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Schwenckfeld, Caspar: Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung. Hirschberg, 1619.

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Vom Hirschbergischen
geneiget/ oder ein hitzig Haupt vnd Blödig-
keit der Augen spüren/ des Trinckens wol
enthalten.

Wenn man des Wassers zum Trincken wil
rein haben/ sol es nicht/ als bald der Brun-
nen ausgeschöpffet worden/ gesamlet wer-
den/ dieweil es wegen des subtilen Sandes
vnd Schlieches etwas getrübet wird/ Son-
dern wenn er fast wiederumb herauf gequol-
len/ sich wiederumb recht geläutert. Jn dem
er aber selten ausgeschöpffet wird/ vnd täg-
lich die Gäste darinnen baden/ sol man das-
selbige frühe/ ehe andere in Brunnen zum
Baden sitzen/ schöpffen lassen.

Die ersten Tage/ kan man etwas von
Saltz/ von einem bequemen Juleb/ Rosen-
Honig/ Conserven/ oder sonsten anmuttigen
Latwerge darunter mischen/ damit es leich-
ter durchgehen/ weniger Auffblähungen vnd
Reissen bringen möge.

Es verrichtet aber dieser Warme Brun-
ne getruncken/ seine Wirckung auff man-
cherley wege. Bey etlichen wircket er durch
den Bauch vnd Stuelgang/ Bey etlichen
durch den Harn/ bey andern durch den
Schweiß. Auch bißweilen operiret er auff
ein mal durch den Harn vnd Schweiß. Bey
andern durch den Stuelgang vnd Harn.
Bey etlichen auff alle Wege. Wohin nu

das

Vom Hirſchbergiſchen
geneiget/ oder ein hitzig Haupt vnd Bloͤdig-
keit der Augen ſpuͤren/ des Trinckens wol
enthalten.

Weñ man des Waſſers zum Trincken wil
rein haben/ ſol es nicht/ als bald der Brun-
nen ausgeſchoͤpffet worden/ geſamlet wer-
den/ dieweil es wegen des ſubtilen Sandes
vnd Schlieches etwas getruͤbet wird/ Son-
dern wenn er faſt wiederumb herauf gequol-
len/ ſich wiederumb recht gelaͤutert. Jn dem
er aber ſelten ausgeſchoͤpffet wird/ vnd taͤg-
lich die Gaͤſte darinnen baden/ ſol man daſ-
ſelbige fruͤhe/ ehe andere in Brunnen zum
Baden ſitzen/ ſchoͤpffen laſſen.

Die erſten Tage/ kan man etwas von
Saltz/ von einem bequemen Juleb/ Roſen-
Honig/ Conſerven/ oder ſonſten anmuttigen
Latwerge darunter miſchen/ damit es leich-
ter durchgehen/ weniger Auffblaͤhungen vnd
Reiſſen bringen moͤge.

Es verrichtet aber dieſer Warme Brun-
ne getruncken/ ſeine Wirckung auff man-
cherley wege. Bey etlichen wircket er durch
den Bauch vnd Stuelgang/ Bey etlichen
durch den Harn/ bey andern durch den
Schweiß. Auch bißweilen operiret er auff
ein mal durch den Harn vnd Schweiß. Bey
andern durch den Stuelgang vnd Harn.
Bey etlichen auff alle Wege. Wohin nu

das
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[68/0086] Vom Hirſchbergiſchen geneiget/ oder ein hitzig Haupt vnd Bloͤdig- keit der Augen ſpuͤren/ des Trinckens wol enthalten. Weñ man des Waſſers zum Trincken wil rein haben/ ſol es nicht/ als bald der Brun- nen ausgeſchoͤpffet worden/ geſamlet wer- den/ dieweil es wegen des ſubtilen Sandes vnd Schlieches etwas getruͤbet wird/ Son- dern wenn er faſt wiederumb herauf gequol- len/ ſich wiederumb recht gelaͤutert. Jn dem er aber ſelten ausgeſchoͤpffet wird/ vnd taͤg- lich die Gaͤſte darinnen baden/ ſol man daſ- ſelbige fruͤhe/ ehe andere in Brunnen zum Baden ſitzen/ ſchoͤpffen laſſen. Die erſten Tage/ kan man etwas von Saltz/ von einem bequemen Juleb/ Roſen- Honig/ Conſerven/ oder ſonſten anmuttigen Latwerge darunter miſchen/ damit es leich- ter durchgehen/ weniger Auffblaͤhungen vnd Reiſſen bringen moͤge. Es verrichtet aber dieſer Warme Brun- ne getruncken/ ſeine Wirckung auff man- cherley wege. Bey etlichen wircket er durch den Bauch vnd Stuelgang/ Bey etlichen durch den Harn/ bey andern durch den Schweiß. Auch bißweilen operiret er auff ein mal durch den Harn vnd Schweiß. Bey andern durch den Stuelgang vnd Harn. Bey etlichen auff alle Wege. Wohin nu das

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Zitationshilfe: Schwenckfeld, Caspar: Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung. Hirschberg, 1619, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenckfeld_hirschberischen_1619/86>, abgerufen am 25.11.2024.