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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Fünffter Theil der Erquickstunden.
[Abbildung]
in einerley grösse vorkomme/ eine
nemlich oben/ die ander in der mitte/
vnd die dritte besser vnten. Gesetzt der
Seher soll stehen im Q. daß er das
Aug habe im N. Ziehe eine Lini N I
dem Horizont Q R parallel, vnd
dem centro N, beschreib den Qua-
dranten I O P, vnd zwischen I K L
M
schreib was dir beliebt/ theil ein
stuck deß Thurns in 3 theil/ mit den
Linien A B, E F, K L. Ziehe auß N
die Linien N A. N E. Als dann nimb
auff den Quadranten die weite I K,
mit einem Circkel/ mache solcher
gleich T X vnd V Z. Ziehe die Linien
N C, N G, durch X vnd Z, so hastu 3
ablange vierung A B C D, E F G H,
vnd K L M I, darein schreibe ferner
nachjhrer höhe was dir beliebet. So nun der Seher sein Aug in N hat/ vnd
den Thurn ansihet/ wird jhme die obere Schrifft eben in der grösse erscheinen/
wie die mittler oder vnterste. Solten aber mehr als 3 Zeil geschrieben wer-
den/ müsten auch auff den Quadranten mehr Theil genommen werden.
Weiln nun Euclidis sechste Supposition vermag/ daß was auß gleichen
Winckeln gesehen werde/ in einerley grösse erscheine/ vnd die 3 Schrifften
A B C D, E F G H. vnd K L M I auß den dreyen gleichen Winckeln A N L,
E N G,
vnd KNI angesehen werden/ folget dz sie in einer grösse erscheinen/ wie
begeret worden. Weil man aber dergleichen Quadranten vor dem Thurn
in der Lufft nicht beschreiben kan/ muß erstlich der Thurn abgemessen/ vnd
alles nach verjüngtem Maßstab auff dem Papier verzeichnet werden/ wie
auch die distantz von dem Thurn zum Stande deß Sehers: Nach solcher
Verzeichnuß nun kan man alsdann nach dem grossen Maß an dem Thurn
die Schrifften schreiben.

Die

Fuͤnffter Theil der Erquickſtunden.
[Abbildung]
in einerley groͤſſe vorkomme/ eine
nemlich oben/ die ander in der mitte/
vñ die dritte beſſer vnten. Geſetzt der
Seher ſoll ſtehen im Q. daß er das
Aug habe im N. Ziehe eine Lini N I
dem Horizont Q R parallel, vnd
dem centro N, beſchreib den Qua-
dranten I O P, vnd zwiſchen I K L
M
ſchreib was dir beliebt/ theil ein
ſtuck deß Thurns in 3 theil/ mit den
Linien A B, E F, K L. Ziehe auß N
die Linien N A. N E. Als dann nimb
auff den Quadranten die weite I K,
mit einem Circkel/ mache ſolcher
gleich T X vnd V Z. Ziehe die Linien
N C, N G, durch X vnd Z, ſo haſtu 3
ablange vierung A B C D, E F G H,
vnd K L M I, darein ſchreibe ferner
nachjhrer hoͤhe was dir beliebet. So nun der Seher ſein Aug in N hat/ vnd
den Thurn anſihet/ wird jhme die obere Schrifft eben in der groͤſſe erſcheinẽ/
wie die mittler oder vnterſte. Solten aber mehr als 3 Zeil geſchrieben wer-
den/ muͤſten auch auff den Quadranten mehr Theil genommen werden.
Weiln nun Euclidis ſechſte Suppoſition vermag/ daß was auß gleichen
Winckeln geſehen werde/ in einerley groͤſſe erſcheine/ vnd die 3 Schrifften
A B C D, E F G H. vnd K L M I auß den dreyẽ gleichen Winckeln A N L,
E N G,
vnd KNI angeſehen werdẽ/ folget dz ſie in einer groͤſſe erſcheinẽ/ wie
begeret worden. Weil man aber dergleichen Quadranten vor dem Thurn
in der Lufft nicht beſchreiben kan/ muß erſtlich der Thurn abgemeſſen/ vnd
alles nach verjuͤngtem Maßſtab auff dem Papier verzeichnet werden/ wie
auch die diſtantz von dem Thurn zum Stande deß Sehers: Nach ſolcher
Verzeichnuß nun kan man alsdann nach dem groſſen Maß an dem Thurn
die Schrifften ſchreiben.

Die
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[268/0282] Fuͤnffter Theil der Erquickſtunden. [Abbildung] in einerley groͤſſe vorkomme/ eine nemlich oben/ die ander in der mitte/ vñ die dritte beſſer vnten. Geſetzt der Seher ſoll ſtehen im Q. daß er das Aug habe im N. Ziehe eine Lini N I dem Horizont Q R parallel, vnd dem centro N, beſchreib den Qua- dranten I O P, vnd zwiſchen I K L M ſchreib was dir beliebt/ theil ein ſtuck deß Thurns in 3 theil/ mit den Linien A B, E F, K L. Ziehe auß N die Linien N A. N E. Als dann nimb auff den Quadranten die weite I K, mit einem Circkel/ mache ſolcher gleich T X vnd V Z. Ziehe die Linien N C, N G, durch X vnd Z, ſo haſtu 3 ablange vierung A B C D, E F G H, vnd K L M I, darein ſchreibe ferner nachjhrer hoͤhe was dir beliebet. So nun der Seher ſein Aug in N hat/ vnd den Thurn anſihet/ wird jhme die obere Schrifft eben in der groͤſſe erſcheinẽ/ wie die mittler oder vnterſte. Solten aber mehr als 3 Zeil geſchrieben wer- den/ muͤſten auch auff den Quadranten mehr Theil genommen werden. Weiln nun Euclidis ſechſte Suppoſition vermag/ daß was auß gleichen Winckeln geſehen werde/ in einerley groͤſſe erſcheine/ vnd die 3 Schrifften A B C D, E F G H. vnd K L M I auß den dreyẽ gleichen Winckeln A N L, E N G, vnd KNI angeſehen werdẽ/ folget dz ſie in einer groͤſſe erſcheinẽ/ wie begeret worden. Weil man aber dergleichen Quadranten vor dem Thurn in der Lufft nicht beſchreiben kan/ muß erſtlich der Thurn abgemeſſen/ vnd alles nach verjuͤngtem Maßſtab auff dem Papier verzeichnet werden/ wie auch die diſtantz von dem Thurn zum Stande deß Sehers: Nach ſolcher Verzeichnuß nun kan man alsdann nach dem groſſen Maß an dem Thurn die Schrifften ſchreiben. Die

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/282>, abgerufen am 16.06.2024.