Schwenckfeld, Caspar: Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung. Hirschberg, 1619.wassern in gemein. risch machet. Jm Pintzgaw/ Steyermarck/Schlesien vmb das Riesen Gebürge/ hats kalte Brunnen/ darvon den Beywohnern/ die es Trincken/ grosse Kröpffe wachsen. Wiewol die Naturkündiger solches dem Kyß zuschreiben. Man lieset/ das in Thes- salia zwey Wasser seind/ wenn die Schaffe aus einem Trincken/ werden sie schwartz/ aus dem andern weiß/ aus beyden gesprenckelt. Ein Wunder Brunnen ist in Vngern auff den Gebürgen Tatri, nicht weit von der Berg Stadt Schmolnitz/ dieser/ resolviret das Eysen/ so darein geleget wird/ zu eim Schlich/ vnd verwandelt es in Kupffer. Jn Carnis wird gefunden ein See/ Czer- nick genennet/ welcher im Ende des Herb- stes/ in einem nuhe/ aus verborgenen Adern der Erden voll Wasser quillet/ vnd eine gros- se anzahl Fische mit sich bringet. Verleu- ret sich widerumb im anfange des Sommers/ das man darein seen/ vnd auch einerndten kan. Dergleichen Wunder Wasser sind hin vnd wieder auff Erden/ als vmb Nea- polis in lacu Averno, im Zipß/ etc. welche Viehe/ Menschen vnd Vogel tödten/ dar- aus getruncken. Jtem welche bald zu Stein werden/ als bald sie aus der Erden fliessen/ vnd welche Holtz vnd andere Sachen in Stein verwandeln: Zum theil schädlich vnd B iij
waſſern in gemein. riſch machet. Jm Pintzgaw/ Steyermarck/Schleſien vmb das Rieſen Gebuͤrge/ hats kalte Brunnen/ darvon den Beywohnern/ die es Trincken/ groſſe Kroͤpffe wachſen. Wiewol die Naturkuͤndiger ſolches dem Kyß zuſchreiben. Man lieſet/ das in Theſ- ſalia zwey Waſſer ſeind/ wenn die Schaffe aus einem Trincken/ werden ſie ſchwartz/ aus dem andern weiß/ aus beyden geſprenckelt. Ein Wunder Brunnen iſt in Vngern auff den Gebuͤrgen Tatri, nicht weit von der Berg Stadt Schmolnitz/ dieſer/ reſolviret das Eyſen/ ſo darein geleget wird/ zu eim Schlich/ vnd verwandelt es in Kupffer. Jn Carnis wird gefunden ein See/ Czer- nick genennet/ welcher im Ende des Herb- ſtes/ in einem nuhe/ aus verborgenen Adern der Erden voll Waſſer quillet/ vnd eine groſ- ſe anzahl Fiſche mit ſich bringet. Verleu- ret ſich widerumb im anfange des Som̃ers/ das man darein ſeen/ vnd auch einerndten kan. Dergleichen Wunder Waſſer ſind hin vnd wieder auff Erden/ als vmb Nea- polis in lacu Averno, im Zipß/ etc. welche Viehe/ Menſchen vnd Vogel toͤdten/ dar- aus getruncken. Jtem welche bald zu Stein werden/ als bald ſie aus der Erden flieſſen/ vnd welche Holtz vnd andere Sachen in Stein verwandeln: Zum theil ſchaͤdlich vnd B iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="5.[5]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">waſſern in gemein.</hi></fw><lb/> riſch machet. Jm Pintzgaw/ Steyermarck/<lb/> Schleſien vmb das Rieſen Gebuͤrge/ hats<lb/> kalte Brunnen/ darvon den Beywohnern/<lb/> die es Trincken/ groſſe Kroͤpffe wachſen.<lb/> Wiewol die Naturkuͤndiger ſolches dem<lb/> Kyß zuſchreiben. Man lieſet/ das in <hi rendition="#aq">Theſ-<lb/> ſalia</hi> zwey Waſſer ſeind/ wenn die Schaffe<lb/> aus einem Trincken/ werden ſie ſchwartz/ aus<lb/> dem andern weiß/ aus beyden geſprenckelt.<lb/> Ein Wunder Brunnen iſt in Vngern auff<lb/> den Gebuͤrgen <hi rendition="#aq">Tatri,</hi> nicht weit von der<lb/> Berg Stadt Schmolnitz/ dieſer/ <hi rendition="#aq">reſolviret</hi><lb/> das Eyſen/ ſo darein geleget wird/ zu eim<lb/> Schlich/ vnd verwandelt es in Kupffer.<lb/> Jn <hi rendition="#aq">Carnis</hi> wird gefunden ein See/ <hi rendition="#aq">Czer-<lb/> nick</hi> genennet/ welcher im Ende des Herb-<lb/> ſtes/ in einem nuhe/ aus verborgenen Adern<lb/> der Erden voll Waſſer quillet/ vnd eine groſ-<lb/> ſe anzahl Fiſche mit ſich bringet. Verleu-<lb/> ret ſich widerumb im anfange des Som̃ers/<lb/> das man darein ſeen/ vnd auch einerndten<lb/> kan. Dergleichen Wunder Waſſer ſind<lb/> hin vnd wieder auff Erden/ als vmb <hi rendition="#aq">Nea-<lb/> polis in lacu Averno,</hi> im Zipß/ etc. welche<lb/> Viehe/ Menſchen vnd Vogel toͤdten/ dar-<lb/> aus getruncken. Jtem welche bald zu Stein<lb/> werden/ als bald ſie aus der Erden flieſſen/<lb/> vnd welche Holtz vnd andere Sachen in<lb/> Stein verwandeln: Zum theil ſchaͤdlich<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B iij</fw><fw place="bottom" type="catch">vnd</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5.[5]/0023]
waſſern in gemein.
riſch machet. Jm Pintzgaw/ Steyermarck/
Schleſien vmb das Rieſen Gebuͤrge/ hats
kalte Brunnen/ darvon den Beywohnern/
die es Trincken/ groſſe Kroͤpffe wachſen.
Wiewol die Naturkuͤndiger ſolches dem
Kyß zuſchreiben. Man lieſet/ das in Theſ-
ſalia zwey Waſſer ſeind/ wenn die Schaffe
aus einem Trincken/ werden ſie ſchwartz/ aus
dem andern weiß/ aus beyden geſprenckelt.
Ein Wunder Brunnen iſt in Vngern auff
den Gebuͤrgen Tatri, nicht weit von der
Berg Stadt Schmolnitz/ dieſer/ reſolviret
das Eyſen/ ſo darein geleget wird/ zu eim
Schlich/ vnd verwandelt es in Kupffer.
Jn Carnis wird gefunden ein See/ Czer-
nick genennet/ welcher im Ende des Herb-
ſtes/ in einem nuhe/ aus verborgenen Adern
der Erden voll Waſſer quillet/ vnd eine groſ-
ſe anzahl Fiſche mit ſich bringet. Verleu-
ret ſich widerumb im anfange des Som̃ers/
das man darein ſeen/ vnd auch einerndten
kan. Dergleichen Wunder Waſſer ſind
hin vnd wieder auff Erden/ als vmb Nea-
polis in lacu Averno, im Zipß/ etc. welche
Viehe/ Menſchen vnd Vogel toͤdten/ dar-
aus getruncken. Jtem welche bald zu Stein
werden/ als bald ſie aus der Erden flieſſen/
vnd welche Holtz vnd andere Sachen in
Stein verwandeln: Zum theil ſchaͤdlich
vnd
B iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |