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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Das Geschützwesen.
geschieht durch die Drehung des Antriebes und damit verbundener Aufrichtung
des Hebekrahns. Das gehobene Rohr legt sich anfänglich durch die Wirkung des
Gegengewichtes und in Folge des Widerstandes der hydraulischen Cylinder, welche
die Hebung besorgen, nach [Abbildung] Fig. 626.

Mörser mit pneumatischem Rückstoßapparat.


vorne. Die Rückführung wird
durch Gegenpuffer in den
hydraulischen Cylindern er-
leichtert.

Die gesammte Anord-
nung des Mechanismus er-
möglicht eine Ladestellung
des Geschützes, welche jeder-
zeit, ohne Rücksicht auf
den Erhöhungswinkel, einer
Neigung von 7° zum Hori-
zont entspricht. Am rück-
wärtigen Theile ruht das
Stück sammt dem Gegen-
gewicht in einem rahmen-
artigen Stützgestelle, das sich
bei Veränderung der Neigung
des Rohres selbstthätig um-
legt. Zur Herstellung des
Gleichgewichtes des in seinen
Zapfenlagern balancirenden
Rohres dient ein Bleigewicht
von nicht weniger als 16
Tonnen am unteren Ende
des Rohres, das an ent-
sprechender Stelle aufruht.
Eine Zugkette für die Drehung
der Lafette läuft unterhalb
des Kopfes der halbkreis-
förmig gekrümmten Lauf-
schiene. Außerdem trägt die
Lafette noch Einrichtungen zur Vermeidung der störenden Wirkungen des Rückstoßes
auf den Versenkungsapparat, sowie ferner zur Verhinderung dessen, daß das Gegen-
gewicht etwa durch seine enorme Schwere die Actionsfreiheit des Geschützes beein-
trächtige. Für die große Leistungsfähigkeit dieser Art von Küstengeschützen spricht
der Umstand, daß dieselben innerhalb 12 Minuten 10 Schüsse sicher abzugeben
vermögen. Die ersten fertiggestellten Kanonen mit Versenkungslafetten -- 15 Zehn-

Das Geſchützweſen.
geſchieht durch die Drehung des Antriebes und damit verbundener Aufrichtung
des Hebekrahns. Das gehobene Rohr legt ſich anfänglich durch die Wirkung des
Gegengewichtes und in Folge des Widerſtandes der hydrauliſchen Cylinder, welche
die Hebung beſorgen, nach [Abbildung] Fig. 626.

Mörſer mit pneumatiſchem Rückſtoßapparat.


vorne. Die Rückführung wird
durch Gegenpuffer in den
hydrauliſchen Cylindern er-
leichtert.

Die geſammte Anord-
nung des Mechanismus er-
möglicht eine Ladeſtellung
des Geſchützes, welche jeder-
zeit, ohne Rückſicht auf
den Erhöhungswinkel, einer
Neigung von 7° zum Hori-
zont entſpricht. Am rück-
wärtigen Theile ruht das
Stück ſammt dem Gegen-
gewicht in einem rahmen-
artigen Stützgeſtelle, das ſich
bei Veränderung der Neigung
des Rohres ſelbſtthätig um-
legt. Zur Herſtellung des
Gleichgewichtes des in ſeinen
Zapfenlagern balancirenden
Rohres dient ein Bleigewicht
von nicht weniger als 16
Tonnen am unteren Ende
des Rohres, das an ent-
ſprechender Stelle aufruht.
Eine Zugkette für die Drehung
der Lafette läuft unterhalb
des Kopfes der halbkreis-
förmig gekrümmten Lauf-
ſchiene. Außerdem trägt die
Lafette noch Einrichtungen zur Vermeidung der ſtörenden Wirkungen des Rückſtoßes
auf den Verſenkungsapparat, ſowie ferner zur Verhinderung deſſen, daß das Gegen-
gewicht etwa durch ſeine enorme Schwere die Actionsfreiheit des Geſchützes beein-
trächtige. Für die große Leiſtungsfähigkeit dieſer Art von Küſtengeſchützen ſpricht
der Umſtand, daß dieſelben innerhalb 12 Minuten 10 Schüſſe ſicher abzugeben
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[773/0855] Das Geſchützweſen. geſchieht durch die Drehung des Antriebes und damit verbundener Aufrichtung des Hebekrahns. Das gehobene Rohr legt ſich anfänglich durch die Wirkung des Gegengewichtes und in Folge des Widerſtandes der hydrauliſchen Cylinder, welche die Hebung beſorgen, nach [Abbildung Fig. 626. Mörſer mit pneumatiſchem Rückſtoßapparat.] vorne. Die Rückführung wird durch Gegenpuffer in den hydrauliſchen Cylindern er- leichtert. Die geſammte Anord- nung des Mechanismus er- möglicht eine Ladeſtellung des Geſchützes, welche jeder- zeit, ohne Rückſicht auf den Erhöhungswinkel, einer Neigung von 7° zum Hori- zont entſpricht. Am rück- wärtigen Theile ruht das Stück ſammt dem Gegen- gewicht in einem rahmen- artigen Stützgeſtelle, das ſich bei Veränderung der Neigung des Rohres ſelbſtthätig um- legt. Zur Herſtellung des Gleichgewichtes des in ſeinen Zapfenlagern balancirenden Rohres dient ein Bleigewicht von nicht weniger als 16 Tonnen am unteren Ende des Rohres, das an ent- ſprechender Stelle aufruht. Eine Zugkette für die Drehung der Lafette läuft unterhalb des Kopfes der halbkreis- förmig gekrümmten Lauf- ſchiene. Außerdem trägt die Lafette noch Einrichtungen zur Vermeidung der ſtörenden Wirkungen des Rückſtoßes auf den Verſenkungsapparat, ſowie ferner zur Verhinderung deſſen, daß das Gegen- gewicht etwa durch ſeine enorme Schwere die Actionsfreiheit des Geſchützes beein- trächtige. Für die große Leiſtungsfähigkeit dieſer Art von Küſtengeſchützen ſpricht der Umſtand, daß dieſelben innerhalb 12 Minuten 10 Schüſſe ſicher abzugeben vermögen. Die erſten fertiggeſtellten Kanonen mit Verſenkungslafetten — 15 Zehn-

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 773. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/855>, abgerufen am 22.11.2024.