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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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Danhauern sehl. Scheid-und Absags-Brieff/ welchen
er an einen Cöllnischen Priester abgegeben/ und Anno
1667. zu Straßburg gedruckt worden/ ziemlich bekant/
Es ist aber endlich dieses Jungfräulein/ nach stetigen an-
dächtigen Gebet in der Kirchen und daheim/ durch GOttes
Gnad/ von ihrer Plag wider erlöset worden/ wie Herr
Waldschmidt ein Prediger zu Franckfurt/ in seiner Pytho-
niss. Endorea. conc. XI. p.
246. berichtet.

Es ist demnach eine gottlose Lästerung und Boßheit
der Papisten/ daß sie vorgeben/ man könne in der Lutheri-
schen Kirchen keine Teuffel außtreiben/ der Satan frage
nach denen Evangelischen Predigern nichts. etc. Zwar sol-
che Teuffelsbanner/ alß die Papistischen Exorcisten sind/
begehren die Diener des Worts in denen Lutherischen Kir-
chen nicht zu seyn/ Sie wissen auch kein ander Mittel/ dem
Satan zu wider stehen/ ihn zu vertreiben und zu überwin-
den/ alß GOttes Wort/ und das liebe Gebet/ daß sie aber
hiemit nichts außrichten solten/ ist ein Vorgeben/ das wi-
der die offenbare Warheit und wider die mannigfaltige
Erfahrung läufft/ doch werden rechtschaffene gottselige
Prediger ihnen hiebey nichts besonders zuschreiben: Wenn
die gantze Gemeine in solchen Nöthen eiffrigst zusammen
sätzet/ so kan man nicht wissen/ wer den freudigsten Glau-
ben/ und den meisten heiligen Eiffer hat/ und wessen Gebet
der allwissende GOtt am meisten ansihet. Doch geschi-
het alles auß Gnaden umb der Vorbitte JEsu Christi
willen. Es hat niemand Uhrsach ihm etwas zuzuschrei-
ben/ es ist alles von und für unsern GOtt/ dem gebühret al-
ler Ruhm und Preiß in Zeit und in Ewigkeit.

Es muß auch die liebe Einfalt nicht meinen/ alß mü-
sten die Diener des Worts/ nothwendig Teuffel außtreiben

können/

Danhauern ſehl. Scheid-und Abſags-Brieff/ welchen
er an einen Coͤllniſchen Prieſter abgegeben/ und Anno
1667. zu Straßburg gedruckt worden/ ziemlich bekant/
Es iſt aber endlich dieſes Jungfraͤulein/ nach ſtetigen an-
daͤchtigen Gebet in der Kirchen und daheim/ durch GOttes
Gnad/ von ihrer Plag wider erloͤſet worden/ wie Herr
Waldſchmidt ein Prediger zu Franckfurt/ in ſeiner Pytho-
niſſ. Endorea. conc. XI. p.
246. berichtet.

Es iſt demnach eine gottloſe Laͤſterung und Boßheit
der Papiſten/ daß ſie vorgeben/ man koͤnne in der Lutheri-
ſchen Kirchen keine Teuffel außtreiben/ der Satan frage
nach denen Evangeliſchen Predigern nichts. ꝛc. Zwar ſol-
che Teuffelsbanner/ alß die Papiſtiſchen Exorciſten ſind/
begehren die Diener des Worts in denen Lutheriſchen Kir-
chen nicht zu ſeyn/ Sie wiſſen auch kein ander Mittel/ dem
Satan zu wider ſtehen/ ihn zu vertreiben und zu uͤberwin-
den/ alß GOttes Wort/ und das liebe Gebet/ daß ſie aber
hiemit nichts außrichten ſolten/ iſt ein Vorgeben/ das wi-
der die offenbare Warheit und wider die mannigfaltige
Erfahrung laͤufft/ doch werden rechtſchaffene gottſelige
Prediger ihnen hiebey nichts beſonders zuſchreiben: Weñ
die gantze Gemeine in ſolchen Noͤthen eiffrigſt zuſammen
ſaͤtzet/ ſo kan man nicht wiſſen/ wer den freudigſten Glau-
ben/ und den meiſten heiligen Eiffer hat/ und weſſen Gebet
der allwiſſende GOtt am meiſten anſihet. Doch geſchi-
het alles auß Gnaden umb der Vorbitte JEſu Chriſti
willen. Es hat niemand Uhrſach ihm etwas zuzuſchrei-
ben/ es iſt alles von und fuͤr unſern GOtt/ dem gebuͤhret al-
ler Ruhm und Preiß in Zeit und in Ewigkeit.

Es muß auch die liebe Einfalt nicht meinen/ alß muͤ-
ſten die Diener des Worts/ nothwendig Teuffel außtreiben

koͤnnen/
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[0214] Danhauern ſehl. Scheid-und Abſags-Brieff/ welchen er an einen Coͤllniſchen Prieſter abgegeben/ und Anno 1667. zu Straßburg gedruckt worden/ ziemlich bekant/ Es iſt aber endlich dieſes Jungfraͤulein/ nach ſtetigen an- daͤchtigen Gebet in der Kirchen und daheim/ durch GOttes Gnad/ von ihrer Plag wider erloͤſet worden/ wie Herr Waldſchmidt ein Prediger zu Franckfurt/ in ſeiner Pytho- niſſ. Endorea. conc. XI. p. 246. berichtet. Es iſt demnach eine gottloſe Laͤſterung und Boßheit der Papiſten/ daß ſie vorgeben/ man koͤnne in der Lutheri- ſchen Kirchen keine Teuffel außtreiben/ der Satan frage nach denen Evangeliſchen Predigern nichts. ꝛc. Zwar ſol- che Teuffelsbanner/ alß die Papiſtiſchen Exorciſten ſind/ begehren die Diener des Worts in denen Lutheriſchen Kir- chen nicht zu ſeyn/ Sie wiſſen auch kein ander Mittel/ dem Satan zu wider ſtehen/ ihn zu vertreiben und zu uͤberwin- den/ alß GOttes Wort/ und das liebe Gebet/ daß ſie aber hiemit nichts außrichten ſolten/ iſt ein Vorgeben/ das wi- der die offenbare Warheit und wider die mannigfaltige Erfahrung laͤufft/ doch werden rechtſchaffene gottſelige Prediger ihnen hiebey nichts beſonders zuſchreiben: Weñ die gantze Gemeine in ſolchen Noͤthen eiffrigſt zuſammen ſaͤtzet/ ſo kan man nicht wiſſen/ wer den freudigſten Glau- ben/ und den meiſten heiligen Eiffer hat/ und weſſen Gebet der allwiſſende GOtt am meiſten anſihet. Doch geſchi- het alles auß Gnaden umb der Vorbitte JEſu Chriſti willen. Es hat niemand Uhrſach ihm etwas zuzuſchrei- ben/ es iſt alles von und fuͤr unſern GOtt/ dem gebuͤhret al- ler Ruhm und Preiß in Zeit und in Ewigkeit. Es muß auch die liebe Einfalt nicht meinen/ alß muͤ- ſten die Diener des Worts/ nothwendig Teuffel außtreiben koͤnnen/

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/214>, abgerufen am 24.11.2024.