle entstehen nun mehrere Fasern, und diese Uebergänge sind an verschiedenen Stellen desselben Prä- parates leicht zu erkennen und Tab. II. Fig. 13 darge-
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Tab. III. Fig. 2) die Cytoblasten der Pflanzenzellen bilden.
Nach Schleiden schlagen sich jene Schleimkörnchen in-
nerhalb einer Mutterzelle aus einer Gummilösung nieder.
Bei den Federn bilden sich die Zellen nicht in Mutterzel-
len, sondern in der Nähe der organisirten Matrix. Ohne
Zweifel wird aber von dieser auch nur eine Flüssigkeit
ausgeschwitzt und diese dann erst in eine körnige Sub-
stanz umgewandelt. Wie sich die Kerne in dem Cytobla-
stem bilden, ob durch Aneinanderfügung der kleineren Kü-
gelchen, ob das Kernkörperchen zuerst da ist u. s. w., habe
ich nicht untersucht. Der Kern wächst noch eine Zeit
lang mit der Zelle, und diese bildet sich schon um ihn,
ehe er seine volle Gröſse erreicht hat. Das Cytoblastem
der Zellen des Federmarkes wird von der zunächst lie-
genden, mit Gefäſsen versehenen Substanz, nämlich von
der sogenannten Matrix geliefert. Zwischen diesem aber
und jenem körnigen Cytoblastem fand ich bei jungen Hüh-
nerfedern noch eine Schichte sehr kleiner, äuſserst blas-
ser, runder, kernloser Zellen, eine Art unvollkommenen
Epitheliums, so daſs nicht einmal eine unmittelbare Berüh-
rung jenes Cytoblastems und der organisirten Substanz
Statt findet.
Die Rinde des Schaftes der Feder ist von faseriger
Struktur. Hier scheint auf den ersten Blick die Zellen-
theorie Schiffbruch zu leiden; man wird aber bald eines
Anderen belehrt, wenn man die Entstehung dieser Fasern
an dem noch unvollständig gebildeten Theile der Rinde
einer in der Bildung begriffenen Feder innerhalb der
Scheide untersucht. Man sieht alsdann, daſs die Rinde
aus groſsen platten Epitheliumzellen besteht, von denen
jede einen schönen Kern mit einem oder zuweilen auch
zwei Kernkörperchen zeigt. Diese Epitheliumtafeln sind
theils lange platte Streifen, theils von einer unregelmäſsi-
gen rhombischen Form. Sie hängen sehr fest zusammen.
Aus jeder Zelle entstehen nun mehrere Fasern, und diese
Uebergänge sind an verschiedenen Stellen desselben Prä-
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/121>, abgerufen am 21.11.2024.
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