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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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quoad 3/8[unleserliches Material] und in ein Theil der Herrschafft Rheda nicht allein würcklich immittiret, sondern auch ratione fructuum perceptorum einen Vergleich zwischen dem Grafen Johann Adolph zu Bentheim-Tecklenburg, und dem Grafen zu Solms getroffen, krafft dessen dieser noch so viel, und also 6/8[unleserliches Material] zu geniessen bekommen.

Neuer Streit. Indem aber Graf Johann Adolph zu Bentheim-Tecklenburg den letztern Vergleich, aus ein und andern Ursachen, zu impugniren suchte, der Graf zu Solms aber verschiedene Mandata manutenentiae erhielte, so verstarb darüber so wohl der alte Graf zu Bentheim, als auch dessen Sohn, Graf Johann August 1701 ohne Leibes-Erben, und succedirte demselben sein Vater-Bruder, Graf Fridrich Moritz zu Bentheim-Hohen-Limburg; Dieser vermeynte, die zu Wetzlar gesprochene Cameral-Sententz könte ihme nicht praejudiciren, weil er nicht mit in lite gewesen, und zur reassumption des Processes nicht citiret worden, auch wider alles, so sein Herr Bruder darinnen gethan, protestiret hätte, wandte sich nach Wien an den Käyserl. Reichs-Hoffrath, und stellete daselbst Actionem revocatoriam an.

Die Gründe, so er zu dessen Behauptung anführet, bestehen hauptsäglich darinnen:

Bentheim-Hohen-Limburgische Gründe. I Daß die Grafschafft Tecklenburg schon von undencklichen Jahren hero eine unmittelbahre mit dem Summo Imperio & jure Primogeniturae versehene freye Reichs-Grafschafft gewesen; dergleichen propter jura Status Imperii mit denen Lehen allemahl zu vergleichen, ob sie gleich durch eine Special-Investitur in feudum nicht genommen worden, wenigstens sey sie instar fideicommissi zu regardiren, worinnen die Masculi, und unter diesen die Primogeniti, den Töchtern und secundo genitis praeferiret würden.

II. Daß er zu vorigen Streit nebst den übrigen Agnatis ad reassumendam litem nimmer citiret gewesen.

III. Daß er mit denen erfolgten Vergleichen nichts zu thun, sondern per interpositas protestationes jus suum in Casum successionis nunc existentem allezeit reservirt gehabt.

IV. Daß in ipsa sententia Camerali annoch vorbehalten, den punctum corruptionis ferner aus zu machen, worüber aber nicht weniger, als über die Substantz der Grafschafft, deren höchste Regalien, und anklebende Primogenitur selbsten, laut der Cammer-Gerichts- und Reichs-Hoff-Rath-Ordnung, wie auch Käysers Ferdinandi Capitulation art. 25. Ihr. Käyserl. Majest. die Cognition expresse reserviret sey.

V. Daß die von ihme bey einem Hochgräfl. Käyserl. Reichs-Hoff-Rath ex proprio jure instituirte Actio Revocatoria mit der Cameral-Sententz und gesuchter privat-Erb-Portion, toto genere unterschieden, siquidem ejusmodi bona avita, fideicommisso & Primogenitura affecta, summa illa Regalia & ipsum territorium sub nomine hereditatis petitionis venire non possint.

VI. Daß die Sententia Cameralis ihme auch dahero nicht praejudiciren könne, weil selbe notorie per corruptiones expracticiret, folglich ipso jure nulla; ja daß dieselbe sibi ipsimet contradictoria.

Worauff aber Solms-Braunfelßischer Seiten geantwortet worden:

Solmische Antwort. Ad I. Daß die Grafschafft Tecklenburg jederzeit eine mit dem jure Primogeniturae und fideicommiss afficirte Grafschafft gewesen, solches sey schon in Camera Imperiali op-

