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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Die Motorwagen.
dieser Type waren mit Dion-Motoren versehen, an welchen durch eine Abänderung
desCylinderkopfes eine Wasserkühlung angebracht war. Derzeit wird der Aster-
Motor mit Rippenkühlung verwendet, der sich selbst bei forcirten Bergfahrten gut bewährt.

Auch Dion & Bouton haben in allerjüngster Zeit ein Quadricycle auf den
Markt gebracht, das in Fig. 785 abgebildet ist, und über welches v. Stern
Folgendes berichtet: "Der Motor ist ein vergrößerter, für Wasserkühlung adaptirter
Dion-Motor. Die Circulation des Wassers wird durch eine kleine Rotationspumpe
bewirkt, die Condensation und Abkühlung [Abbildung] Fig. 787.

Das Motorzweirad (Vorderansicht).


desselben durch Radiateure. Die Zündung
ist natürlich elektrisch. Der Strom kann
durch einen einfachen Druck mit dem Stiefel-
absatze auf einem am Fußboden angebrachten
Knopf unterbrochen und somit jede weitere
Explosion verhindert werden. Der Vergaser
ist nicht mehr mit dem Benzinreservoir ver-
bunden und gehört zu der Species der
Zerstäubungs-Carburatoren. Die Kraftüber-
tragung erfolgt durch ein auf zwei Haupt-
geschwindigkeiten einschaltbares Zahnrad-
getriebe, jedoch wird das die kleinere Ueber-
setzung vermittelnde Zahnräderpaar nur im
Nothfalle bei sehr großen Steigungen ein-
gerückt.

Die verschiedenen erforderlichen Ge-
schwindigkeiten des Wagens werden im
Uebrigen auf dieselbe Weise wie beim Tricycle
durch directe Einwirkung auf den Motor
selbst hervorgerufen. Die Quantität des
zugelassenen Gemenges und die Zeit der
Zündung bieten uns auch hier die nöthigen
Variationen desTempos, die bei keiner Fahrt auf öffentlichen Straßen zu vermeiden
sind. Die kleine Uebersetzung dagegen wird nur dann verwendet, wenn man aus-
nehmend steile Berge, insbesonders mit 2--3 Personen auf dem Wagen, befahren
will. Die Ein- und Ausschaltung des Motors geschieht durch einen Frictionsconus,
welcher, da die Kraftübertragung durch aufeinander reibende Flächen erfolgt, ein
sanftes Anfahren gestattet und bei Aenderung der Uebersetzung ein ruckweises Ueber-
gehen von einer Geschwindigkeit auf die andere verhindert. Durch diesen Apparat
ist es aber auch möglich, den Wagen ohne Abstellung des Motors anzuhalten und
beim Stehenbleiben den letzteren weiterlaufen zu lassen. Die neue Voiturette ist auch
mit einer Regulirvorrichtung versehen und wiegt nicht mehr als 250 Kilogramm".

Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 57

Die Motorwagen.
dieſer Type waren mit Dion-Motoren verſehen, an welchen durch eine Abänderung
desCylinderkopfes eine Waſſerkühlung angebracht war. Derzeit wird der Aſter-
Motor mit Rippenkühlung verwendet, der ſich ſelbſt bei forcirten Bergfahrten gut bewährt.

Auch Dion & Bouton haben in allerjüngſter Zeit ein Quadricycle auf den
Markt gebracht, das in Fig. 785 abgebildet iſt, und über welches v. Stern
Folgendes berichtet: »Der Motor iſt ein vergrößerter, für Waſſerkühlung adaptirter
Dion-Motor. Die Circulation des Waſſers wird durch eine kleine Rotationspumpe
bewirkt, die Condenſation und Abkühlung [Abbildung] Fig. 787.

Das Motorzweirad (Vorderanſicht).


desſelben durch Radiateure. Die Zündung
iſt natürlich elektriſch. Der Strom kann
durch einen einfachen Druck mit dem Stiefel-
abſatze auf einem am Fußboden angebrachten
Knopf unterbrochen und ſomit jede weitere
Exploſion verhindert werden. Der Vergaſer
iſt nicht mehr mit dem Benzinreſervoir ver-
bunden und gehört zu der Species der
Zerſtäubungs-Carburatoren. Die Kraftüber-
tragung erfolgt durch ein auf zwei Haupt-
geſchwindigkeiten einſchaltbares Zahnrad-
getriebe, jedoch wird das die kleinere Ueber-
ſetzung vermittelnde Zahnräderpaar nur im
Nothfalle bei ſehr großen Steigungen ein-
gerückt.

