Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.An den Günstigen Leser. ferner die Figuren deß Authoris recht perspectivisch gedeucht/ bin ichdenselben nachkommen im widrigen habe ich die Figuren von newem gestellet vnd perspectivisch entworffen. Zum neundten gleich wie der Frantzos in seiner Muttersprach zu Zum zehenden/ weiln der Frantzos selten der Authorum gedencket/ Zum eylfften weiln offtgedachter Autor, die demonstration. Grund Zum zwölfften/ lehret er etliche feine Stück mit Karten vnd Würf- Zum dreyzehenden/ habe ich auch/ meine meynung dem G. Leser Noch
An den Guͤnſtigen Leſer. ferner die Figuren deß Authoris recht perſpectiviſch gedeucht/ bin ichdenſelben nachkommen im widrigen habe ich die Figuren von newem geſtellet vnd perſpectiviſch entworffen. Zum neundten gleich wie der Frantzos in ſeiner Mutterſprach zu Zum zehenden/ weiln der Frantzos ſelten der Authorum gedencket/ Zum eylfften weiln offtgedachter Autor, die demonſtration. Grund Zum zwoͤlfften/ lehret er etliche feine Stuͤck mit Karten vnd Wuͤrf- Zum dreyzehenden/ habe ich auch/ meine meynung dem G. Leſer Noch
<TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p> <pb facs="#f0018" n="4"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">An den Guͤnſtigen Leſer.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">ferner die Figuren deß</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>uthoris</hi> <hi rendition="#fr">recht perſpectiviſch gedeucht/ bin ich<lb/> denſelben nachkommen im widrigen habe ich die Figuren von newem<lb/> geſtellet vnd perſpectiviſch entworffen.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Zum neundten gleich wie der Frantzos in ſeiner Mutterſprach zu<lb/> beſchreibung ſolcher Kuͤnſte nit hohe wort gebraucht/ vnd ſolche auch<lb/> nit von noͤtẽ: dann je ſchlechter der</hi> <hi rendition="#aq">ſtylus</hi> <hi rendition="#fr">bey erklaͤrung ſolcher Kuͤnſtẽ/<lb/> je beſſer ſie zuverſtehẽ vnd zufaſſen/ Alſo habe ich auff begehrn deß H.<lb/> Verlegers alle ſolche Kuͤnſte aufs einfaͤltigſt/ jedoch mit recht teutſchẽ/<lb/> vnd wo es die notdurfft erfoꝛdert/ Lateiniſchen wortẽ vñ</hi> <hi rendition="#aq">terminis,</hi> <hi rendition="#fr">an<lb/> tag geben/ vnd dem Leſeꝛ gantz deutlich vñ klar vor die Augen geſtellet.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Zum zehenden/ weiln der Frantzos ſelten der</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>uthorum</hi> <hi rendition="#fr">gedencket/<lb/> welche die Kuͤnſte deren er erwehnet/ auch beſchrieben/ einem jeden</hi> <hi rendition="#aq">In-<lb/> ventori</hi> <hi rendition="#fr">vnd Erfinder aber ſeine Ehr gebuͤrt: Als hab ich an den mein-<lb/> ſten Orten die</hi> <hi rendition="#aq">Authores</hi> <hi rendition="#fr">geſetzet/ were auch noch an vielen mehr geſche-<lb/> hen/ wañ ich mein</hi> <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> <hi rendition="#fr">zur Hand gehabt/ vnd nicht den meinſten<lb/> theil/ Kriegsgefahr halben an ſichere Ort</hi> <hi rendition="#aq">transferiren</hi> <hi rendition="#fr">muͤſſen: Man<lb/> wird aber voꝛ diſer Vorꝛede ein zimliche anzahl ſolcher</hi> <hi rendition="#aq">Authorũ</hi> <hi rendition="#fr">antref-<lb/> fen. Was ich ferner nit in andern Scribentẽ gefundẽ/ vnd einig vnd al-<lb/> lein in dẽ Frantzoſen angetroffen/ hab ich auch vnvermeldt nit gelaſſẽ.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Zum eylfften weiln offtgedachter</hi> <hi rendition="#aq">Autor,</hi> <hi rendition="#fr">die</hi> <hi rendition="#aq">demonſtration.</hi> <hi rendition="#fr">Grund<lb/> vnd den Beweiß ſelten zu ſeinen Auffgaben geſetzet/ inſonderheit in<lb/> der Rechẽkunſt/ ja offt manches gemeines vñ bekantes ding bloß ohne</hi><lb/> <hi rendition="#aq">demonſtration</hi> <hi rendition="#fr">vorbringet: ſo habe ich mich bemuͤhet/ wo es mich von<lb/> noͤten gedeucht/ die</hi> <hi rendition="#aq">demonſtrationes</hi> <hi rendition="#fr">hinzu zufuͤgen: Dañ viel Auffgaben<lb/> ſich ſelbſten</hi> <hi rendition="#aq">demonſtriren,</hi> <hi rendition="#fr">alſo/ daß keines fernern beweiſes dabey von<lb/> noͤthen iſt. Jch habe aber die</hi> <hi rendition="#aq">demonſtration</hi> <hi rendition="#fr">bißweilen gern mit ſtill-<lb/> ſchweigen vmbgangen/ damit dem gůnſtigen Leſer auch etwas zu</hi> <hi rendition="#aq">ſpe-<lb/> culiren</hi> <hi rendition="#fr">vnd zu ergruͤnden gelaſſen wuͤrde.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Zum zwoͤlfften/ lehret er etliche feine Stuͤck mit Karten vnd Wuͤrf-<lb/> feln verrichten/ welche auß der Rechenkunſt meinſtes theils jhren Vr-<lb/> ſprung nemen/ vnd deßwegen nicht zu verwerffen/ jedoch weil meine<lb/> meynung nit iſt/ die Jugend mit karten vnd wuͤrffeln vmbgehen zuler-<lb/> nen/ vñ doch die</hi> <hi rendition="#aq">demonſtration</hi> <hi rendition="#fr">artlich vnd nuͤtzlich/ habe ich die meiſtẽ<lb/> vnd voꝛnembſtẽ Stuͤck/ auff andere Sachẽ gerichtet vnd</hi> <hi rendition="#aq">demonſtriret.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Zum dreyzehenden/ habe ich auch/ meine meynung dem G. Leſer<lb/> recht zu verſtehen zugeben/ vnd die Mathematiſchen Kuͤnſte gebuͤren-<lb/> der maſſen zu loben/ vor jeden theil eine Vorrede geordnet.</hi> </p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Noch</hi> </fw><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [4/0018]
An den Guͤnſtigen Leſer.
