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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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IV. Daß der Lippische Antheil dem Collegio Jesuitarum auch von weil. Herr Graf Hermann zur Lippe, dem solches in der Brüderliche Theilung anno 1616 als ein weltlich Eigenthumb zugefallen, in Testamento doniret, dergleichen bona legitime donata vel vendita ab universali restitutione in dem Instr. Pac. expresse excipiret wären.

Wider die Lippische Gründe aber wird eingewendet:

Der PP. Jesuit. Antwort auf die Lippische Gründe. Ad I. II. & III. Nichts.

Ad IV. Der zwischen Paderborn und Lippe anno 1596 gemachte Vergleich sey res inter alios acta, und hätte dem Kreutz-Brüder-Orden nicht praejudiciren können, vielweniger hätte der gesampte Orden darunter leiden können, wann gleich die in dem Kloster damahls verhandene Ordens-Brüder übel haußgehalten hätten; dahero der Orden auch in und ausser Gericht nicht allein beständigst contradiciret, sondern dawider auch Mandatum de occupando & restituendo S. C. erhalten hätte.

Ad V. Die Restitutio so anno 1649 a Directorio Circuli Sax. infer. geschehen, lauffe wider des Reichs Fundamental-Gesetze, und sey daher ungültig, auch a reatu fractae pacis nicht zu excusiren; Dann 1) sey der punctus restitutionis in Instr. Pacis allein von denen Gütern zu verstehen, so intuitu Religionis & occasione motuum Bohemiae & Germaniae hin und wieder einander entzogen worden, da aber solche erst anno 1618 vorgegangen, so könten die quaestionirte Güter darunter nicht verstanden werden, als derer die Patres des Creutz-Ordens bereits anno 1596 entsetzet worden, es könte auch der Passauische Vertrag de anno 1552 und der Religions-Friede de anno 1555 anhero nicht gezogen werden, weil solcher auff die facta praeterita gerichtet, zu welcher Zeit die Creutz-Brüder noch in Possessione gewesen. 2) Gebe das Instr. Pacis in causis mere civilibus & Politicis quoad punctum Restitutionis keine Maaß, hiezu aber gehörten die quaestionirte Güter, indem dieselbe schon anno 1595 von dem Grafen secularisiret, und denen Grafen von den Patribus Jesuit. nicht intuitu religionis vi privata abgenommen, sondern jure legati & rei jud. per caesaream executionem den Patribus zugeeignet worden. 3) Dieser casus von der Nürrenbergischen Deputation den 4 und 23 Aug. 1649 ad casus dubios ausgesetzet worden, quorum decisio ad Imperatorem & summa Imperii tribunalia gehörig. 4) Die Execution von denen zu Münster annoch verhandenen Evangelischen Gesandten alleine veranlasset, und 5) die Executio nicht von den Directoribus circuli Westphalici, wie doch seyn sollen, sondern von dem Nieder-Sächsischen Crayß geschehen, da doch Käyser Ferdinandus III auff Chur-Cöllen, und Hertzog August zu Braunschweig eine Commission erkant, die ante executionem & re adhuc integra insinuiret worden.

Lippischer Seiten ist auff der Patrum Jesuit. Gründe geantwortet worden:

Lippische Antwort. Ad I. Ob die Kreutz-Brüder wider Paderborn ein Mandatum restitutorium erhalten, sey Lippe unbekant, wenigstens wäre solches nicht gegründet, weil nicht der Bischoff zu Paderborn, sondern PP. Jesuitae in possessione restituendorum gewesen, und noch wären; so können auch Paderborn und Lippe nicht pari jure aestimiret werden, weil Lippe jure privato das Falckenhagensche Kloster reformiret/ und die Kreutz-Brüder a sacris publ removiret, so vi juris territorialis so wohl, als die Veränderung der Güter, geschehen könne.

Ad II. Daß ein regierender Graf zu der Lippe solte versprochen haben, solche Güter denen Kreutz-Brüdern abzutreten, davon wisse man nichts, es sey auch nichts darauff erfolget.

Ad III. Durch den mit denen Creutz-Brüdern getroffenen Kauff hätten die PP. Jesuitae kein Recht erlanget, weil die Creutz-Brüder nur den Usum fructum gehabt, und sich dessen hiernechst auch verlustig gemachet; rem alienam autem in praejudicium Domini vendi non posse; die Confirmation aber könne einen ungültigen Contract nicht validiren.