Hactenus relata desumpta sunt ex scripto a parte Comitis de Bentheim-Hohen-Limburg edito, cui Tit. Kurtze Erzehlung der zwischen denen Gräfflichen Häusern Solms-Braunfels und Bentheim-Tecklenburg/ eine geraume Zeit hero obhanden gewesenen schweren Streitigkeiten/ die immediate Reichs-Grafschafft Tecklenburg/ und Mann-Lehnbahre Herrlichkeit Rheda betreffend/ wie solche vormahlen zu Wetzlar/ itzo aber nach geänderten Persohnen und der Sachen Umständen/ vor Ihro Käyserl. Maj. und dero nachgesetztem Hochlöblichen Reichs-Hoff-Rath ventiliret und getrieben worden. Et aliis a parte Comitis de Solm-Braunsfels editis, quorum Tit. An die Röm. Käyserl. Maj. allerunterthänigste Duplicae fori declinatoriae in Sachen Bentheim-Tecklenburg-Hohen-Limburg/ contra Solms-Braunfels-Tecklenburg / praetensae Citationis ad videndum vindicari & revocaribona avita, die immediate Reichs-Grafschafft Tecklenburg cum summo jure territoriali & Regalibus &c. betreffend It. Solms-Braunfels-Tecklenburg Actenmäßige Remarques und Wiederlegung der von Seiten Herrn Graf Fridrich Moritzen zu Bentheim-Hohen-Limburg hin und wieder im Röm. Reich herum geschickten/ von lauter Unwarheiten zusammen gezedelten so genanten kurtzen Erzehlung sc. Impress. 1706 4 t. add Franckenb. Europ. Herold Parl. 1. p. 666. Imhoff Not. Proc. L. 6. c. 17. §. 8. & L. 9. c. 1. §. 11.
vid. scriptum modo allegatum sub tit. Kurtze Erzehlung sc. & aliud cui Tit. Bewährte Grundsätze/ woraus die zwischen den Hochgräfflichen Häusern Bentheim-Tecklenburg einen/ und Solms-Braunfels andern Theils obschwebende Streitigkeiten ohne Mühe zu erkennen und entscheiden. quod extat in Fabri Staats-Cantzeley Part. X. p. 552.
vid. scripta supra citata sub Tit. An die Röm. Käyserl. Maj. allerunterthänigste Duplicae &c. Solms-Braunfels-Tecklenburg Actenmäßige Remarques &c.

quoad 3/8[unleserliches Material] und in ein Theil der Herrschafft Rheda nicht allein würcklich immittiret, sondern auch ratione fructuum perceptorum einen Vergleich zwischen dem Grafen Johann Adolph zu Bentheim-Tecklenburg, und dem Grafen zu Solms getroffen, krafft dessen dieser noch so viel, und also 6/8[unleserliches Material] zu geniessen bekommen.

Neuer Streit. Indem aber Graf Johann Adolph zu Bentheim-Tecklenburg den letztern Vergleich, aus ein und andern Ursachen, zu impugniren suchte, der Graf zu Solms aber verschiedene Mandata manutenentiae erhielte, so verstarb darüber so wohl der alte Graf zu Bentheim, als auch dessen Sohn, Graf Johann August 1701 ohne Leibes-Erben, und succedirte demselben sein Vater-Bruder, Graf Fridrich Moritz zu Bentheim-Hohen-Limburg; Dieser vermeynte, die zu Wetzlar gesprochene Cameral-Sententz könte ihme nicht praejudiciren, weil er nicht mit in lite gewesen, und zur reassumption des Processes nicht citiret worden, auch wider alles, so sein Herr Bruder darinnen gethan, protestiret hätte, wandte sich nach Wien an den Käyserl. Reichs-Hoffrath, und stellete daselbst Actionem revocatoriam an.

Die Gründe, so er zu dessen Behauptung anführet, bestehen hauptsäglich darinnen:

Bentheim-Hohen-Limburgische Gründe. I Daß die Grafschafft Tecklenburg schon von undencklichen Jahren hero eine unmittelbahre mit dem Summo Imperio & jure Primogeniturae versehene freye Reichs-Grafschafft gewesen; dergleichen propter jura Status Imperii mit denen Lehen allemahl zu vergleichen, ob sie gleich durch eine Special-Investitur in feudum nicht genommen worden, wenigstens sey sie instar fideicommissi zu regardiren, worinnen die Masculi, und unter diesen die Primogeniti, den Töchtern und secundo genitis praeferiret würden.

