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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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giment ist denn der Herr? Darüber jener lächlend worden
und gesaget: Herr hie/ Herr da/ und ferner angehalten daß
er sich ihm zu dienen verbindlich machen solte/ und zwar auff
16. Jahr/ denn er nicht gewohnt were/ seine Leute auff eine
wenige Zeit anzunehmen:

§. 7.

Ob nun wol er/ das verleitete Schaff/ wol merckte/
mit wem er in einen Handel gerathen war/ so war er doch so
alber und verblendet/ daß er ihm nicht allein weiter Gehör
gab/ sondern auch/ alß der Satan anhielte/ daß er ihm eine
Handschrifft mit seinem Blute geschrieben/ geben solte/ sol-
ches zwar beständlich abschlug/ doch/ alß er den Handschlag
von ihm foderte/ sich endlich bereden ließ/ ihm die Hand dar-
auff zu reichen/ daß er ihm 16. Jahr dienen wolte/ hie ward
er nun gewahr/ daß sein neuer Herr grosse lange Nägel/ fast
in der Länge eines Gliedes vom Finger/ an seinen Händen
hatte/ (welche er auch hernach allstets/ so offt er ihm in Men-
schen gestalt erschienen/ an ihm wahr genommen) die er auch
bald in der That empfunden/ denn in dem er ihm die Hand
darreichete/ druckte er ihm den einen Nagel in deß fodersten
Fingers mittelstes Glied/ und machte ihm eine ziemliche
Wunde/ (deren Narbe biß auff diese Zeit an ihm zusehen/)

§. 8.

Alß nun das Blut ungewöhnlich häuffig herauß
floß/ sagte er zu ihm; Siehe da haßtu nun Blut/ und in der
Gesindstuben (wo man sonst keinen Schreibzeug und Pa-
vier zu haben pflegte) wirstu eine Feder und Papier auff
dem Tische finden/ und kanst also die Handschrifft verferti-
gen/ Er gehet hierauff ins Hauß/ das Gesind verwundert
sich/ wie er so sehr blutet/ die eine Magd reichet ihm Essig und
Saltz/ nebst einigen leinen Tüchlein die Wunde zu verbin-
den/ doch hat sich das Blut in vielen Stunden nicht gäntzlich
wollen stillen lassen:

§. 9. Das

giment iſt denn der Herr? Daruͤber jener laͤchlend worden
und geſaget: Herr hie/ Herr da/ und ferner angehalten daß
er ſich ihm zu dienen verbindlich machen ſolte/ und zwar auff
16. Jahr/ denn er nicht gewohnt were/ ſeine Leute auff eine
wenige Zeit anzunehmen:

§. 7.

Ob nun wol er/ das verleitete Schaff/ wol merckte/
mit wem er in einen Handel gerathen war/ ſo war er doch ſo
alber und verblendet/ daß er ihm nicht allein weiter Gehoͤr
gab/ ſondern auch/ alß der Satan anhielte/ daß er ihm eine
Handſchrifft mit ſeinem Blute geſchrieben/ geben ſolte/ ſol-
ches zwar beſtaͤndlich abſchlug/ doch/ alß er den Handſchlag
von ihm foderte/ ſich endlich bereden ließ/ ihm die Hand dar-
auff zu reichen/ daß er ihm 16. Jahr dienen wolte/ hie ward
er nun gewahr/ daß ſein neuer Herr groſſe lange Naͤgel/ faſt
in der Laͤnge eines Gliedes vom Finger/ an ſeinen Haͤnden
hatte/ (welche er auch hernach allſtets/ ſo offt er ihm in Men-
ſchen geſtalt erſchienen/ an ihm wahr genommen) die er auch
bald in der That empfunden/ denn in dem er ihm die Hand
darreichete/ druckte er ihm den einen Nagel in deß foderſten
Fingers mittelſtes Glied/ und machte ihm eine ziemliche
Wunde/ (deren Narbe biß auff dieſe Zeit an ihm zuſehen/)

§. 8.

Alß nun das Blut ungewoͤhnlich haͤuffig herauß
floß/ ſagte er zu ihm; Siehe da haßtu nun Blut/ und in der
Geſindſtuben (wo man ſonſt keinen Schreibzeug und Pa-
vier zu haben pflegte) wirſtu eine Feder und Papier auff
dem Tiſche finden/ und kanſt alſo die Handſchrifft verferti-
gen/ Er gehet hierauff ins Hauß/ das Geſind verwundert
ſich/ wie er ſo ſehr blutet/ die eine Magd reichet ihm Eſſig und
Saltz/ nebſt einigen leinen Tuͤchlein die Wunde zu verbin-
den/ doch hat ſich das Blut in vielen Stunden nicht gaͤntzlich
wollen ſtillen laſſen:

§. 9. Das
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[0124] giment iſt denn der Herr? Daruͤber jener laͤchlend worden und geſaget: Herr hie/ Herr da/ und ferner angehalten daß er ſich ihm zu dienen verbindlich machen ſolte/ und zwar auff 16. Jahr/ denn er nicht gewohnt were/ ſeine Leute auff eine wenige Zeit anzunehmen: §. 7.Ob nun wol er/ das verleitete Schaff/ wol merckte/ mit wem er in einen Handel gerathen war/ ſo war er doch ſo alber und verblendet/ daß er ihm nicht allein weiter Gehoͤr gab/ ſondern auch/ alß der Satan anhielte/ daß er ihm eine Handſchrifft mit ſeinem Blute geſchrieben/ geben ſolte/ ſol- ches zwar beſtaͤndlich abſchlug/ doch/ alß er den Handſchlag von ihm foderte/ ſich endlich bereden ließ/ ihm die Hand dar- auff zu reichen/ daß er ihm 16. Jahr dienen wolte/ hie ward er nun gewahr/ daß ſein neuer Herr groſſe lange Naͤgel/ faſt in der Laͤnge eines Gliedes vom Finger/ an ſeinen Haͤnden hatte/ (welche er auch hernach allſtets/ ſo offt er ihm in Men- ſchen geſtalt erſchienen/ an ihm wahr genommen) die er auch bald in der That empfunden/ denn in dem er ihm die Hand darreichete/ druckte er ihm den einen Nagel in deß foderſten Fingers mittelſtes Glied/ und machte ihm eine ziemliche Wunde/ (deren Narbe biß auff dieſe Zeit an ihm zuſehen/) §. 8.Alß nun das Blut ungewoͤhnlich haͤuffig herauß floß/ ſagte er zu ihm; Siehe da haßtu nun Blut/ und in der Geſindſtuben (wo man ſonſt keinen Schreibzeug und Pa- vier zu haben pflegte) wirſtu eine Feder und Papier auff dem Tiſche finden/ und kanſt alſo die Handſchrifft verferti- gen/ Er gehet hierauff ins Hauß/ das Geſind verwundert ſich/ wie er ſo ſehr blutet/ die eine Magd reichet ihm Eſſig und Saltz/ nebſt einigen leinen Tuͤchlein die Wunde zu verbin- den/ doch hat ſich das Blut in vielen Stunden nicht gaͤntzlich wollen ſtillen laſſen: §. 9. Das

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/124>, abgerufen am 26.11.2024.