Ad IV. Des Graf Hermanni zu der Lippe Testament sey noch nicht zum Vorschein kommen, wann es sich damit aber auch berichteter maßen verhielte, so hätte er doch, als ein Appanagirter Herr und nudus Usufructuarius, solches zu thun nicht Macht gehabt.

Auff der Patrum Jesuit. Einwürffe aber wird geantwortet, oder repliciret:

Ad I. II. & III. Daß die PP. hiewieder nicht eingewendet würde acceptiret.

Ad IV. Die Exceptio, quod de re tertii fuerit actum, komme denen PP. Jesuitarum nicht zu statten, weil die Grafen zu der Lippe Domini territoriales, auch Domini solcher Güter, und also bemächtiget gewesen, dieselbe, zu Unterhaltung ihrer Religion, zu verwenden, zumahlen die Vermachung nicht de-

vid. scripta modo allegata.

IV. Daß der Lippische Antheil dem Collegio Jesuitarum auch von weil. Herr Graf Hermann zur Lippe, dem solches in der Brüderliche Theilung anno 1616 als ein weltlich Eigenthumb zugefallen, in Testamento doniret, dergleichen bona legitime donata vel vendita ab universali restitutione in dem Instr. Pac. expresse excipiret wären.

Wider die Lippische Gründe aber wird eingewendet:

Der PP. Jesuit. Antwort auf die Lippische Gründe. Ad I. II. & III. Nichts.

Ad IV. Der zwischen Paderborn und Lippe anno 1596 gemachte Vergleich sey res inter alios acta, und hätte dem Kreutz-Brüder-Orden nicht praejudiciren können, vielweniger hätte der gesampte Orden darunter leiden können, wann gleich die in dem Kloster damahls verhandene Ordens-Brüder übel haußgehalten hätten; dahero der Orden auch in und ausser Gericht nicht allein beständigst contradiciret, sondern dawider auch Mandatum de occupando & restituendo S. C. erhalten hätte.

Ad V. Die Restitutio so anno 1649 a Directorio Circuli Sax. infer. geschehen, lauffe wider des Reichs Fundamental-Gesetze, und sey daher ungültig, auch a reatu fractae pacis nicht zu excusiren; Dann 1) sey der punctus restitutionis in Instr. Pacis allein von denen Gütern zu verstehen, so intuitu Religionis & occasione motuum Bohemiae & Germaniae hin und wieder einander entzogen worden, da aber solche erst anno 1618 vorgegangen, so könten die quaestionirte Güter darunter nicht verstanden werden, als derer die Patres des Creutz-Ordens bereits anno 1596 entsetzet worden, es könte auch der Passauische Vertrag de anno 1552 und der Religions-Friede de anno 1555 anhero nicht gezogen werden, weil solcher auff die facta praeterita gerichtet, zu welcher Zeit die Creutz-Brüder noch in Possessione gewesen. 2) Gebe das Instr. Pacis in causis mere civilibus & Politicis quoad punctum Restitutionis keine Maaß, hiezu aber gehörten die quaestionirte Güter, indem dieselbe schon anno 1595 von dem Grafen secularisiret, und denen Grafen von den Patribus Jesuit. nicht intuitu religionis vi privata abgenommen, sondern jure legati & rei jud. per caesaream executionem den Patribus zugeeignet worden. 3) Dieser casus von der Nürrenbergischen Deputation den 4 und 23 Aug. 1649 ad casus dubios ausgesetzet worden, quorum decisio ad Imperatorem & summa Imperii tribunalia gehörig. 4) Die Execution von denen zu Münster annoch verhandenen Evangelischen Gesandten alleine veranlasset, und 5) die Executio nicht von den Directoribus circuli Westphalici, wie doch seyn sollen, sondern von dem Nieder-Sächsischen Crayß geschehen, da doch Käyser Ferdinandus III auff Chur-Cöllen, und Hertzog August zu Braunschweig eine Commission erkant, die ante executionem & re adhuc integra insinuiret worden.