II. Daß er zu vorigen Streit nebst den übrigen Agnatis ad reassumendam litem nimmer citiret gewesen.

III. Daß er mit denen erfolgten Vergleichen nichts zu thun, sondern per interpositas protestationes jus suum in Casum successionis nunc existentem allezeit reservirt gehabt.

IV. Daß in ipsa sententia Camerali annoch vorbehalten, den punctum corruptionis ferner aus zu machen, worüber aber nicht weniger, als über die Substantz der Grafschafft, deren höchste Regalien, und anklebende Primogenitur selbsten, laut der Cammer-Gerichts- und Reichs-Hoff-Rath-Ordnung, wie auch Käysers Ferdinandi Capitulation art. 25. Ihr. Käyserl. Majest. die Cognition expresse reserviret sey.

V. Daß die von ihme bey einem Hochgräfl. Käyserl. Reichs-Hoff-Rath ex proprio jure instituirte Actio Revocatoria mit der Cameral-Sententz und gesuchter privat-Erb-Portion, toto genere unterschieden, siquidem ejusmodi bona avita, fideicommisso & Primogenitura affecta, summa illa Regalia & ipsum territorium sub nomine hereditatis petitionis venire non possint.

VI. Daß die Sententia Cameralis ihme auch dahero nicht praejudiciren könne, weil selbe notorie per corruptiones expracticiret, folglich ipso jure nulla; ja daß dieselbe sibi ipsimet contradictoria.

Worauff aber Solms-Braunfelßischer Seiten geantwortet worden:

Solmische Antwort. Ad I. Daß die Grafschafft Tecklenburg jederzeit eine mit dem jure Primogeniturae und fideicommiss afficirte Grafschafft gewesen, solches sey schon in Camera Imperiali op-

