Schwenckfeld, Caspar: Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung. Hirschberg, 1619.Vom Hirschbergischen Die beste Zeit zum Baden/ ist die Mor- Weil aber dieser Brunne sehr enge gefas- fürne-
Vom Hirſchbergiſchen Die beſte Zeit zum Baden/ iſt die Mor- Weil aber dieſer Brunne ſehr enge gefaſ- fuͤrne-
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Vom Hirſchbergiſchen
Die beſte Zeit zum Baden/ iſt die Mor-
gen Zeit/ Fruͤhe eine Stunde oder zwo nach
der Sonnen Auffgang/ vnd nach Mittage
widerumb gegen Abend/ eine Stunde drey
oder Viere vor der Sonnen Niedergang/
nuͤchtern/ wann die Speiſe im Magen zuvor
verdawet worden. Es wehre denn/ das es
der Patient mit leerem Leibe nicht koͤndte
ertragen/ ſol er eine Huͤner Suppe oder von
Kalbfleiſch/ oder von Eyern ein Suͤpplin/
oder friſch/ weich geſotten Eye zu ſich ne-
men.
Weil aber dieſer Brunne ſehr enge gefaſ-
ſet/ das vber 12. oder 14. Perſonen auff ein
mal darinnen nicht koͤñen ſitzen/ vnd im Maͤy-
en/ Junio/ vnd Herbſte ſehr viel frembde
Volck/ Hohes vnd Niedriges Standes/ ſich
dahin verfuͤget/ wird nicht jedermau Stun-
den zuwehlen/ vnd ſeinem gefallen nach darin-
nen zu Baden zugelaſſen/ ſondern es werden
die Stunden von dem Pfarherrn daſelbſt/
wie oben angedeutet/ außgetheilet/ damit ei-
nes das ander im Baden nicht hindere/ vnd
Vneinigkeit vnd Zanck (welche weit vom
Bade ſein ſollen) vermieden werde. Denn
nach gelegenheit der menge derer die Baden/
pfleget er gewiſſe Stunden zu geben vnd auß-
zutheilen. Niemand leſſet ſich aus ſeiner ge-
legenen Stunde gerne dringen. Damit aber
fuͤrne-
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