Die verſchiedenen erforderlichen Ge-
ſchwindigkeiten des Wagens werden im
Uebrigen auf dieſelbe Weiſe wie beim Tricycle
durch directe Einwirkung auf den Motor
ſelbſt hervorgerufen. Die Quantität des
zugelaſſenen Gemenges und die Zeit der
Zündung bieten uns auch hier die nöthigen
Variationen desTempos, die bei keiner Fahrt auf öffentlichen Straßen zu vermeiden
ſind. Die kleine Ueberſetzung dagegen wird nur dann verwendet, wenn man aus-
nehmend ſteile Berge, insbeſonders mit 2—3 Perſonen auf dem Wagen, befahren
will. Die Ein- und Ausſchaltung des Motors geſchieht durch einen Frictionsconus,
welcher, da die Kraftübertragung durch aufeinander reibende Flächen erfolgt, ein
ſanftes Anfahren geſtattet und bei Aenderung der Ueberſetzung ein ruckweiſes Ueber-
gehen von einer Geſchwindigkeit auf die andere verhindert. Durch dieſen Apparat
iſt es aber auch möglich, den Wagen ohne Abſtellung des Motors anzuhalten und
beim Stehenbleiben den letzteren weiterlaufen zu laſſen. Die neue Voiturette iſt auch
mit einer Regulirvorrichtung verſehen und wiegt nicht mehr als 250 Kilogramm«.

Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 57
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[897/0979] Die Motorwagen. dieſer Type waren mit Dion-Motoren verſehen, an welchen durch eine Abänderung desCylinderkopfes eine Waſſerkühlung angebracht war. Derzeit wird der Aſter- Motor mit Rippenkühlung verwendet, der ſich ſelbſt bei forcirten Bergfahrten gut bewährt. Auch Dion & Bouton haben in allerjüngſter Zeit ein Quadricycle auf den Markt gebracht, das in Fig. 785 abgebildet iſt, und über welches v. Stern Folgendes berichtet: »Der Motor iſt ein vergrößerter, für Waſſerkühlung adaptirter Dion-Motor. Die Circulation des Waſſers wird durch eine kleine Rotationspumpe bewirkt, die Condenſation und Abkühlung [Abbildung Fig. 787. Das Motorzweirad (Vorderanſicht).] desſelben durch Radiateure. Die Zündung iſt natürlich elektriſch. Der Strom kann durch einen einfachen Druck mit dem Stiefel- abſatze auf einem am Fußboden angebrachten Knopf unterbrochen und ſomit jede weitere Exploſion verhindert werden. Der Vergaſer iſt nicht mehr mit dem Benzinreſervoir ver- bunden und gehört zu der Species der Zerſtäubungs-Carburatoren. Die Kraftüber- tragung erfolgt durch ein auf zwei Haupt- geſchwindigkeiten einſchaltbares Zahnrad- getriebe, jedoch wird das die kleinere Ueber- ſetzung vermittelnde Zahnräderpaar nur im Nothfalle bei ſehr großen Steigungen ein- gerückt. Die verſchiedenen erforderlichen Ge- ſchwindigkeiten des Wagens werden im Uebrigen auf dieſelbe Weiſe wie beim Tricycle durch directe Einwirkung auf den Motor ſelbſt hervorgerufen. Die Quantität des zugelaſſenen Gemenges und die Zeit der Zündung bieten uns auch hier die nöthigen Variationen desTempos, die bei keiner Fahrt auf öffentlichen Straßen zu vermeiden ſind. Die kleine Ueberſetzung dagegen wird nur dann verwendet, wenn man aus- nehmend ſteile Berge, insbeſonders mit 2—3 Perſonen auf dem Wagen, befahren will. Die Ein- und Ausſchaltung des Motors geſchieht durch einen Frictionsconus, welcher, da die Kraftübertragung durch aufeinander reibende Flächen erfolgt, ein ſanftes Anfahren geſtattet und bei Aenderung der Ueberſetzung ein ruckweiſes Ueber- gehen von einer Geſchwindigkeit auf die andere verhindert. Durch dieſen Apparat iſt es aber auch möglich, den Wagen ohne Abſtellung des Motors anzuhalten und beim Stehenbleiben den letzteren weiterlaufen zu laſſen. Die neue Voiturette iſt auch mit einer Regulirvorrichtung verſehen und wiegt nicht mehr als 250 Kilogramm«. Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 57

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 897. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/979>, abgerufen am 22.11.2024.