Lippischer Seiten ist auff der Patrum Jesuit. Gründe geantwortet worden:

Lippische Antwort. Ad I. Ob die Kreutz-Brüder wider Paderborn ein Mandatum restitutorium erhalten, sey Lippe unbekant, wenigstens wäre solches nicht gegründet, weil nicht der Bischoff zu Paderborn, sondern PP. Jesuitae in possessione restituendorum gewesen, und noch wären; so können auch Paderborn und Lippe nicht pari jure aestimiret werden, weil Lippe jure privato das Falckenhagensche Kloster reformiret/ und die Kreutz-Brüder a sacris publ removiret, so vi juris territorialis so wohl, als die Veränderung der Güter, geschehen könne.

Ad II. Daß ein regierender Graf zu der Lippe solte versprochen haben, solche Güter denen Kreutz-Brüdern abzutreten, davon wisse man nichts, es sey auch nichts darauff erfolget.

Ad III. Durch den mit denen Creutz-Brüdern getroffenen Kauff hätten die PP. Jesuitae kein Recht erlanget, weil die Creutz-Brüder nur den Usum fructum gehabt, und sich dessen hiernechst auch verlustig gemachet; rem alienam autem in praejudicium Domini vendi non posse; die Confirmation aber könne einen ungültigen Contract nicht validiren.

Ad IV. Des Graf Hermanni zu der Lippe Testament sey noch nicht zum Vorschein kommen, wann es sich damit aber auch berichteter maßen verhielte, so hätte er doch, als ein Appanagirter Herr und nudus Usufructuarius, solches zu thun nicht Macht gehabt.

Auff der Patrum Jesuit. Einwürffe aber wird geantwortet, oder repliciret:

Ad I. II. & III. Daß die PP. hiewieder nicht eingewendet würde acceptiret.

Ad IV. Die Exceptio, quod de re tertii fuerit actum, komme denen PP. Jesuitarum nicht zu statten, weil die Grafen zu der Lippe Domini territoriales, auch Domini solcher Güter, und also bemächtiget gewesen, dieselbe, zu Unterhaltung ihrer Religion, zu verwenden, zumahlen die Vermachung nicht de-