Hactenus relata desumpta sunt ex scripto a parte Comitis de Bentheim-Hohen-Limburg edito, cui Tit. Kurtze Erzehlung der zwischen denen Gräfflichen Häusern Solms-Braunfels und Bentheim-Tecklenburg/ eine geraume Zeit hero obhanden gewesenen schweren Streitigkeiten/ die immediate Reichs-Grafschafft Tecklenburg/ und Mann-Lehnbahre Herrlichkeit Rheda betreffend/ wie solche vormahlen zu Wetzlar/ itzo aber nach geänderten Persohnen und der Sachen Umständen/ vor Ihro Käyserl. Maj. und dero nachgesetztem Hochlöblichen Reichs-Hoff-Rath ventiliret und getrieben worden. Et aliis a parte Comitis de Solm-Braunsfels editis, quorum Tit. An die Röm. Käyserl. Maj. allerunterthänigste Duplicae fori declinatoriae in Sachen Bentheim-Tecklenburg-Hohen-Limburg/ contra Solms-Braunfels-Tecklenburg / praetensae Citationis ad videndum vindicari & revocaribona avita, die immediate Reichs-Grafschafft Tecklenburg cum summo jure territoriali & Regalibus &c. betreffend It. Solms-Braunfels-Tecklenburg Actenmäßige Remarques und Wiederlegung der von Seiten Herrn Graf Fridrich Moritzen zu Bentheim-Hohen-Limburg hin und wieder im Röm. Reich herum geschickten/ von lauter Unwarheiten zusammen gezedelten so genanten kurtzen Erzehlung sc. Impress. 1706 4 t. add Franckenb. Europ. Herold Parl. 1. p. 666. Imhoff Not. Proc. L. 6. c. 17. §. 8. & L. 9. c. 1. §. 11.
vid. scriptum modo allegatum sub tit. Kurtze Erzehlung sc. & aliud cui Tit. Bewährte Grundsätze/ woraus die zwischen den Hochgräfflichen Häusern Bentheim-Tecklenburg einen/ und Solms-Braunfels andern Theils obschwebende Streitigkeiten ohne Mühe zu erkennen und entscheiden. quod extat in Fabri Staats-Cantzeley Part. X. p. 552.
vid. scripta supra citata sub Tit. An die Röm. Käyserl. Maj. allerunterthänigste Duplicae &c. Solms-Braunfels-Tecklenburg Actenmäßige Remarques &c.
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        <p><note place="left">Neuer Streit.</note> Indem aber Graf Johann Adolph zu            Bentheim-Tecklenburg den letztern Vergleich, aus ein und andern Ursachen, zu impugniren            suchte, der Graf zu Solms aber verschiedene Mandata manutenentiae erhielte, so verstarb            darüber so wohl der alte Graf zu Bentheim, als auch dessen Sohn, Graf Johann August 1701            ohne Leibes-Erben, und succedirte demselben sein Vater-Bruder, Graf Fridrich Moritz zu            Bentheim-Hohen-Limburg; Dieser vermeynte, die zu Wetzlar gesprochene Cameral-Sententz            könte ihme nicht praejudiciren, weil er nicht mit in lite gewesen, und zur reassumption            des Processes nicht citiret worden, auch wider alles, so sein Herr Bruder darinnen gethan,            protestiret hätte, wandte sich nach Wien an den Käyserl. Reichs-Hoffrath, und stellete            daselbst Actionem revocatoriam an. <note place="foot">Hactenus relata desumpta sunt ex              scripto a parte Comitis de Bentheim-Hohen-Limburg edito, cui Tit. Kurtze Erzehlung der              zwischen denen Gräfflichen Häusern Solms-Braunfels und Bentheim-Tecklenburg/ eine              geraume Zeit hero obhanden gewesenen schweren Streitigkeiten/ die immediate              Reichs-Grafschafft Tecklenburg/ und Mann-Lehnbahre Herrlichkeit Rheda betreffend/ wie              solche vormahlen zu Wetzlar/ itzo aber nach geänderten Persohnen und der Sachen              Umständen/ vor Ihro Käyserl. Maj. und dero nachgesetztem Hochlöblichen Reichs-Hoff-Rath              ventiliret und getrieben worden. Et aliis a parte Comitis de Solm-Braunsfels editis,              quorum Tit. An die Röm. Käyserl. Maj. allerunterthänigste Duplicae fori declinatoriae in              Sachen Bentheim-Tecklenburg-Hohen-Limburg/ contra Solms-Braunfels-Tecklenburg /              praetensae Citationis ad videndum vindicari &amp; revocaribona avita, die immediate              Reichs-Grafschafft Tecklenburg cum summo jure territoriali &amp; Regalibus &amp;c.              betreffend It. Solms-Braunfels-Tecklenburg Actenmäßige Remarques und Wiederlegung der              von Seiten Herrn Graf Fridrich Moritzen zu Bentheim-Hohen-Limburg hin und wieder im Röm.              Reich herum geschickten/ von lauter Unwarheiten zusammen gezedelten so genanten kurtzen              Erzehlung sc. Impress. 1706 4 t. add Franckenb. Europ. Herold Parl. 1. p. 666. Imhoff              Not. Proc. L. 6. c. 17. §. 8. &amp; L. 9. c. 1. §. 11.</note></p>
