Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.Teutschen Fürsten-Stats viel geringer were; Denn auß Jenem vberladen sich die Herren mit vielenvergeblichen Vnkosten/ vnd im andern Fall haben Sie auch nicht wenig unge- legenheit. 4. Jst es müglich/ so nehmen Sie eine solche Gemahlin/ die 5. Wenn sonst vorhergesetzte Stücke/ vnd dann die gemeine Vmbstän- 6. Dabey pflegen sie auch in der Versorgung oder gegen Ver- 7. Jn währenden Ehestande werden solche Fürstl. Gemahlinnen Ergetz-
Teutſchen Fuͤrſten-Stats viel geringer were; Denn auß Jenem vberladen ſich die Herren mit vielenvergeblichen Vnkoſten/ vnd im andern Fall haben Sie auch nicht wenig unge- legenheit. 4. Jſt es muͤglich/ ſo nehmen Sie eine ſolche Gemahlin/ die 5. Wenn ſonſt vorhergeſetzte Stuͤcke/ vnd dann die gemeine Vmbſtaͤn- 6. Dabey pflegen ſie auch in der Verſorgung oder gegen Ver- 7. Jn waͤhrenden Eheſtande werden ſolche Fuͤrſtl. Gemahlinnen Ergetz-
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Teutſchen Fuͤrſten-Stats
viel geringer were; Denn auß Jenem vberladen ſich die Herren mit vielen
vergeblichen Vnkoſten/ vnd im andern Fall haben Sie auch nicht wenig unge-
legenheit.
4. Jſt es muͤglich/ ſo nehmen Sie eine ſolche Gemahlin/ die
Jhrer Religion iſt/ ſo wol des Ehelichen Vertrawens/ alß auch Land vnnd
Leute vnd ihrer Kinder halben/ welche wiedrigen Falls offt deßwegen in Ge-
fahr/ oder im Argwon vnd zerruͤttung kommen/ daher auch in manchen Fuͤrſt-
lichen vnd hoͤhern Hauſe durch Teſtamenta der Vorfahren ſolcher Punct be-
ſonders Recommendirt vnd aufferlegt iſt.
5. Wenn ſonſt vorhergeſetzte Stuͤcke/ vnd dann die gemeine Vmbſtaͤn-
de der Perſon halben ſich wol befinden/ Sind unſere Teutſche Fuͤrſten vnd Lan-
desherren eben nit ſo ſehr auf das Vermoͤgen oder Reichthumb der
Gemahlin bedacht/ ſintemahl in den meiſten Fuͤrſtl. vnd Graͤffl. Haͤuſern
in Teutſchland die Toͤchter nur mit einem gewiſſen vnd bekanten Stuͤck Gelds
auß geſtattet vnd von der Succeſſion des Landes damit abgewieſen werden/ da-
bey leſt es der Heyrathende Herr billich bewenden/ vnd macht ſich daruͤber keins
keine weitere Anſchlaͤge/ wenn es nicht vngefehr vnd auß ſchickung Gottes ſich
zu truͤge/ daß er mit guten Vergnuͤgen an einen ſolchen Ort geriethe/ da die Erb-
ſchafft der Land vnd Leute auff die Gemahlin fiele/ oder ſonſt ein zufaͤlliges an-
derweitiges Vermoͤgen dabey zu hoffen/ welches denn zu einem ſonderbahren
auffnemen des Lands/ wenn die andern Eigenſchafften einer loͤblichen Gemah-
lin auch dabey ſind/ manchmahl gedeyhen kan.
6. Dabey pflegen ſie auch in der Verſorgung oder gegen Ver-
maͤchtnus/ welche denen Fuͤrſtlichen vnd Graͤfflichen Gemahlin vor vollen-
ziehung des Beylagers mit guten Rath vnnd Vorbetrachtung auffgerichtet
werdẽ/ ſich nach der Gelegenheit des Einbringens der Gemahlin vnd dem Ver-
moͤgen des Landes zu richten/ ſolche Leibgedinge oder Einkunffte/ die einer Ge-
mahlin nach zu tragenden Tode eines Herrn; Vnnd ſolche Außgaben oder
Handgelder/ die ſie in waͤhrenden Eheſtande Jaͤhrlich haben ſoll/ zu verord-
nen/ daß damit das Land nicht zu ſehr beſchweret/ vnd den Nachkommen zu viel
an Intraden entzogen/ oder ſonſt andere Vngelegenheit darauß verurſacht
werde.
7. Jn waͤhrenden Eheſtande werden ſolche Fuͤrſtl. Gemahlinnen
mit gnugſamer Auffwartung/ vnd was die euſſerliche Ceremonien belanget/
auff dit Weiſe/ wie der Landsherr ſelbſt/ geehrt vnnd vnterhalten. Wie unten
im Capitel von der Hoffſtadt wird zu vernehmen ſeyn/ einige Bottmaͤſſigkeit
oder mit Regierung deroſelbẽ oder eine abgeſonderte Hoffſtadt aber iſt ungewoͤn-
lich/ auch dem Landsherrn zum Theil ſchimpfflich/ vnd in viel Wege ſchaͤdlich/
doch pflegen denſelben wol Cammer/ Guͤter vnd Haußhaltungs-Sachen zu
Ergetz-
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