vid. scripta modo allegata.
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        <p>IV. Daß der Lippische Antheil dem Collegio Jesuitarum auch von weil. Herr Graf Hermann            zur Lippe, dem solches in der Brüderliche Theilung anno 1616 als ein weltlich Eigenthumb            zugefallen, in Testamento doniret, dergleichen bona legitime donata vel vendita ab            universali restitutione in dem Instr. Pac. expresse excipiret wären.</p>
        <p>Wider die Lippische Gründe aber wird eingewendet:</p>
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        <p>Ad IV. Der zwischen Paderborn und Lippe anno 1596 gemachte Vergleich sey res inter alios            acta, und hätte dem Kreutz-Brüder-Orden nicht praejudiciren können, vielweniger hätte der            gesampte Orden darunter leiden können, wann gleich die in dem Kloster damahls verhandene            Ordens-Brüder übel haußgehalten hätten; dahero der Orden auch in und ausser Gericht nicht            allein beständigst contradiciret, sondern dawider auch Mandatum de occupando &amp;            restituendo S. C. erhalten hätte.</p>
        <p>Ad V. Die Restitutio so anno 1649 a Directorio Circuli Sax. infer. geschehen, lauffe            wider des Reichs Fundamental-Gesetze, und sey daher ungültig, auch a reatu fractae pacis            nicht zu excusiren; Dann 1) sey der punctus restitutionis in Instr. Pacis allein von denen            Gütern zu verstehen, so intuitu Religionis &amp; occasione motuum Bohemiae &amp; Germaniae            hin und wieder einander entzogen worden, da aber solche erst anno 1618 vorgegangen, so            könten die quaestionirte Güter darunter nicht verstanden werden, als derer die Patres des            Creutz-Ordens bereits anno 1596 entsetzet worden, es könte auch der Passauische Vertrag de            anno 1552 und der Religions-Friede de anno 1555 anhero nicht gezogen werden, weil solcher            auff die facta praeterita gerichtet, zu welcher Zeit die Creutz-Brüder noch in Possessione            gewesen. 2) Gebe das Instr. Pacis in causis mere civilibus &amp; Politicis quoad punctum            Restitutionis keine Maaß, hiezu aber gehörten die quaestionirte Güter, indem dieselbe            schon anno 1595 von dem Grafen secularisiret, und denen Grafen von den Patribus Jesuit.            nicht intuitu religionis vi privata abgenommen, sondern jure legati &amp; rei jud. per            caesaream executionem den Patribus zugeeignet worden. 3) Dieser casus von der            Nürrenbergischen Deputation den 4 und 23 Aug. 1649 ad casus dubios ausgesetzet worden,            quorum decisio ad Imperatorem &amp; summa Imperii tribunalia gehörig. 4) Die Execution von            denen zu Münster annoch verhandenen Evangelischen Gesandten alleine veranlasset, und 5)            die Executio nicht von den Directoribus circuli Westphalici, wie doch seyn sollen, sondern            von dem Nieder-Sächsischen Crayß geschehen, da doch Käyser Ferdinandus III auff            Chur-Cöllen, und Hertzog August zu Braunschweig eine Commission erkant, die ante            executionem &amp; re adhuc integra insinuiret worden.</p>
        <p>Lippischer Seiten ist auff der Patrum Jesuit. Gründe geantwortet worden: <note place="foot">vid. scripta modo allegata.</note></p>
        <p><note place="right">Lippische Antwort.</note> Ad I. Ob die Kreutz-Brüder wider Paderborn            ein Mandatum restitutorium erhalten, sey Lippe unbekant, wenigstens wäre solches nicht            gegründet, weil nicht der Bischoff zu Paderborn, sondern PP. Jesuitae in possessione            restituendorum gewesen, und noch wären; so können auch Paderborn und Lippe nicht pari jure            aestimiret werden, weil Lippe jure privato das Falckenhagensche Kloster reformiret/ und            die Kreutz-Brüder a sacris publ removiret, so vi juris territorialis so wohl, als die            Veränderung der Güter, geschehen könne.</p>
        <p>Ad II. Daß ein regierender Graf zu der Lippe solte versprochen haben, solche Güter denen            Kreutz-Brüdern abzutreten, davon wisse man nichts, es sey auch nichts darauff            erfolget.</p>
        <p>Ad III. Durch den mit denen Creutz-Brüdern getroffenen Kauff hätten die PP. Jesuitae kein            Recht erlanget, weil die Creutz-Brüder nur den Usum fructum gehabt, und sich dessen            hiernechst auch verlustig gemachet; rem alienam autem in praejudicium Domini vendi non            posse; die Confirmation aber könne einen ungültigen Contract nicht validiren.</p>
        <p>Ad IV. Des Graf Hermanni zu der Lippe Testament sey noch nicht zum Vorschein kommen, wann            es sich damit aber auch berichteter maßen verhielte, so hätte er doch, als ein            Appanagirter Herr und nudus Usufructuarius, solches zu thun nicht Macht gehabt.</p>
        <p>Auff der Patrum Jesuit. Einwürffe aber wird geantwortet, oder repliciret:</p>
        <p>Ad I. II. &amp; III. Daß die PP. hiewieder nicht eingewendet würde acceptiret.</p>
        <p>Ad IV. Die Exceptio, quod de re tertii fuerit actum, komme denen PP. Jesuitarum nicht zu            statten, weil die Grafen zu der Lippe Domini territoriales, auch Domini solcher Güter, und            also bemächtiget gewesen, dieselbe, zu Unterhaltung ihrer Religion, zu verwenden, zumahlen            die Vermachung nicht de-
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[857/0768] IV. Daß der Lippische Antheil dem Collegio Jesuitarum auch von weil. Herr Graf Hermann zur Lippe, dem solches in der Brüderliche Theilung anno 1616 als ein weltlich Eigenthumb zugefallen, in Testamento doniret, dergleichen bona legitime donata vel vendita ab universali restitutione in dem Instr. Pac. expresse excipiret wären. Wider die Lippische Gründe aber wird eingewendet: Ad I. II. & III. Nichts. Der PP. Jesuit. Antwort auf die Lippische Gründe. Ad IV. Der zwischen Paderborn und Lippe anno 1596 gemachte Vergleich sey res inter alios acta, und hätte dem Kreutz-Brüder-Orden nicht praejudiciren können, vielweniger hätte der gesampte Orden darunter leiden können, wann gleich die in dem Kloster damahls verhandene Ordens-Brüder übel haußgehalten hätten; dahero der Orden auch in und ausser Gericht nicht allein beständigst contradiciret, sondern dawider auch Mandatum de occupando & restituendo S. C. erhalten hätte. Ad V. Die Restitutio so anno 1649 a Directorio Circuli Sax. infer. geschehen, lauffe wider des Reichs Fundamental-Gesetze, und sey daher ungültig, auch a reatu fractae pacis nicht zu excusiren; Dann 1) sey der punctus restitutionis in Instr. Pacis allein von denen Gütern zu verstehen, so intuitu Religionis & occasione motuum Bohemiae & Germaniae hin und wieder einander entzogen worden, da aber solche erst anno 1618 vorgegangen, so könten die quaestionirte Güter darunter nicht verstanden werden, als derer die Patres des Creutz-Ordens bereits anno 1596 entsetzet worden, es könte auch der Passauische Vertrag de anno 1552 und der Religions-Friede de anno 1555 anhero nicht gezogen werden, weil solcher auff die facta praeterita gerichtet, zu welcher Zeit die Creutz-Brüder noch in Possessione gewesen. 2) Gebe das Instr. Pacis in causis mere civilibus & Politicis quoad punctum Restitutionis keine Maaß, hiezu aber gehörten die quaestionirte Güter, indem dieselbe schon anno 1595 von dem Grafen secularisiret, und denen Grafen von den Patribus Jesuit. nicht intuitu religionis vi privata abgenommen, sondern jure legati & rei jud. per caesaream executionem den Patribus zugeeignet worden. 3) Dieser casus von der Nürrenbergischen Deputation den 4 und 23 Aug. 1649 ad casus dubios ausgesetzet worden, quorum decisio ad Imperatorem & summa Imperii tribunalia gehörig. 4) Die Execution von denen zu Münster annoch verhandenen Evangelischen Gesandten alleine veranlasset, und 5) die Executio nicht von den Directoribus circuli Westphalici, wie doch seyn sollen, sondern von dem Nieder-Sächsischen Crayß geschehen, da doch Käyser Ferdinandus III auff Chur-Cöllen, und Hertzog August zu Braunschweig eine Commission erkant, die ante executionem & re adhuc integra insinuiret worden. Lippischer Seiten ist auff der Patrum Jesuit. Gründe geantwortet worden: Ad I. Ob die Kreutz-Brüder wider Paderborn ein Mandatum restitutorium erhalten, sey Lippe unbekant, wenigstens wäre solches nicht gegründet, weil nicht der Bischoff zu Paderborn, sondern PP. Jesuitae in possessione restituendorum gewesen, und noch wären; so können auch Paderborn und Lippe nicht pari jure aestimiret werden, weil Lippe jure privato das Falckenhagensche Kloster reformiret/ und die Kreutz-Brüder a sacris publ removiret, so vi juris territorialis so wohl, als die Veränderung der Güter, geschehen könne. Lippische Antwort. Ad II. Daß ein regierender Graf zu der Lippe solte versprochen haben, solche Güter denen Kreutz-Brüdern abzutreten, davon wisse man nichts, es sey auch nichts darauff erfolget. Ad III. Durch den mit denen Creutz-Brüdern getroffenen Kauff hätten die PP. Jesuitae kein Recht erlanget, weil die Creutz-Brüder nur den Usum fructum gehabt, und sich dessen hiernechst auch verlustig gemachet; rem alienam autem in praejudicium Domini vendi non posse; die Confirmation aber könne einen ungültigen Contract nicht validiren. Ad IV. Des Graf Hermanni zu der Lippe Testament sey noch nicht zum Vorschein kommen, wann es sich damit aber auch berichteter maßen verhielte, so hätte er doch, als ein Appanagirter Herr und nudus Usufructuarius, solches zu thun nicht Macht gehabt. Auff der Patrum Jesuit. Einwürffe aber wird geantwortet, oder repliciret: Ad I. II. & III. Daß die PP. hiewieder nicht eingewendet würde acceptiret. Ad IV. Die Exceptio, quod de re tertii fuerit actum, komme denen PP. Jesuitarum nicht zu statten, weil die Grafen zu der Lippe Domini territoriales, auch Domini solcher Güter, und also bemächtiget gewesen, dieselbe, zu Unterhaltung ihrer Religion, zu verwenden, zumahlen die Vermachung nicht de- vid. scripta modo allegata.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 857. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/768>, abgerufen am 21.11.2024.