Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.Erster Abschnitt. Theile zerlegen, den Stirntheil (mit den Schildzapfenlagern) und den Protzstock-theil. Die Verbindung beider Theile ist sehr rasch mittelst Docke und Schließe zu bewerkstelligen. Die Achse ist aus Gußstahl, die hölzernen Räder haben, wie beim österreichisch-ungarischen Gebirgsgeschützmaterial, bronzene Naben. Außer der Gabeldeichsel dienen noch ein Traghebel und ein Bremshebel als besonders zu erwähnende Requisiten. Die Granate des französischen Gebirgsgeschützes (Caliber 8 Centimeter) ist [Abbildung]
Fig. 572. Kugeln zusammengesetzt, wodurch bei der Explosion zuverlässig recht viele Spreng-Französisches Gebirgsgeschütz. partikeln sich bilden. Die Führung bei diesem Geschosse besteht aus einem breiten Kupferbande am rückwärtigen Ende. Um das Schlottern des vorderen Geschoß- theiles zu vermeiden, ist derselbe wulstartig verstärkt. Während das Pulver der österreichisch-ungarischen Gebirgsgeschützpatrone feinkörnig ist, verwendet man in Frankreich grobkörniges Pulver mit fast 1 Centimeter großen Körnern. Das fran- zösische Shrapnel hat unter der an der Spitze angebrachten Sprengladung sieben Gußeisenschichten mit eingelagerten Kugeln (im Ganzen 120, das österreichische Shrapnel nur 70) und einen stählernen Geschoßboden. Diese Füllung ist mit einem Stahlblechmantel umgeben und wird durch das früher erwähnte kupferne Erſter Abſchnitt. Theile zerlegen, den Stirntheil (mit den Schildzapfenlagern) und den Protzſtock-theil. Die Verbindung beider Theile iſt ſehr raſch mittelſt Docke und Schließe zu bewerkſtelligen. Die Achſe iſt aus Gußſtahl, die hölzernen Räder haben, wie beim öſterreichiſch-ungariſchen Gebirgsgeſchützmaterial, bronzene Naben. Außer der Gabeldeichſel dienen noch ein Traghebel und ein Bremshebel als beſonders zu erwähnende Requiſiten. Die Granate des franzöſiſchen Gebirgsgeſchützes (Caliber 8 Centimeter) iſt [Abbildung]
Fig. 572. Kugeln zuſammengeſetzt, wodurch bei der Exploſion zuverläſſig recht viele Spreng-Franzöſiſches Gebirgsgeſchütz. partikeln ſich bilden. Die Führung bei dieſem Geſchoſſe beſteht aus einem breiten Kupferbande am rückwärtigen Ende. Um das Schlottern des vorderen Geſchoß- theiles zu vermeiden, iſt derſelbe wulſtartig verſtärkt. Während das Pulver der öſterreichiſch-ungariſchen Gebirgsgeſchützpatrone feinkörnig iſt, verwendet man in Frankreich grobkörniges Pulver mit faſt 1 Centimeter großen Körnern. Das fran- zöſiſche Shrapnel hat unter der an der Spitze angebrachten Sprengladung ſieben Gußeiſenſchichten mit eingelagerten Kugeln (im Ganzen 120, das öſterreichiſche Shrapnel nur 70) und einen ſtählernen Geſchoßboden. Dieſe Füllung iſt mit einem Stahlblechmantel umgeben und wird durch das früher erwähnte kupferne <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0792" n="716"/><fw place="top" type="header">Erſter Abſchnitt.</fw><lb/> Theile zerlegen, den Stirntheil (mit den Schildzapfenlagern) und den Protzſtock-<lb/> theil. Die Verbindung beider Theile iſt ſehr raſch mittelſt Docke und Schließe<lb/> zu bewerkſtelligen. Die Achſe iſt aus Gußſtahl, die hölzernen Räder haben, wie<lb/> beim öſterreichiſch-ungariſchen Gebirgsgeſchützmaterial, bronzene Naben. Außer der<lb/> Gabeldeichſel dienen noch ein Traghebel und ein Bremshebel als beſonders zu<lb/> erwähnende Requiſiten.</p><lb/> <p>Die Granate des franzöſiſchen Gebirgsgeſchützes (Caliber 8 Centimeter) iſt<lb/> ein gußeiſernes Ringhohlgeſchoß, und zwar ſind 11 Ringe aus zuſammen 90 loſen<lb/><figure><head>Fig. 572.</head><p> Franzöſiſches Gebirgsgeſchütz.<lb/> (Rädertragthier.) (Lafetten-Tragthier.)<lb/> (Rohrtragthier in der Gabeldeichſel vorgeſpannt.) (Rohr-Tragthier.)</p></figure><lb/> Kugeln zuſammengeſetzt, wodurch bei der Exploſion zuverläſſig recht viele Spreng-<lb/> partikeln ſich bilden. Die Führung bei dieſem Geſchoſſe beſteht aus einem breiten<lb/> Kupferbande am rückwärtigen Ende. Um das Schlottern des vorderen Geſchoß-<lb/> theiles zu vermeiden, iſt derſelbe wulſtartig verſtärkt. Während das Pulver der<lb/> öſterreichiſch-ungariſchen Gebirgsgeſchützpatrone feinkörnig iſt, verwendet man in<lb/> Frankreich grobkörniges Pulver mit faſt 1 Centimeter großen Körnern. Das fran-<lb/> zöſiſche Shrapnel hat unter der an der Spitze angebrachten Sprengladung ſieben<lb/> Gußeiſenſchichten mit eingelagerten Kugeln (im Ganzen 120, das öſterreichiſche<lb/> Shrapnel nur 70) und einen ſtählernen Geſchoßboden. Dieſe Füllung iſt mit<lb/> einem Stahlblechmantel umgeben und wird durch das früher erwähnte kupferne<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [716/0792]
Erſter Abſchnitt.
Theile zerlegen, den Stirntheil (mit den Schildzapfenlagern) und den Protzſtock-
theil. Die Verbindung beider Theile iſt ſehr raſch mittelſt Docke und Schließe
zu bewerkſtelligen. Die Achſe iſt aus Gußſtahl, die hölzernen Räder haben, wie
beim öſterreichiſch-ungariſchen Gebirgsgeſchützmaterial, bronzene Naben. Außer der
Gabeldeichſel dienen noch ein Traghebel und ein Bremshebel als beſonders zu
erwähnende Requiſiten.
Die Granate des franzöſiſchen Gebirgsgeſchützes (Caliber 8 Centimeter) iſt
ein gußeiſernes Ringhohlgeſchoß, und zwar ſind 11 Ringe aus zuſammen 90 loſen
[Abbildung Fig. 572. Franzöſiſches Gebirgsgeſchütz.
(Rädertragthier.) (Lafetten-Tragthier.)
(Rohrtragthier in der Gabeldeichſel vorgeſpannt.) (Rohr-Tragthier.)]
Kugeln zuſammengeſetzt, wodurch bei der Exploſion zuverläſſig recht viele Spreng-
partikeln ſich bilden. Die Führung bei dieſem Geſchoſſe beſteht aus einem breiten
Kupferbande am rückwärtigen Ende. Um das Schlottern des vorderen Geſchoß-
theiles zu vermeiden, iſt derſelbe wulſtartig verſtärkt. Während das Pulver der
öſterreichiſch-ungariſchen Gebirgsgeſchützpatrone feinkörnig iſt, verwendet man in
Frankreich grobkörniges Pulver mit faſt 1 Centimeter großen Körnern. Das fran-
zöſiſche Shrapnel hat unter der an der Spitze angebrachten Sprengladung ſieben
Gußeiſenſchichten mit eingelagerten Kugeln (im Ganzen 120, das öſterreichiſche
Shrapnel nur 70) und einen ſtählernen Geſchoßboden. Dieſe Füllung iſt mit
einem Stahlblechmantel umgeben und wird durch das früher erwähnte kupferne
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |