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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839.

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sicht noch nicht untersucht sind und Schleiden sich
auch über das Cambium noch nicht ausgesprochen hat.
Nach Mirbel findet auch bei den Phanerogamen eine
Bildung neuer Zellen ausser den alten, in den Intercellular-
gängen und an der Oberfläche der Pflanze statt. Siehe
Mirbel über Marchantia in Annales de Musee I, 55.
und die Gegenbemerkungen von Schleiden l. c. pag. 161.
Verschieden von der angeführten Art der Bildung neuer
Zellen ist die Vermehrung der Zellen durch Theilung der
vorhandenen, indem in ihnen Scheidewände hervorwachsen,
wenn diess nicht, wie Schleiden vermuthet, eine Täu-
schung ist, indem die jungen Zellen ihrer Durchsichtigkeit
halber der Beobachtung entgingen und nur zuletzt die Be-
rührungsstellen der jungen Zellen als Scheidewand der
Mutterzelle angesehen wurden.

Die Ausdehnung der gebildeten Zellen ist entweder
regelmässig nach allen Seiten hin, wo dann die Zelle
kugelig bleibt oder durch Abplattung gegen die benach-
barten Zellen polyedrisch wird, oder sie ist unregelmässig,
indem die Zelle nach einer oder nach mehreren Richtun-
gen hin stärker wächst. Dadurch entsteht das früher so-
genannte Fasergewebe, welches bedeutend verlängerte
Zellen enthält. Auch eine Verästelung dieser Fasern kommt
vor, wenn sich verschiedene Stellen der Zellenwand nach
verschiedenen Richtungen hin ausdehnen. Diese Ausdehnung
der Zellenwand lässt sich nicht für eine bloss mechanische
erklären, wobei die Zellenmembran beständig dünner wer-
den müsste. Sie ist oft sogar mit einer Verdickung der
Zellenwand verbunden und wird wahrscheinlich durch die
Intussusceplio genannte Art des Ernährungsprozesses be-
wirkt. S. Hugo Mohl Erläuterung und Vertheidigung
meiner Ansicht von der Structur der Pflanzensubstanzen.
Tübingen 1836. 4. Auch die Abplattung der Zellen lässt
sich hieher rechnen.

Von den Veränderungen, welche der Zelleninhalt und
die Zellenwand bei der Vegetation erleiden, betrachte ich
nur die Verdickung der Zellenwand, da ich über die Um-

sicht noch nicht untersucht sind und Schleiden sich
auch über das Cambium noch nicht ausgesprochen hat.
Nach Mirbel findet auch bei den Phanerogamen eine
Bildung neuer Zellen auſser den alten, in den Intercellular-
gängen und an der Oberfläche der Pflanze statt. Siehe
Mirbel über Marchantia in Annales de Musée I, 55.
und die Gegenbemerkungen von Schleiden l. c. pag. 161.
Verschieden von der angeführten Art der Bildung neuer
Zellen ist die Vermehrung der Zellen durch Theilung der
vorhandenen, indem in ihnen Scheidewände hervorwachsen,
wenn dieſs nicht, wie Schleiden vermuthet, eine Täu-
schung ist, indem die jungen Zellen ihrer Durchsichtigkeit
halber der Beobachtung entgingen und nur zuletzt die Be-
rührungsstellen der jungen Zellen als Scheidewand der
Mutterzelle angesehen wurden.

Die Ausdehnung der gebildeten Zellen ist entweder
regelmäſsig nach allen Seiten hin, wo dann die Zelle
kugelig bleibt oder durch Abplattung gegen die benach-
barten Zellen polyedrisch wird, oder sie ist unregelmäſsig,
indem die Zelle nach einer oder nach mehreren Richtun-
gen hin stärker wächst. Dadurch entsteht das früher so-
genannte Fasergewebe, welches bedeutend verlängerte
Zellen enthält. Auch eine Verästelung dieser Fasern kommt
vor, wenn sich verschiedene Stellen der Zellenwand nach
verschiedenen Richtungen hin ausdehnen. Diese Ausdehnung
der Zellenwand läſst sich nicht für eine bloſs mechanische
erklären, wobei die Zellenmembran beständig dünner wer-
den müſste. Sie ist oft sogar mit einer Verdickung der
Zellenwand verbunden und wird wahrscheinlich durch die
Intussusceplio genannte Art des Ernährungsprozesses be-
wirkt. S. Hugo Mohl Erläuterung und Vertheidigung
meiner Ansicht von der Structur der Pflanzensubstanzen.
Tübingen 1836. 4. Auch die Abplattung der Zellen läſst
sich hieher rechnen.

Von den Veränderungen, welche der Zelleninhalt und
die Zellenwand bei der Vegetation erleiden, betrachte ich
nur die Verdickung der Zellenwand, da ich über die Um-

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[5/0029] sicht noch nicht untersucht sind und Schleiden sich auch über das Cambium noch nicht ausgesprochen hat. Nach Mirbel findet auch bei den Phanerogamen eine Bildung neuer Zellen auſser den alten, in den Intercellular- gängen und an der Oberfläche der Pflanze statt. Siehe Mirbel über Marchantia in Annales de Musée I, 55. und die Gegenbemerkungen von Schleiden l. c. pag. 161. Verschieden von der angeführten Art der Bildung neuer Zellen ist die Vermehrung der Zellen durch Theilung der vorhandenen, indem in ihnen Scheidewände hervorwachsen, wenn dieſs nicht, wie Schleiden vermuthet, eine Täu- schung ist, indem die jungen Zellen ihrer Durchsichtigkeit halber der Beobachtung entgingen und nur zuletzt die Be- rührungsstellen der jungen Zellen als Scheidewand der Mutterzelle angesehen wurden. Die Ausdehnung der gebildeten Zellen ist entweder regelmäſsig nach allen Seiten hin, wo dann die Zelle kugelig bleibt oder durch Abplattung gegen die benach- barten Zellen polyedrisch wird, oder sie ist unregelmäſsig, indem die Zelle nach einer oder nach mehreren Richtun- gen hin stärker wächst. Dadurch entsteht das früher so- genannte Fasergewebe, welches bedeutend verlängerte Zellen enthält. Auch eine Verästelung dieser Fasern kommt vor, wenn sich verschiedene Stellen der Zellenwand nach verschiedenen Richtungen hin ausdehnen. Diese Ausdehnung der Zellenwand läſst sich nicht für eine bloſs mechanische erklären, wobei die Zellenmembran beständig dünner wer- den müſste. Sie ist oft sogar mit einer Verdickung der Zellenwand verbunden und wird wahrscheinlich durch die Intussusceplio genannte Art des Ernährungsprozesses be- wirkt. S. Hugo Mohl Erläuterung und Vertheidigung meiner Ansicht von der Structur der Pflanzensubstanzen. Tübingen 1836. 4. Auch die Abplattung der Zellen läſst sich hieher rechnen. Von den Veränderungen, welche der Zelleninhalt und die Zellenwand bei der Vegetation erleiden, betrachte ich nur die Verdickung der Zellenwand, da ich über die Um-

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Zitationshilfe: Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/29>, abgerufen am 21.11.2024.