        <p>Die Gründe, so er zu dessen Behauptung anführet, bestehen hauptsäglich darinnen: <note place="foot">vid. scriptum modo allegatum sub tit. Kurtze Erzehlung sc. &amp; aliud cui              Tit. Bewährte Grundsätze/ woraus die zwischen den Hochgräfflichen Häusern              Bentheim-Tecklenburg einen/ und Solms-Braunfels andern Theils obschwebende              Streitigkeiten ohne Mühe zu erkennen und entscheiden. quod extat in Fabri              Staats-Cantzeley Part. X. p. 552.</note></p>
        <p><note place="left">Bentheim-Hohen-Limburgische Gründe.</note> I Daß die Grafschafft            Tecklenburg schon von undencklichen Jahren hero eine unmittelbahre mit dem Summo Imperio            &amp; jure Primogeniturae versehene freye Reichs-Grafschafft gewesen; dergleichen propter            jura Status Imperii mit denen Lehen allemahl zu vergleichen, ob sie gleich durch eine            Special-Investitur in feudum nicht genommen worden, wenigstens sey sie instar            fideicommissi zu regardiren, worinnen die Masculi, und unter diesen die Primogeniti, den            Töchtern und secundo genitis praeferiret würden.</p>
        <p>II. Daß er zu vorigen Streit nebst den übrigen Agnatis ad reassumendam litem nimmer            citiret gewesen.</p>
        <p>III. Daß er mit denen erfolgten Vergleichen nichts zu thun, sondern per interpositas            protestationes jus suum in Casum successionis nunc existentem allezeit reservirt            gehabt.</p>
        <p>IV. Daß in ipsa sententia Camerali annoch vorbehalten, den punctum corruptionis ferner            aus zu machen, worüber aber nicht weniger, als über die Substantz der Grafschafft, deren            höchste Regalien, und anklebende Primogenitur selbsten, laut der Cammer-Gerichts- und            Reichs-Hoff-Rath-Ordnung, wie auch Käysers Ferdinandi Capitulation art. 25. Ihr. Käyserl.            Majest. die Cognition expresse reserviret sey.</p>
        <p>V. Daß die von ihme bey einem Hochgräfl. Käyserl. Reichs-Hoff-Rath ex proprio jure            instituirte Actio Revocatoria mit der Cameral-Sententz und gesuchter privat-Erb-Portion,            toto genere unterschieden, siquidem ejusmodi bona avita, fideicommisso &amp; Primogenitura            affecta, summa illa Regalia &amp; ipsum territorium sub nomine hereditatis petitionis            venire non possint.</p>
        <p>VI. Daß die Sententia Cameralis ihme auch dahero nicht praejudiciren könne, weil selbe            notorie per corruptiones expracticiret, folglich ipso jure nulla; ja daß dieselbe sibi            ipsimet contradictoria.</p>
        <p>Worauff aber Solms-Braunfelßischer Seiten geantwortet worden: <note place="foot">vid.              scripta supra citata sub Tit. An die Röm. Käyserl. Maj. allerunterthänigste Duplicae              &amp;c. Solms-Braunfels-Tecklenburg Actenmäßige Remarques &amp;c.</note></p>
        <p><note place="right">Solmische Antwort.</note> Ad I. Daß die Grafschafft Tecklenburg            jederzeit eine mit dem jure Primogeniturae und fideicommiss afficirte Grafschafft gewesen,            solches sey schon in Camera Imperiali op-
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[836/0747] quoad 3/8_ und in ein Theil der Herrschafft Rheda nicht allein würcklich immittiret, sondern auch ratione fructuum perceptorum einen Vergleich zwischen dem Grafen Johann Adolph zu Bentheim-Tecklenburg, und dem Grafen zu Solms getroffen, krafft dessen dieser noch so viel, und also 6/8_ zu geniessen bekommen. Indem aber Graf Johann Adolph zu Bentheim-Tecklenburg den letztern Vergleich, aus ein und andern Ursachen, zu impugniren suchte, der Graf zu Solms aber verschiedene Mandata manutenentiae erhielte, so verstarb darüber so wohl der alte Graf zu Bentheim, als auch dessen Sohn, Graf Johann August 1701 ohne Leibes-Erben, und succedirte demselben sein Vater-Bruder, Graf Fridrich Moritz zu Bentheim-Hohen-Limburg; Dieser vermeynte, die zu Wetzlar gesprochene Cameral-Sententz könte ihme nicht praejudiciren, weil er nicht mit in lite gewesen, und zur reassumption des Processes nicht citiret worden, auch