Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Dedication Schrifft. meldung thun solten/ gedachten sie dafür Serapidis: Wiesich nemlich vmb desselben Trident oder Eisern Scepter/ so dem Buchstaben T zu vergleichen seyn soll/ eine Schlange ge- wickelt hätte. Daß Ulysses Scyllam überschiffet/ bedeutete: Er were Vnd seynd letzlichen Triptolomi Schlange: Medeae Haben also die vor alters gewesene Poeten jhre Historien Sollen demnach alle vnd jede Scribenten vnd Lehrer sich nen
Dedication Schrifft. meldung thun ſolten/ gedachten ſie dafuͤr Serapidis: Wieſich nemlich vmb deſſelben Trident oder Eiſern Scepter/ ſo dem Buchſtaben T zu vergleichen ſeyn ſoll/ eine Schlange ge- wickelt haͤtte. Daß Ulysses Scyllam uͤberſchiffet/ bedeutete: Er were Vnd ſeynd letzlichen Triptolomi Schlange: Medeæ Haben alſo die vor alters geweſene Poeten jhre Hiſtorien Sollen demnach alle vnd jede Scribenten vnd Lehrer ſich nen
<TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <p><pb facs="#f0008"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Dedication Schrifft.</hi></fw><lb/> meldung thun ſolten/ gedachten ſie dafuͤr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Serapidis:</hi></hi></hi> Wie<lb/> ſich nemlich vmb deſſelben <hi rendition="#aq">Trident</hi> oder Eiſern Scepter/ ſo<lb/> dem Buchſtaben <hi rendition="#aq">T</hi> zu vergleichen ſeyn ſoll/ eine Schlange ge-<lb/> wickelt haͤtte.</p><lb/> <p>Daß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Ulysses</hi></hi> Scyllam</hi> uͤberſchiffet/ bedeutete: Er were<lb/> ſelbiges Orts den See: vnd Meer Raubern entrunnen.</p><lb/> <p>Vnd ſeynd letzlichen <hi rendition="#aq">Triptolomi</hi> Schlange: <hi rendition="#aq">Medeæ</hi><lb/> Drachen: <hi rendition="#aq">Ganymedis</hi> Adler: <hi rendition="#aq">Phryxi</hi> Wieder: <hi rendition="#aq">Bellero-<lb/> phontis</hi> Pferdt: <hi rendition="#aq">Junonis</hi> Pfawen: <hi rendition="#aq">Cybeles</hi> Loͤwen: Vnd<lb/><hi rendition="#aq">Dædali</hi> Fluͤgel/ von welchen allen beym <hi rendition="#aq">Virgilio, Ovidio</hi><lb/> vnd andern alten <hi rendition="#aq">Poëtis: item in Syntagmat. Hiſtoriar.<lb/> Mund. Joh. Micrælii, in de Conſenf. & Diſſenſ. Gale-<lb/> nic. & Chymicor. Dan. Sennerti, Fac. Poëtic. Eilh. Lu-<lb/> bini, Seth. Calviſ. Chronologiâ:</hi> inſonderheit aber <hi rendition="#aq">in My-<lb/> tholog. Natalis Comitis</hi> hin vnd wider ein mehrers zu fin-<lb/> den/ fuͤr nichts anders/ als fuͤr Schiffe zu halten.</p><lb/> <p>Haben alſo die vor alters geweſene Poeten jhre Hiſtorien<lb/> mit allerley wunderlichen Fabuln vnd newen Woͤrtern ſo gar<lb/> uͤbel zugerichtet vnd verderbet/ daß es jhnen die Nachkoͤmlinge<lb/> muͤſſen ſawer laſſen werden/ biß ſie endlich die Gedichte von<lb/> den Geſchichten <hi rendition="#aq">ſequeſtrirt,</hi> vnd die Waarheit widerumb an<lb/> das helle Tages Liecht gebracht haben.</p><lb/> <p>Sollen demnach alle vnd jede Scribenten vnd Lehrer ſich<lb/> vornemblich dahin bearbeiten/ wie/ Jene zwar den rechten<lb/> Verlauff vnd Vmbſtaͤnde der Hiſtorien/ ſo von jhnen zu be-<lb/> ſchreiben/ hell vnd klar/ den Nachkoͤmlingen zum beſten/ moͤch-<lb/> ten vorgeben: Dieſe aber jhren anbefohlenen vnd vntergebe-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nen</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0008]
Dedication Schrifft.
meldung thun ſolten/ gedachten ſie dafuͤr Serapidis: Wie
ſich nemlich vmb deſſelben Trident oder Eiſern Scepter/ ſo
dem Buchſtaben T zu vergleichen ſeyn ſoll/ eine Schlange ge-
wickelt haͤtte.
Daß Ulysses Scyllam uͤberſchiffet/ bedeutete: Er were
ſelbiges Orts den See: vnd Meer Raubern entrunnen.
Vnd ſeynd letzlichen Triptolomi Schlange: Medeæ
Drachen: Ganymedis Adler: Phryxi Wieder: Bellero-
phontis Pferdt: Junonis Pfawen: Cybeles Loͤwen: Vnd
Dædali Fluͤgel/ von welchen allen beym Virgilio, Ovidio
vnd andern alten Poëtis: item in Syntagmat. Hiſtoriar.
Mund. Joh. Micrælii, in de Conſenf. & Diſſenſ. Gale-
nic. & Chymicor. Dan. Sennerti, Fac. Poëtic. Eilh. Lu-
bini, Seth. Calviſ. Chronologiâ: inſonderheit aber in My-
tholog. Natalis Comitis hin vnd wider ein mehrers zu fin-
den/ fuͤr nichts anders/ als fuͤr Schiffe zu halten.
Haben alſo die vor alters geweſene Poeten jhre Hiſtorien
mit allerley wunderlichen Fabuln vnd newen Woͤrtern ſo gar
uͤbel zugerichtet vnd verderbet/ daß es jhnen die Nachkoͤmlinge
muͤſſen ſawer laſſen werden/ biß ſie endlich die Gedichte von
den Geſchichten ſequeſtrirt, vnd die Waarheit widerumb an
das helle Tages Liecht gebracht haben.
Sollen demnach alle vnd jede Scribenten vnd Lehrer ſich
vornemblich dahin bearbeiten/ wie/ Jene zwar den rechten
Verlauff vnd Vmbſtaͤnde der Hiſtorien/ ſo von jhnen zu be-
ſchreiben/ hell vnd klar/ den Nachkoͤmlingen zum beſten/ moͤch-
ten vorgeben: Dieſe aber jhren anbefohlenen vnd vntergebe-
nen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |