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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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be in den Kindern des Unglaubens. (Eph. II. 2.) Daß
die Sünden seine Stricke sind/ darinn er die Menschen ge-
fangen hält/ zu seinem Willen. (2. Timoth. II. 26.) Dar-
umb wer dem Teuffel seine Macht schwächen und beneh-
men will/ der hüte sich für Sunden/ oder lasse davon abe/
und bekehre sich von gantzem Hertzen zu GOtt. Die Sün-
de scheidet den Menschen und GOtt von einander. (Esa.
LIX.
2.) Und wer nun von GOtt sich getrennet hat/ der
kan nicht anders alß in die Gewalt des Satans fallen:
Wer sich aber durch ware Busse/ zu GOtt wider kehret/
an dem kan der Satan seine grausame Macht nicht mehr
außüben: Kurtz/ die Sünde/ welche die Schrifft die Fin-
sternis nennet/ ist des Satans Reich/ wer nun auß dem
Gehorsam GOttes übertritt/ und von dem HErrn JEsu
abtrünnig wird/ der kan nicht anders als in die Gewalt
des grausamen Menschen-Feindes fallen.

§. 12.

Damit wir nun lernen/ die Sünde fliehen/ so
wollen wir diesen Menschen III. betrachten alß ein Bild/
das unß den Greuel und die Gefährligkeit der Sün-
den fürstellet:
Und zwar lehret es uns (a.) daß die Sün-
de ein liebliches Gesicht/ und dabey einen Drachenschwantz
habe/ daß der Eingang lieblich/ süsse/ und angenehm/ der
Außgang aber bitter/ schrecklich/ und grausam sey: der Zu-
cker/ wie die Naturkündiger berichten/ und die Erfahrung
bezeuget/ wie süsse er ist/ wenn er in Mänge genossen wird/
wird in einen zähen Schleim und bittere Galle verwan-
delt/ so gehts mit denen beliebten und süssen Sünden der
Menschen/ sie werden endlich lauter Gifft und Galle; Wie
Petrus zu dem Zauberer Simon spricht: (Apost. Gesch.
VIII. 23.) Jch sehe/ daß du bist voll bittrer Galle/
und verknüpft mit Ungerechtigkeit;
Die Meinung

ist/

be in den Kindern des Unglaubens. (Eph. II. 2.) Daß
die Suͤnden ſeine Stricke ſind/ darinn er die Menſchen ge-
fangen haͤlt/ zu ſeinem Willen. (2. Timoth. II. 26.) Dar-
umb wer dem Teuffel ſeine Macht ſchwaͤchen und beneh-
men will/ der huͤte ſich fuͤr Sunden/ oder laſſe davon abe/
und bekehre ſich von gantzem Hertzen zu GOtt. Die Suͤn-
de ſcheidet den Menſchen und GOtt von einander. (Eſa.
LIX.
2.) Und wer nun von GOtt ſich getrennet hat/ der
kan nicht anders alß in die Gewalt des Satans fallen:
Wer ſich aber durch ware Buſſe/ zu GOtt wider kehret/
an dem kan der Satan ſeine grauſame Macht nicht mehr
außuͤben: Kurtz/ die Suͤnde/ welche die Schrifft die Fin-
ſternis nennet/ iſt des Satans Reich/ wer nun auß dem
Gehorſam GOttes uͤbertritt/ und von dem HErrn JEſu
abtruͤnnig wird/ der kan nicht anders als in die Gewalt
des grauſamen Menſchen-Feindes fallen.

§. 12.

Damit wir nun lernen/ die Suͤnde fliehen/ ſo
wollen wir dieſen Menſchen III. betrachten alß ein Bild/
das unß den Greuel und die Gefaͤhrligkeit der Suͤn-
den fuͤrſtellet:
Und zwar lehret es uns (a.) daß die Suͤn-
de ein liebliches Geſicht/ und dabey einen Drachenſchwantz
habe/ daß der Eingang lieblich/ ſuͤſſe/ und angenehm/ der
Außgang aber bitter/ ſchrecklich/ und grauſam ſey: der Zu-
cker/ wie die Naturkuͤndiger berichten/ und die Erfahrung
bezeuget/ wie ſuͤſſe er iſt/ wenn er in Maͤnge genoſſen wird/
wird in einen zaͤhen Schleim und bittere Galle verwan-
delt/ ſo gehts mit denen beliebten und ſuͤſſen Suͤnden der
Menſchen/ ſie werden endlich lauter Gifft und Galle; Wie
Petrus zu dem Zauberer Simon ſpricht: (Apoſt. Geſch.
VIII. 23.) Jch ſehe/ daß du biſt voll bittrer Galle/
und verknuͤpft mit Ungerechtigkeit;
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[0088] be in den Kindern des Unglaubens. (Eph. II. 2.) Daß die Suͤnden ſeine Stricke ſind/ darinn er die Menſchen ge- fangen haͤlt/ zu ſeinem Willen. (2. Timoth. II. 26.) Dar- umb wer dem Teuffel ſeine Macht ſchwaͤchen und beneh- men will/ der huͤte ſich fuͤr Sunden/ oder laſſe davon abe/ und bekehre ſich von gantzem Hertzen zu GOtt. Die Suͤn- de ſcheidet den Menſchen und GOtt von einander. (Eſa. LIX. 2.) Und wer nun von GOtt ſich getrennet hat/ der kan nicht anders alß in die Gewalt des Satans fallen: Wer ſich aber durch ware Buſſe/ zu GOtt wider kehret/ an dem kan der Satan ſeine grauſame Macht nicht mehr außuͤben: Kurtz/ die Suͤnde/ welche die Schrifft die Fin- ſternis nennet/ iſt des Satans Reich/ wer nun auß dem Gehorſam GOttes uͤbertritt/ und von dem HErrn JEſu abtruͤnnig wird/ der kan nicht anders als in die Gewalt des grauſamen Menſchen-Feindes fallen. §. 12.Damit wir nun lernen/ die Suͤnde fliehen/ ſo wollen wir dieſen Menſchen III. betrachten alß ein Bild/ das unß den Greuel und die Gefaͤhrligkeit der Suͤn- den fuͤrſtellet: Und zwar lehret es uns (a.) daß die Suͤn- de ein liebliches Geſicht/ und dabey einen Drachenſchwantz habe/ daß der Eingang lieblich/ ſuͤſſe/ und angenehm/ der Außgang aber bitter/ ſchrecklich/ und grauſam ſey: der Zu- cker/ wie die Naturkuͤndiger berichten/ und die Erfahrung bezeuget/ wie ſuͤſſe er iſt/ wenn er in Maͤnge genoſſen wird/ wird in einen zaͤhen Schleim und bittere Galle verwan- delt/ ſo gehts mit denen beliebten und ſuͤſſen Suͤnden der Menſchen/ ſie werden endlich lauter Gifft und Galle; Wie Petrus zu dem Zauberer Simon ſpricht: (Apoſt. Geſch. VIII. 23.) Jch ſehe/ daß du biſt voll bittrer Galle/ und verknuͤpft mit Ungerechtigkeit; Die Meinung iſt/

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/88>, abgerufen am 24.11.2024.