Vogeleies löst sich der körnige (fettartige) Inhalt der Zel- len der Dottersubstanz allmählig theilweise auf. Bei Pflan- zen findet nach Schleiden diese Umwandlung der Sub- stanzen des Zelleninhaltes in einer gewissen Ordnung statt; bei Thieren habe ich darüber noch keine Untersuchungen angestellt.
Hierher dürfte auch die Bildung der sekundären Ab- lagerungen auf der innern Fläche der Zellenmembran zu rechnen sein, welche besonders häufig bei Pflanzen stattfindet. Wird nämlich aus dem Zelleninhalt eine feste zusammen- hängende Substanz gebildet, so kann sich diese auf der innern Fläche der Zellenmembran ablagern. Diese Abla- gerung geschieht bei den Pflanzen gewöhnlich in Schichten, so dass zuerst auf der innern Fläche der Zellenmembran sich eine Schichte bildet, dann auf der innern Fläche die- ser Schichte eine neue u. s. f., so dass zuletzt fast die ganze Zellenhöhle dadurch ausgefüllt werden kann. Diese sekundären Ablagerungen geschehen nach Valentin im- mer in Spirallinien, und zwar entweder in einfachen Spi- rallinien oder in mehrfachen, und zwar entweder so, dass die ganze innere Fläche der Zellenmembran damit bedeckt wird oder so, dass die Spiralen einander nicht berühren. Bei den Thieren habe ich noch keine schichtenweise se- kundäre Ablagerung beobachtet.
Die Verschiedenheiten, welche an einfachen Zellen im Wachsthum der Zellenmembran vorkommen können, beziehen sich darauf, ob der Ansatz der neuen Moleküle an allen Stellen der Zellenmembran gleichmässig erfolgt oder nicht. Im ersten Falle bleibt die Form der Zelle unverändert, und es ist nur noch der Unterschied möglich, ob sich die neuen Moleküle vorzugsweise zwischen die nach der Fläche der Zellenmembran nebeneinanderliegen- den Moleküle ablagern, oder ob sie sich zwischen die nach der Dicke der Zellenmembran hintereinanderliegenden Mo- leküle absetzen. Die erste Art des Wachsthums bewirkt eine Ausdehnung der Zellenmembran, die zweite vorzugs- weise eine Verdickung der Zellenmembran selbst. Ge-
Vogeleies löst sich der körnige (fettartige) Inhalt der Zel- len der Dottersubstanz allmählig theilweise auf. Bei Pflan- zen findet nach Schleiden diese Umwandlung der Sub- stanzen des Zelleninhaltes in einer gewissen Ordnung statt; bei Thieren habe ich darüber noch keine Untersuchungen angestellt.
Hierher dürfte auch die Bildung der sekundären Ab- lagerungen auf der innern Fläche der Zellenmembran zu rechnen sein, welche besonders häufig bei Pflanzen stattfindet. Wird nämlich aus dem Zelleninhalt eine feste zusammen- hängende Substanz gebildet, so kann sich diese auf der innern Fläche der Zellenmembran ablagern. Diese Abla- gerung geschieht bei den Pflanzen gewöhnlich in Schichten, so daſs zuerst auf der innern Fläche der Zellenmembran sich eine Schichte bildet, dann auf der innern Fläche die- ser Schichte eine neue u. s. f., so daſs zuletzt fast die ganze Zellenhöhle dadurch ausgefüllt werden kann. Diese sekundären Ablagerungen geschehen nach Valentin im- mer in Spirallinien, und zwar entweder in einfachen Spi- rallinien oder in mehrfachen, und zwar entweder so, daſs die ganze innere Fläche der Zellenmembran damit bedeckt wird oder so, daſs die Spiralen einander nicht berühren. Bei den Thieren habe ich noch keine schichtenweise se- kundäre Ablagerung beobachtet.
Die Verschiedenheiten, welche an einfachen Zellen im Wachsthum der Zellenmembran vorkommen können, beziehen sich darauf, ob der Ansatz der neuen Moleküle an allen Stellen der Zellenmembran gleichmäſsig erfolgt oder nicht. Im ersten Falle bleibt die Form der Zelle unverändert, und es ist nur noch der Unterschied möglich, ob sich die neuen Moleküle vorzugsweise zwischen die nach der Fläche der Zellenmembran nebeneinanderliegen- den Moleküle ablagern, oder ob sie sich zwischen die nach der Dicke der Zellenmembran hintereinanderliegenden Mo- leküle absetzen. Die erste Art des Wachsthums bewirkt eine Ausdehnung der Zellenmembran, die zweite vorzugs- weise eine Verdickung der Zellenmembran selbst. Ge-
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Vogeleies löst sich der körnige (fettartige) Inhalt der Zel-
len der Dottersubstanz allmählig theilweise auf. Bei Pflan-
zen findet nach Schleiden diese Umwandlung der Sub-
stanzen des Zelleninhaltes in einer gewissen Ordnung statt;
bei Thieren habe ich darüber noch keine Untersuchungen
angestellt.
Hierher dürfte auch die Bildung der sekundären Ab-
lagerungen auf der innern Fläche der Zellenmembran zu
rechnen sein, welche besonders häufig bei Pflanzen stattfindet.
Wird nämlich aus dem Zelleninhalt eine feste zusammen-
hängende Substanz gebildet, so kann sich diese auf der
innern Fläche der Zellenmembran ablagern. Diese Abla-
gerung geschieht bei den Pflanzen gewöhnlich in Schichten,
so daſs zuerst auf der innern Fläche der Zellenmembran
sich eine Schichte bildet, dann auf der innern Fläche die-
ser Schichte eine neue u. s. f., so daſs zuletzt fast die
ganze Zellenhöhle dadurch ausgefüllt werden kann. Diese
sekundären Ablagerungen geschehen nach Valentin im-
mer in Spirallinien, und zwar entweder in einfachen Spi-
rallinien oder in mehrfachen, und zwar entweder so, daſs
die ganze innere Fläche der Zellenmembran damit bedeckt
wird oder so, daſs die Spiralen einander nicht berühren.
Bei den Thieren habe ich noch keine schichtenweise se-
kundäre Ablagerung beobachtet.
Die Verschiedenheiten, welche an einfachen Zellen
im Wachsthum der Zellenmembran vorkommen können,
beziehen sich darauf, ob der Ansatz der neuen Moleküle
an allen Stellen der Zellenmembran gleichmäſsig erfolgt
oder nicht. Im ersten Falle bleibt die Form der Zelle
unverändert, und es ist nur noch der Unterschied möglich,
ob sich die neuen Moleküle vorzugsweise zwischen die
nach der Fläche der Zellenmembran nebeneinanderliegen-
den Moleküle ablagern, oder ob sie sich zwischen die nach
der Dicke der Zellenmembran hintereinanderliegenden Mo-
leküle absetzen. Die erste Art des Wachsthums bewirkt
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/239>, abgerufen am 14.05.2024.
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