Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.Die submarinen Kampfmittel. ein kräftiger Elektromotor. Letztere Kraftquelle wird von einer sehr starken Accu-mulatorenanlage gespeist. Die Accumulatoren sind ziemlich groß und schwer, so daß sie mit Rücksicht auf ihre Lagerung im Mitteltheile des Schiffes unter der Längs- achse derselben als Ballast sehr zweckmäßig zur Fixirung des Schwerpunktes aus- genützt werden können. Diese Wirkung wird noch dadurch unterstützt, daß der Schwerpunkt der Accumulatorenanlage unterhalb des Schwerpunktes des ganzen Bootes liegt. Ueber den Accu- [Abbildung]
Fig. 537. mulatoren an jederDie "Holland" im Stadium des Tauchens bei 10 Knoten Fahr- Seite des Fahrzeuges befinden sich die Re- servoirs für die com- primirte Luft, welche in bestimmtem Ver- hältnisse in das Innere des Bootes strömt. Wie erwähnt, sind zwei Antriebsmechanismen vorhanden, welche beide die Schraube in Be- wegung setzen; der Gasmotor ist oberhalb des Elektromotors ge- lagert und obliegt dem ersteren in ökonomischer Ausnützung der Kraft die Ladung der Accu- mulatoren der Dy- namo während der Fahrt auf der Wasseroberfläche. Der in wasserdichte Schoten getheilte Kielraum gestattet die Aufspeicherung von flüssigem Feuerungsmaterial für den Gasmotor, ferner die Aufnahme von Wasserballast. Bei gefüllten Wasserkästen, genügend aufgespeichertem Feuerungsmateriale, mit Einschluß der Ausrüstung und Bemannung, hat die "Holland" eine Schwimmfähigkeit von 100 Kilogramm in Reserve. Das Tauchen des Bootes wird durch eine kleine Aenderung an der Schraube an dem für horizontale Fahrt bestimmten Ruder regulirt, wogegen die Vorwärtsbewegung des Bootes unter Wasser durch die herkömmlichen Schraubengänge erreicht wird. Mittelst sehr empfindlicher automatisch wirkender Vorrichtung, ähnlich derjenigen des Whitehead'schen Torpedos, wird das Fahrzeug in den gewünschten Tauchungstiefen erhalten. Bezüglich seiner anderen Anordnungen stellt die "Holland" insoferne ein Die ſubmarinen Kampfmittel. ein kräftiger Elektromotor. Letztere Kraftquelle wird von einer ſehr ſtarken Accu-mulatorenanlage geſpeiſt. Die Accumulatoren ſind ziemlich groß und ſchwer, ſo daß ſie mit Rückſicht auf ihre Lagerung im Mitteltheile des Schiffes unter der Längs- achſe derſelben als Ballaſt ſehr zweckmäßig zur Fixirung des Schwerpunktes aus- genützt werden können. Dieſe Wirkung wird noch dadurch unterſtützt, daß der Schwerpunkt der Accumulatorenanlage unterhalb des Schwerpunktes des ganzen Bootes liegt. Ueber den Accu- [Abbildung]
Fig. 537. mulatoren an jederDie »Holland« im Stadium des Tauchens bei 10 Knoten Fahr- Seite des Fahrzeuges befinden ſich die Re- ſervoirs für die com- primirte Luft, welche in beſtimmtem Ver- hältniſſe in das Innere des Bootes ſtrömt. Wie erwähnt, ſind zwei Antriebsmechanismen vorhanden, welche beide die Schraube in Be- wegung ſetzen; der Gasmotor iſt oberhalb des Elektromotors ge- lagert und obliegt dem erſteren in ökonomiſcher Ausnützung der Kraft die Ladung der Accu- mulatoren der Dy- namo während der Fahrt auf der Waſſeroberfläche. Der in waſſerdichte Schoten getheilte Kielraum geſtattet die Aufſpeicherung von flüſſigem Feuerungsmaterial für den Gasmotor, ferner die Aufnahme von Waſſerballaſt. Bei gefüllten Waſſerkäſten, genügend aufgeſpeichertem Feuerungsmateriale, mit Einſchluß der Ausrüſtung und Bemannung, hat die »Holland« eine Schwimmfähigkeit von 100 Kilogramm in Reſerve. Das Tauchen des Bootes wird durch eine kleine Aenderung an der Schraube an dem für horizontale Fahrt beſtimmten Ruder regulirt, wogegen die Vorwärtsbewegung des Bootes unter Waſſer durch die herkömmlichen Schraubengänge erreicht wird. Mittelſt ſehr empfindlicher automatiſch wirkender Vorrichtung, ähnlich derjenigen des Whitehead'ſchen Torpedos, wird das Fahrzeug in den gewünſchten Tauchungstiefen erhalten. Bezüglich ſeiner anderen Anordnungen ſtellt die »Holland« inſoferne ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0753" n="679"/><fw place="top" type="header">Die ſubmarinen Kampfmittel.</fw><lb/> ein kräftiger Elektromotor. Letztere Kraftquelle wird von einer ſehr ſtarken Accu-<lb/> mulatorenanlage geſpeiſt. Die Accumulatoren ſind ziemlich groß und ſchwer, ſo daß<lb/> ſie mit Rückſicht auf ihre Lagerung im Mitteltheile des Schiffes unter der Längs-<lb/> achſe derſelben als Ballaſt ſehr zweckmäßig zur Fixirung des Schwerpunktes aus-<lb/> genützt werden können. Dieſe Wirkung wird noch dadurch unterſtützt, daß der<lb/> Schwerpunkt der Accumulatorenanlage unterhalb des Schwerpunktes des ganzen<lb/> Bootes liegt.</p><lb/> <p>Ueber den Accu-<lb/><figure><head>Fig. 537.</head><p> Die »Holland« im Stadium des Tauchens bei 10 Knoten Fahr-<lb/> geſchwindigkeit.</p></figure><lb/> mulatoren an jeder<lb/> Seite des Fahrzeuges<lb/> befinden ſich die Re-<lb/> ſervoirs für die com-<lb/> primirte Luft, welche<lb/> in beſtimmtem Ver-<lb/> hältniſſe in das Innere<lb/> des Bootes ſtrömt. Wie<lb/> erwähnt, ſind zwei<lb/> Antriebsmechanismen<lb/> vorhanden, welche beide<lb/> die Schraube in Be-<lb/> wegung ſetzen; der<lb/> Gasmotor iſt oberhalb<lb/> des Elektromotors ge-<lb/> lagert und obliegt dem<lb/> erſteren in ökonomiſcher<lb/> Ausnützung der Kraft<lb/> die Ladung der Accu-<lb/> mulatoren der Dy-<lb/> namo während der<lb/> Fahrt auf der Waſſeroberfläche. Der in waſſerdichte Schoten getheilte Kielraum<lb/> geſtattet die Aufſpeicherung von flüſſigem Feuerungsmaterial für den Gasmotor, ferner<lb/> die Aufnahme von Waſſerballaſt. Bei gefüllten Waſſerkäſten, genügend aufgeſpeichertem<lb/> Feuerungsmateriale, mit Einſchluß der Ausrüſtung und Bemannung, hat die »Holland«<lb/> eine Schwimmfähigkeit von 100 Kilogramm in Reſerve. Das Tauchen des Bootes<lb/> wird durch eine kleine Aenderung an der Schraube an dem für horizontale Fahrt<lb/> beſtimmten Ruder regulirt, wogegen die Vorwärtsbewegung des Bootes unter Waſſer<lb/> durch die herkömmlichen Schraubengänge erreicht wird. Mittelſt ſehr empfindlicher<lb/> automatiſch wirkender Vorrichtung, ähnlich derjenigen des <hi rendition="#g">Whitehead</hi>'ſchen Torpedos,<lb/> wird das Fahrzeug in den gewünſchten Tauchungstiefen erhalten.</p><lb/> <p>Bezüglich ſeiner anderen Anordnungen ſtellt die »Holland« inſoferne ein<lb/> Novum dar, als ſie am Bug ein Lancirrohr für Torpedos aufweiſt. Außerdem<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [679/0753]
Die ſubmarinen Kampfmittel.
ein kräftiger Elektromotor. Letztere Kraftquelle wird von einer ſehr ſtarken Accu-
mulatorenanlage geſpeiſt. Die Accumulatoren ſind ziemlich groß und ſchwer, ſo daß
ſie mit Rückſicht auf ihre Lagerung im Mitteltheile des Schiffes unter der Längs-
achſe derſelben als Ballaſt ſehr zweckmäßig zur Fixirung des Schwerpunktes aus-
genützt werden können. Dieſe Wirkung wird noch dadurch unterſtützt, daß der
Schwerpunkt der Accumulatorenanlage unterhalb des Schwerpunktes des ganzen
Bootes liegt.
Ueber den Accu-
[Abbildung Fig. 537. Die »Holland« im Stadium des Tauchens bei 10 Knoten Fahr-
geſchwindigkeit.]
mulatoren an jeder
Seite des Fahrzeuges
befinden ſich die Re-
ſervoirs für die com-
primirte Luft, welche
in beſtimmtem Ver-
hältniſſe in das Innere
des Bootes ſtrömt. Wie
erwähnt, ſind zwei
Antriebsmechanismen
vorhanden, welche beide
die Schraube in Be-
wegung ſetzen; der
Gasmotor iſt oberhalb
des Elektromotors ge-
lagert und obliegt dem
erſteren in ökonomiſcher
Ausnützung der Kraft
die Ladung der Accu-
mulatoren der Dy-
namo während der
Fahrt auf der Waſſeroberfläche. Der in waſſerdichte Schoten getheilte Kielraum
geſtattet die Aufſpeicherung von flüſſigem Feuerungsmaterial für den Gasmotor, ferner
die Aufnahme von Waſſerballaſt. Bei gefüllten Waſſerkäſten, genügend aufgeſpeichertem
Feuerungsmateriale, mit Einſchluß der Ausrüſtung und Bemannung, hat die »Holland«
eine Schwimmfähigkeit von 100 Kilogramm in Reſerve. Das Tauchen des Bootes
wird durch eine kleine Aenderung an der Schraube an dem für horizontale Fahrt
beſtimmten Ruder regulirt, wogegen die Vorwärtsbewegung des Bootes unter Waſſer
durch die herkömmlichen Schraubengänge erreicht wird. Mittelſt ſehr empfindlicher
automatiſch wirkender Vorrichtung, ähnlich derjenigen des Whitehead'ſchen Torpedos,
wird das Fahrzeug in den gewünſchten Tauchungstiefen erhalten.
Bezüglich ſeiner anderen Anordnungen ſtellt die »Holland« inſoferne ein
Novum dar, als ſie am Bug ein Lancirrohr für Torpedos aufweiſt. Außerdem
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