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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Zwölffter Theil der Erquickstunden.
nommen/ wie auch öl/ so offt sie nun ein tröpfflein als auß dem Mund gelas-
sen/ vnd durch das Röhrlein geblasen/ so offt ist das öl in die höhe gestigen/
biß auff die Fläche deß Wassers/ daher der Mensch im Sack auch Lufft be-
kommen. Durch diesen letzten Weg zwar kan man im Wasser gehen/ so
vngleicher trieffe/ aber nicht lang/ mit jenem aber nur in Wassern so fast glei-
cher tieffe.

Die XV. Auffgab.
Deß Frantz Kößlers Lufft- vnd Wasser Harnisch
zu zurichten.

Nimb zwo grosse wolgearbeitete Rinds Häute/ leg sie zusammen/ daß
man darauß einen Quadranten a b c schneiden könne/ obs gleich an allen
Orten nicht zutrifft/ kans doch ein Sacker oder Schuster mit stücken
fleissig vnd net ergäntzen vnd erstückeln. Besihe die Figur a b c. Ferner so

[Abbildung]
hoch man den was-
ser Harnisch haben
will/ so weit muß
man jhn dem Circkl
nach abnemen/ wie
bey dem stuck a d g e
zu sehen. Alsdann
schneidet man die
beede Häut nach den
Linien d b, ec, g f,
dge, bfc,
auß/ vnd
wo etwas mangelt/
ersetzt mans mit ei-
ner fleissigen Nät.
Ehe aber solche Häute zusamm genehet werden/ muß das Leder zuvor wol ge-
schmiert seyn/ daß nicht allein kein Wasser/ sondern auch kein Lufft dadurch
dringen könne/ mit folgender Schmier: Nimb 3 pfund Wachs/ 1 pfund
Venedischen Terpetin/ ein vierdung guten Schreiner firneuß/ setze alles in
einem Hafen auff ein sanfftes Kolfewer/ daß es wol zerlassen durcheinander
komme/ damit schmir auff gut Schusterisch die Häut in einer warmen. Stuben

oder

Zwoͤlffter Theil der Erquickſtunden.
nommen/ wie auch oͤl/ ſo offt ſie nun ein troͤpfflein als auß dem Mund gelaſ-
ſen/ vnd durch das Roͤhrlein geblaſen/ ſo offt iſt das oͤl in die hoͤhe geſtigen/
biß auff die Flaͤche deß Waſſers/ daher der Menſch im Sack auch Lufft be-
kommen. Durch dieſen letzten Weg zwar kan man im Waſſer gehen/ ſo
vngleicher trieffe/ aber nicht lang/ mit jenem aber nur in Waſſeꝛn ſo faſt glei-
cher tieffe.

Die XV. Auffgab.
Deß Frantz Koͤßlers Lufft- vnd Waſſer Harniſch
zu zurichten.

Nimb zwo groſſe wolgearbeitete Rinds Haͤute/ leg ſie zuſammen/ daß
man darauß einen Quadranten a b c ſchneiden koͤnne/ obs gleich an allen
Orten nicht zutrifft/ kans doch ein Sacker oder Schuſter mit ſtuͤcken
fleiſſig vnd net ergaͤntzen vnd erſtuͤckeln. Beſihe die Figur a b c. Ferner ſo

[Abbildung]
hoch man den waſ-
ſer Harniſch haben
will/ ſo weit muß
man jhn dem Circkl
nach abnemen/ wie
bey dem ſtuck a d g e
zu ſehen. Alsdann
ſchneidet man die
beede Haͤut nach dẽ
Linien d b, ec, g f,
dge, bfc,
auß/ vnd
wo etwas mangelt/
erſetzt mans mit ei-
ner fleiſſigen Naͤt.
Ehe aber ſolche Haͤute zuſam̃ genehet werden/ muß das Leder zuvor wol ge-
ſchmiert ſeyn/ daß nicht allein kein Waſſer/ ſondern auch kein Lufft dadurch
dringen koͤnne/ mit folgender Schmier: Nimb 3 pfund Wachs/ 1 pfund
Venediſchen Terpetin/ ein vierdung guten Schreiner firneuß/ ſetze alles in
einem Hafen auff ein ſanfftes Kolfewer/ daß es wol zerlaſſen durcheinander
kom̃e/ damit ſchmir auff gut Schuſteriſch die Haͤut in einer warmẽ. Stuben

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[464/0478] Zwoͤlffter Theil der Erquickſtunden. nommen/ wie auch oͤl/ ſo offt ſie nun ein troͤpfflein als auß dem Mund gelaſ- ſen/ vnd durch das Roͤhrlein geblaſen/ ſo offt iſt das oͤl in die hoͤhe geſtigen/ biß auff die Flaͤche deß Waſſers/ daher der Menſch im Sack auch Lufft be- kommen. Durch dieſen letzten Weg zwar kan man im Waſſer gehen/ ſo vngleicher trieffe/ aber nicht lang/ mit jenem aber nur in Waſſeꝛn ſo faſt glei- cher tieffe. Die XV. Auffgab. Deß Frantz Koͤßlers Lufft- vnd Waſſer Harniſch zu zurichten. Nimb zwo groſſe wolgearbeitete Rinds Haͤute/ leg ſie zuſammen/ daß man darauß einen Quadranten a b c ſchneiden koͤnne/ obs gleich an allen Orten nicht zutrifft/ kans doch ein Sacker oder Schuſter mit ſtuͤcken fleiſſig vnd net ergaͤntzen vnd erſtuͤckeln. Beſihe die Figur a b c. Ferner ſo [Abbildung] hoch man den waſ- ſer Harniſch haben will/ ſo weit muß man jhn dem Circkl nach abnemen/ wie bey dem ſtuck a d g e zu ſehen. Alsdann ſchneidet man die beede Haͤut nach dẽ Linien d b, ec, g f, dge, bfc, auß/ vnd wo etwas mangelt/ erſetzt mans mit ei- ner fleiſſigen Naͤt. Ehe aber ſolche Haͤute zuſam̃ genehet werden/ muß das Leder zuvor wol ge- ſchmiert ſeyn/ daß nicht allein kein Waſſer/ ſondern auch kein Lufft dadurch dringen koͤnne/ mit folgender Schmier: Nimb 3 pfund Wachs/ 1 pfund Venediſchen Terpetin/ ein vierdung guten Schreiner firneuß/ ſetze alles in einem Hafen auff ein ſanfftes Kolfewer/ daß es wol zerlaſſen durcheinander kom̃e/ damit ſchmir auff gut Schuſteriſch die Haͤut in einer warmẽ. Stuben oder

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/478>, abgerufen am 22.11.2024.