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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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und heissen Thränen zugeredet) solte auff einem sonderlich
dazu bereiteten Täflein einen Strich mit Kreiden machen/
und dieses pflag sie ihm des Abends/ alß eine Rechnung/ für-
zulegen/ darüber er denn manchmahl sich entsatzte/ alß nicht
meinend/ daß er so vielfältig gefluchet/ seine Sünde GOtt
hertzlich abbate/ und umb Gnade zur Besserung anhielte/
brachte es endlich auch mit dessen gnädigen Hülffe dahin/
daß seine Zahl kleiner ward/ von Tagen zu Tagen/ und zu-
letzt sein Weib nichts mehr anzuschreiben hatte.

(a.) Engelgray. Panth. Part. I. p. 156.
(b.) M. Christoph. Rothbardt. im Fluch und Gotts-
läster. Spiegel zu Rinteln gedruckt. 1632. p. 127.
§. 61.

Nun wem zu rathen steht/ dem steht zu helffen/
wer aber in solcher Sünden dennoch will fortfahren/ und
meinen/ sie sey in der Welt nicht sonderlich geachtet/ so werd
es auch für GOtt nicht groß zu bedeuten haben/ der wisse/
daß Jch und andere getreue gottselige Prediger/ die wir
ihn treulich gewarnet/ und den Greuel dieser Sünden satt-
sam fürgestellet haben/ rein von seinem Blut/ und an seinem
Verdamnis unschuldig sind/ daß ihn der Fluch/ den er belie-
bet hat/ treffen/ und es endlich heissen wird: Gehe hin du
verfluchter Flucher in das ewige Feur/ der Teuffel
ist auff deiner Zungen und in deinem Hertzen gewe-
sen allezeit/ so sey er nun bey dir/ und du bey ihm in
Ewigkeit.
GOTT regire uns alle mit seinen heiligen
und guten Geist/ bewahre die frommen Hertzen für solcher
schrecklichen Sünde/ Erleuchte und bekehre die andern/
Jhm dem Dreyeinigen Ewigen GOtt/ Vater/ Sohn
und Heiligen Geist sey Lob/ Preiß und Danck
gesagt in Ewigkeit/ Amen.

ENDE.

und heiſſen Thraͤnen zugeredet) ſolte auff einem ſonderlich
dazu bereiteten Taͤflein einen Strich mit Kreiden machen/
und dieſes pflag ſie ihm des Abends/ alß eine Rechnung/ fuͤr-
zulegen/ daruͤber er denn manchmahl ſich entſatzte/ alß nicht
meinend/ daß er ſo vielfaͤltig gefluchet/ ſeine Suͤnde GOtt
hertzlich abbate/ und umb Gnade zur Beſſerung anhielte/
brachte es endlich auch mit deſſen gnaͤdigen Huͤlffe dahin/
daß ſeine Zahl kleiner ward/ von Tagen zu Tagen/ und zu-
letzt ſein Weib nichts mehr anzuſchreiben hatte.

(a.) Engelgray. Panth. Part. I. p. 156.
(b.) M. Chriſtoph. Rothbardt. im Fluch und Gotts-
laͤſter. Spiegel zu Rinteln gedruckt. 1632. p. 127.
§. 61.

Nun wem zu rathen ſteht/ dem ſteht zu helffen/
wer aber in ſolcher Suͤnden dennoch will fortfahren/ und
meinen/ ſie ſey in der Welt nicht ſonderlich geachtet/ ſo werd
es auch fuͤr GOtt nicht groß zu bedeuten haben/ der wiſſe/
daß Jch und andere getreue gottſelige Prediger/ die wir
ihn treulich gewarnet/ und den Greuel dieſer Suͤnden ſatt-
ſam fuͤrgeſtellet haben/ rein von ſeinem Blut/ und an ſeinem
Verdamnis unſchuldig ſind/ daß ihn der Fluch/ den er belie-
bet hat/ treffen/ und es endlich heiſſen wird: Gehe hin du
verfluchter Flucher in das ewige Feur/ der Teuffel
iſt auff deiner Zungen und in deinem Hertzen gewe-
ſen allezeit/ ſo ſey er nun bey dir/ und du bey ihm in
Ewigkeit.
GOTT regire uns alle mit ſeinen heiligen
und guten Geiſt/ bewahre die frommen Hertzen fuͤr ſolcher
ſchrecklichen Suͤnde/ Erleuchte und bekehre die andern/
Jhm dem Dreyeinigen Ewigen GOtt/ Vater/ Sohn
und Heiligen Geiſt ſey Lob/ Preiß und Danck
geſagt in Ewigkeit/ Amen.

ENDE.

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[0118] und heiſſen Thraͤnen zugeredet) ſolte auff einem ſonderlich dazu bereiteten Taͤflein einen Strich mit Kreiden machen/ und dieſes pflag ſie ihm des Abends/ alß eine Rechnung/ fuͤr- zulegen/ daruͤber er denn manchmahl ſich entſatzte/ alß nicht meinend/ daß er ſo vielfaͤltig gefluchet/ ſeine Suͤnde GOtt hertzlich abbate/ und umb Gnade zur Beſſerung anhielte/ brachte es endlich auch mit deſſen gnaͤdigen Huͤlffe dahin/ daß ſeine Zahl kleiner ward/ von Tagen zu Tagen/ und zu- letzt ſein Weib nichts mehr anzuſchreiben hatte. ⁽a.⁾ Engelgray. Panth. Part. I. p. 156. ⁽b.⁾ M. Chriſtoph. Rothbardt. im Fluch und Gotts- laͤſter. Spiegel zu Rinteln gedruckt. 1632. p. 127. §. 61.Nun wem zu rathen ſteht/ dem ſteht zu helffen/ wer aber in ſolcher Suͤnden dennoch will fortfahren/ und meinen/ ſie ſey in der Welt nicht ſonderlich geachtet/ ſo werd es auch fuͤr GOtt nicht groß zu bedeuten haben/ der wiſſe/ daß Jch und andere getreue gottſelige Prediger/ die wir ihn treulich gewarnet/ und den Greuel dieſer Suͤnden ſatt- ſam fuͤrgeſtellet haben/ rein von ſeinem Blut/ und an ſeinem Verdamnis unſchuldig ſind/ daß ihn der Fluch/ den er belie- bet hat/ treffen/ und es endlich heiſſen wird: Gehe hin du verfluchter Flucher in das ewige Feur/ der Teuffel iſt auff deiner Zungen und in deinem Hertzen gewe- ſen allezeit/ ſo ſey er nun bey dir/ und du bey ihm in Ewigkeit. GOTT regire uns alle mit ſeinen heiligen und guten Geiſt/ bewahre die frommen Hertzen fuͤr ſolcher ſchrecklichen Suͤnde/ Erleuchte und bekehre die andern/ Jhm dem Dreyeinigen Ewigen GOtt/ Vater/ Sohn und Heiligen Geiſt ſey Lob/ Preiß und Danck geſagt in Ewigkeit/ Amen. ENDE.

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/118>, abgerufen am 26.11.2024.