Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.Fahrräder. -- Draisinen. Ganz wesentlich anders gestalteten sich die Verhältnisse bei Benützung von [Abbildung]
Fig. 759. cylinder mit dem Spundloche des Wasserfasses. Das Gesammtgewicht dieser Fahr-Schoedelin's Feuerwehr-Quadricycle in Action. radspritze beträgt 70 bis 80 Kilogramm, so daß auf jeden der vier die Maschine bedienenden Fahrer 17 bis 20 Kilogramm entfallen. Entsprechend dieser günstigen Disposition bewegt sich eine solche Maschine rascher als eine mit Pferden bespannte Feuerspritze. Sobald die Spritze am Brandplatze in die richtige Stellung gebracht ist, springen die vier Fahrer ab und theilen sich in die ihnen zugewiesenen Arbeiten. Ihrer zwei besorgen die Kuppelung, während ein dritter den Schlauch von der Trommel abwickelt und der vierte Mann durch Abwärtsdrehen einer rückwärts am Gestelle angebrachten Stange die Maschine emporhebt und die Pumpe in Action setzt. Das alles vollzieht sich glatt in drei bis fünf Minuten. Hierauf steigen zwei der Fahrer auf die Sitze und drehen, nach Umstellung der Pedale, die Pumpe, Fahrräder. — Draiſinen. Ganz weſentlich anders geſtalteten ſich die Verhältniſſe bei Benützung von [Abbildung]
Fig. 759. cylinder mit dem Spundloche des Waſſerfaſſes. Das Geſammtgewicht dieſer Fahr-Schoedelin's Feuerwehr-Quadricycle in Action. radſpritze beträgt 70 bis 80 Kilogramm, ſo daß auf jeden der vier die Maſchine bedienenden Fahrer 17 bis 20 Kilogramm entfallen. Entſprechend dieſer günſtigen Dispoſition bewegt ſich eine ſolche Maſchine raſcher als eine mit Pferden beſpannte Feuerſpritze. Sobald die Spritze am Brandplatze in die richtige Stellung gebracht iſt, ſpringen die vier Fahrer ab und theilen ſich in die ihnen zugewieſenen Arbeiten. Ihrer zwei beſorgen die Kuppelung, während ein dritter den Schlauch von der Trommel abwickelt und der vierte Mann durch Abwärtsdrehen einer rückwärts am Geſtelle angebrachten Stange die Maſchine emporhebt und die Pumpe in Action ſetzt. Das alles vollzieht ſich glatt in drei bis fünf Minuten. Hierauf ſteigen zwei der Fahrer auf die Sitze und drehen, nach Umſtellung der Pedale, die Pumpe, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0943" n="861"/> <fw place="top" type="header">Fahrräder. — Draiſinen.</fw><lb/> <p>Ganz weſentlich anders geſtalteten ſich die Verhältniſſe bei Benützung von<lb/> dem Löſchweſen dienenden Fahrrädern. Eine ſolche Maſchine — ein <hi rendition="#g">Feuerwehr-<lb/> Quadricycle</hi> — iſt in den Fig. 758 und 759 abgebildet. Dieſelbe iſt aus zwei<lb/> Tandem-Bicycles zuſammengeſetzt, die durch Kreuzſtangen gekuppelt ſind. Die Kraft-<lb/> übertragung und Kuppelung der mit Pneumatiks verſehenen Räder iſt ganz dieſelbe<lb/> wie bei den Fahrrädern herkömmlicher Conſtruction. Der Raum zwiſchen den<lb/> Rädern dient zur Aufnahme einer kräftigen Centrifugalpumpe, ſowie einer Schlauch-<lb/> trommel. Der rückwärtige Theil beſitzt eine Vorrichtung zur Verbindung der Pumpen-<lb/><figure><head>Fig. 759.</head><p> Schoedelin's Feuerwehr-Quadricycle in Action.</p></figure><lb/> cylinder mit dem Spundloche des Waſſerfaſſes. Das Geſammtgewicht dieſer Fahr-<lb/> radſpritze beträgt 70 bis 80 Kilogramm, ſo daß auf jeden der vier die Maſchine<lb/> bedienenden Fahrer 17 bis 20 Kilogramm entfallen. Entſprechend dieſer günſtigen<lb/> Dispoſition bewegt ſich eine ſolche Maſchine raſcher als eine mit Pferden beſpannte<lb/> Feuerſpritze. Sobald die Spritze am Brandplatze in die richtige Stellung gebracht<lb/> iſt, ſpringen die vier Fahrer ab und theilen ſich in die ihnen zugewieſenen Arbeiten.<lb/> Ihrer zwei beſorgen die Kuppelung, während ein dritter den Schlauch von der<lb/> Trommel abwickelt und der vierte Mann durch Abwärtsdrehen einer rückwärts<lb/> am Geſtelle angebrachten Stange die Maſchine emporhebt und die Pumpe in Action<lb/> ſetzt. Das alles vollzieht ſich glatt in drei bis fünf Minuten. Hierauf ſteigen zwei<lb/> der Fahrer auf die Sitze und drehen, nach Umſtellung der Pedale, die Pumpe,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [861/0943]
Fahrräder. — Draiſinen.
Ganz weſentlich anders geſtalteten ſich die Verhältniſſe bei Benützung von
dem Löſchweſen dienenden Fahrrädern. Eine ſolche Maſchine — ein Feuerwehr-
Quadricycle — iſt in den Fig. 758 und 759 abgebildet. Dieſelbe iſt aus zwei
Tandem-Bicycles zuſammengeſetzt, die durch Kreuzſtangen gekuppelt ſind. Die Kraft-
übertragung und Kuppelung der mit Pneumatiks verſehenen Räder iſt ganz dieſelbe
wie bei den Fahrrädern herkömmlicher Conſtruction. Der Raum zwiſchen den
Rädern dient zur Aufnahme einer kräftigen Centrifugalpumpe, ſowie einer Schlauch-
trommel. Der rückwärtige Theil beſitzt eine Vorrichtung zur Verbindung der Pumpen-
[Abbildung Fig. 759. Schoedelin's Feuerwehr-Quadricycle in Action.]
cylinder mit dem Spundloche des Waſſerfaſſes. Das Geſammtgewicht dieſer Fahr-
radſpritze beträgt 70 bis 80 Kilogramm, ſo daß auf jeden der vier die Maſchine
bedienenden Fahrer 17 bis 20 Kilogramm entfallen. Entſprechend dieſer günſtigen
Dispoſition bewegt ſich eine ſolche Maſchine raſcher als eine mit Pferden beſpannte
Feuerſpritze. Sobald die Spritze am Brandplatze in die richtige Stellung gebracht
iſt, ſpringen die vier Fahrer ab und theilen ſich in die ihnen zugewieſenen Arbeiten.
Ihrer zwei beſorgen die Kuppelung, während ein dritter den Schlauch von der
Trommel abwickelt und der vierte Mann durch Abwärtsdrehen einer rückwärts
am Geſtelle angebrachten Stange die Maſchine emporhebt und die Pumpe in Action
ſetzt. Das alles vollzieht ſich glatt in drei bis fünf Minuten. Hierauf ſteigen zwei
der Fahrer auf die Sitze und drehen, nach Umſtellung der Pedale, die Pumpe,
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Zitationshilfe: | Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 861. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/943>, abgerufen am 26.06.2024. |