wider alles, so sein Herr Bruder darinnen gethan, protestiret hätte, wandte sich nach Wien an den Käyserl. Reichs-Hoffrath, und stellete daselbst Actionem revocatoriam an. Neuer Streit. Die Gründe, so er zu dessen Behauptung anführet, bestehen hauptsäglich darinnen: I Daß die Grafschafft Tecklenburg schon von undencklichen Jahren hero eine unmittelbahre mit dem Summo Imperio & jure Primogeniturae versehene freye Reichs-Grafschafft gewesen; dergleichen propter jura Status Imperii mit denen Lehen allemahl zu vergleichen, ob sie gleich durch eine Special-Investitur in feudum nicht genommen worden, wenigstens sey sie instar fideicommissi zu regardiren, worinnen die Masculi, und unter diesen die Primogeniti, den Töchtern und secundo genitis praeferiret würden. Bentheim-Hohen-Limburgische Gründe. II. Daß er zu vorigen Streit nebst den übrigen Agnatis ad reassumendam litem nimmer citiret gewesen. III. Daß er mit denen erfolgten Vergleichen nichts zu thun, sondern per interpositas protestationes jus suum in Casum successionis nunc existentem allezeit reservirt gehabt. IV. Daß in ipsa sententia Camerali annoch vorbehalten, den punctum corruptionis ferner aus zu machen, worüber aber nicht weniger, als über die Substantz der Grafschafft, deren höchste Regalien, und anklebende Primogenitur selbsten, laut der Cammer-Gerichts- und Reichs-Hoff-Rath-Ordnung, wie auch Käysers Ferdinandi Capitulation art. 25. Ihr. Käyserl. Majest. die Cognition expresse reserviret sey. V. Daß die von ihme bey einem Hochgräfl. Käyserl. Reichs-Hoff-Rath ex proprio jure instituirte Actio Revocatoria mit der Cameral-Sententz und gesuchter privat-Erb-Portion, toto genere unterschieden, siquidem ejusmodi bona avita, fideicommisso & Primogenitura affecta, summa illa Regalia & ipsum territorium sub nomine hereditatis petitionis venire non possint. VI. Daß die Sententia Cameralis ihme auch dahero nicht praejudiciren könne, weil selbe notorie per corruptiones expracticiret, folglich ipso jure nulla; ja daß dieselbe sibi ipsimet contradictoria. Worauff aber Solms-Braunfelßischer Seiten geantwortet worden: Ad I. Daß die Grafschafft Tecklenburg jederzeit eine mit dem jure Primogeniturae und fideicommiss afficirte Grafschafft gewesen, solches sey schon in Camera Imperiali op- Solmische Antwort. Hactenus relata desumpta sunt ex scripto a parte Comitis de Bentheim-Hohen-Limburg edito, cui Tit. Kurtze Erzehlung der zwischen denen Gräfflichen Häusern Solms-Braunfels und Bentheim-Tecklenburg/ eine geraume Zeit hero obhanden gewesenen schweren Streitigkeiten/ die immediate Reichs-Grafschafft Tecklenburg/ und Mann-Lehnbahre Herrlichkeit Rheda betreffend/ wie solche vormahlen zu Wetzlar/ itzo aber nach geänderten Persohnen und der Sachen Umständen/ vor Ihro Käyserl. Maj. und dero nachgesetztem Hochlöblichen Reichs-Hoff-Rath ventiliret und getrieben worden. Et aliis a parte Comitis de Solm-Braunsfels editis, quorum Tit. An die Röm. Käyserl. Maj. allerunterthänigste Duplicae fori declinatoriae in Sachen Bentheim-Tecklenburg-Hohen-Limburg/ contra Solms-Braunfels-Tecklenburg / praetensae Citationis ad videndum vindicari & revocaribona avita, die immediate Reichs-Grafschafft Tecklenburg cum summo jure territoriali & Regalibus &c. betreffend It. Solms-Braunfels-Tecklenburg Actenmäßige Remarques und Wiederlegung der von Seiten Herrn Graf Fridrich Moritzen zu Bentheim-Hohen-Limburg hin und wieder im Röm. Reich herum geschickten/ von lauter Unwarheiten zusammen gezedelten so genanten kurtzen Erzehlung sc. Impress. 1706 4 t. add Franckenb. Europ. Herold Parl. 1. p. 666. Imhoff Not. Proc. L. 6. c. 17. §. 8. & L. 9. c. 1. §. 11. vid. scriptum modo allegatum sub tit. Kurtze Erzehlung sc. & aliud cui Tit. Bewährte Grundsätze/ woraus die zwischen den Hochgräfflichen Häusern Bentheim-Tecklenburg einen/ und Solms-Braunfels andern Theils obschwebende Streitigkeiten ohne Mühe zu erkennen und entscheiden. quod extat in Fabri Staats-Cantzeley Part. X. p. 552. vid. scripta supra citata sub Tit. An die Röm. Käyserl. Maj. allerunterthänigste Duplicae &c. Solms-Braunfels-Tecklenburg Actenmäßige Remarques &c.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 836. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/747>, abgerufen am 22.11.2024.