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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839.

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kannte. Die oben angeführten Untersuchungen,
obgleich sie das wichtige Faktum des gefässlosen
Wachsthums konstatirten, änderten darin nichts.
Die Idee, durch Vergleichung thierischer Zellen
mit Pflanzenzellen die Gleichheit des Entwick-
lungsprinzips für physiologisch verschiedene Ele-
mentartheile nachzuweisen, lag in jenen Unter-
suchungen nicht, und desshalb konnten jene For-
scher auch bei den angeführten Untersuchungen
stehen bleiben.

Die Entdeckungen von Schleiden lehrten
den Entwicklungsprozess der Pflanzenzellen ge-
nauer kennen. Dieser Prozess enthielt charak-
teristische Momente genug, um einen Vergleich
thierischer Zellen in Bezug auf ein gleiches Ent-
wicklungsprinzip möglich zu machen. Ich ver-
glich in diesem Sinne die Zellen der Knorpel
und der Chorda dorsalis mit den Pflanzenzellen,
und es zeigte sich die vollständigste Ueberein-
stimmung. Die Entdeckung, welche meiner Un-
tersuchung zur Basis diente, lag gerade in der
Erkenntniss des Prinzips, welches darin enthalten
ist, wenn zwei physiologisch verschiedene Ele-
mentartheile auf dieselbe Weise sich entwickeln.
Denn aus dem oben Gesagten geht hervor, dass
wenn man in diesem Sinne die Uebereinstimmung
zweier Zellenarten behauptet, man gezwungen
ist, dasselbe Entwicklungsprinzip bei allen auch
den verschiedensten Elementartheilen anzunehmen,
eben weil der Unterschied zwischen den übrigen
Elementartheilen und einer Zelle nur gradweise

kannte. Die oben angeführten Untersuchungen,
obgleich sie das wichtige Faktum des gefäſslosen
Wachsthums konstatirten, änderten darin nichts.
Die Idee, durch Vergleichung thierischer Zellen
mit Pflanzenzellen die Gleichheit des Entwick-
lungsprinzips für physiologisch verschiedene Ele-
mentartheile nachzuweisen, lag in jenen Unter-
suchungen nicht, und deſshalb konnten jene For-
scher auch bei den angeführten Untersuchungen
stehen bleiben.

Die Entdeckungen von Schleiden lehrten
den Entwicklungsprozeſs der Pflanzenzellen ge-
nauer kennen. Dieser Prozeſs enthielt charak-
teristische Momente genug, um einen Vergleich
thierischer Zellen in Bezug auf ein gleiches Ent-
wicklungsprinzip möglich zu machen. Ich ver-
glich in diesem Sinne die Zellen der Knorpel
und der Chorda dorsalis mit den Pflanzenzellen,
und es zeigte sich die vollständigste Ueberein-
stimmung. Die Entdeckung, welche meiner Un-
tersuchung zur Basis diente, lag gerade in der
Erkenntniſs des Prinzips, welches darin enthalten
ist, wenn zwei physiologisch verschiedene Ele-
mentartheile auf dieselbe Weise sich entwickeln.
Denn aus dem oben Gesagten geht hervor, daſs
wenn man in diesem Sinne die Uebereinstimmung
zweier Zellenarten behauptet, man gezwungen
ist, dasselbe Entwicklungsprinzip bei allen auch
den verschiedensten Elementartheilen anzunehmen,
eben weil der Unterschied zwischen den übrigen
Elementartheilen und einer Zelle nur gradweise

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[XIII/0019] kannte. Die oben angeführten Untersuchungen, obgleich sie das wichtige Faktum des gefäſslosen Wachsthums konstatirten, änderten darin nichts. Die Idee, durch Vergleichung thierischer Zellen mit Pflanzenzellen die Gleichheit des Entwick- lungsprinzips für physiologisch verschiedene Ele- mentartheile nachzuweisen, lag in jenen Unter- suchungen nicht, und deſshalb konnten jene For- scher auch bei den angeführten Untersuchungen stehen bleiben. Die Entdeckungen von Schleiden lehrten den Entwicklungsprozeſs der Pflanzenzellen ge- nauer kennen. Dieser Prozeſs enthielt charak- teristische Momente genug, um einen Vergleich thierischer Zellen in Bezug auf ein gleiches Ent- wicklungsprinzip möglich zu machen. Ich ver- glich in diesem Sinne die Zellen der Knorpel und der Chorda dorsalis mit den Pflanzenzellen, und es zeigte sich die vollständigste Ueberein- stimmung. Die Entdeckung, welche meiner Un- tersuchung zur Basis diente, lag gerade in der Erkenntniſs des Prinzips, welches darin enthalten ist, wenn zwei physiologisch verschiedene Ele- mentartheile auf dieselbe Weise sich entwickeln. Denn aus dem oben Gesagten geht hervor, daſs wenn man in diesem Sinne die Uebereinstimmung zweier Zellenarten behauptet, man gezwungen ist, dasselbe Entwicklungsprinzip bei allen auch den verschiedensten Elementartheilen anzunehmen, eben weil der Unterschied zwischen den übrigen Elementartheilen und einer Zelle nur gradweise

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Zitationshilfe: Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/19>, abgerufen am 21.11.2024.