ferner die Figuren deß Authoris recht perſpectiviſch gedeucht/ bin ich
denſelben nachkommen im widrigen habe ich die Figuren von newem
geſtellet vnd perſpectiviſch entworffen.
Zum neundten gleich wie der Frantzos in ſeiner Mutterſprach zu
beſchreibung ſolcher Kuͤnſte nit hohe wort gebraucht/ vnd ſolche auch
nit von noͤtẽ: dann je ſchlechter der ſtylus bey erklaͤrung ſolcher Kuͤnſtẽ/
je beſſer ſie zuverſtehẽ vnd zufaſſen/ Alſo habe ich auff begehrn deß H.
Verlegers alle ſolche Kuͤnſte aufs einfaͤltigſt/ jedoch mit recht teutſchẽ/
vnd wo es die notdurfft erfoꝛdert/ Lateiniſchen wortẽ vñ terminis, an
tag geben/ vnd dem Leſeꝛ gantz deutlich vñ klar vor die Augen geſtellet.
Zum zehenden/ weiln der Frantzos ſelten der Authorum gedencket/
welche die Kuͤnſte deren er erwehnet/ auch beſchrieben/ einem jeden In-
ventori vnd Erfinder aber ſeine Ehr gebuͤrt: Als hab ich an den mein-
ſten Orten die Authores geſetzet/ were auch noch an vielen mehr geſche-
hen/ wañ ich mein Bibliothec zur Hand gehabt/ vnd nicht den meinſten
theil/ Kriegsgefahr halben an ſichere Ort transferiren muͤſſen: Man
wird aber voꝛ diſer Vorꝛede ein zimliche anzahl ſolcher Authorũ antref-
fen. Was ich ferner nit in andern Scribentẽ gefundẽ/ vnd einig vnd al-
lein in dẽ Frantzoſen angetroffen/ hab ich auch vnvermeldt nit gelaſſẽ.
Zum eylfften weiln offtgedachter Autor, die demonſtration. Grund
vnd den Beweiß ſelten zu ſeinen Auffgaben geſetzet/ inſonderheit in
der Rechẽkunſt/ ja offt manches gemeines vñ bekantes ding bloß ohne
demonſtration vorbringet: ſo habe ich mich bemuͤhet/ wo es mich von
noͤten gedeucht/ die demonſtrationes hinzu zufuͤgen: Dañ viel Auffgaben
ſich ſelbſten demonſtriren, alſo/ daß keines fernern beweiſes dabey von
noͤthen iſt. Jch habe aber die demonſtration bißweilen gern mit ſtill-
ſchweigen vmbgangen/ damit dem gůnſtigen Leſer auch etwas zu ſpe-
culiren vnd zu ergruͤnden gelaſſen wuͤrde.
Zum zwoͤlfften/ lehret er etliche feine Stuͤck mit Karten vnd Wuͤrf-
feln verrichten/ welche auß der Rechenkunſt meinſtes theils jhren Vr-
ſprung nemen/ vnd deßwegen nicht zu verwerffen/ jedoch weil meine
meynung nit iſt/ die Jugend mit karten vnd wuͤrffeln vmbgehen zuler-
nen/ vñ doch die demonſtration artlich vnd nuͤtzlich/ habe ich die meiſtẽ
vnd voꝛnembſtẽ Stuͤck/ auff andere Sachẽ gerichtet vnd demonſtriret.
Zum dreyzehenden/ habe ich auch/ meine meynung dem G. Leſer
recht zu verſtehen zugeben/ vnd die Mathematiſchen Kuͤnſte gebuͤren-
der maſſen zu loben/ vor jeden theil eine Vorrede geordnet.
Noch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |